Skoda Citigo - Spitz kalkuliert (Kurzfassung)
Immer nur größer, breiter, höher? Manchmal darf es auch im Automobilbau etwas weniger sein. Der neue Skoda Citigo, der Anfang Juni in Deutschland als Drei- und Fünftürer bei den Händlern steht, rundet das Angebot des Unternehmens nach unten ab. Wo bislang der Fabia die günstigste Mobilitätsmöglichkeit innerhalb der tschechischen VW-Konzerntochter war, markiert jetzt der technisch mit seinen Modellgeschwistern VW up und Seat Mii baugleiche, 3,56 Meter kurze Stadtflitzer den Einstieg in die Marke. Offizielle Preise gibt es drei Monate vor der Markteinführung für die mittlerweile siebte Skoda-Baureihe noch nicht. In seinem Heimatland kostet der Citigo umgerechnet ab 7.200 Euro.
Hierzulande dürfte er sich eher an den Preisvorgaben des Wolfsburgers Bruders orientieren. Dieser startet als Dreitürer in Verbindung mit dem 44 kW/60 PS starken Dreizylinder-Benziner ab 9.850 Euro. Für die fünftürige Version verlangt VW 475 Euro Ausschlag. Skoda wird wohl für den Citigo Preise ab knapp 9.000 Euro aufrufen. Dem Fünftürer trauen die Marketing-Experten das größte Potential zu. Vermutlich aus guten Grund: In dieser Ausführung wirkt der vergleichsweise geräumige Viersitzer in der Seitenlinienführung deutlich harmonischer. Zudem erleichtern die Fondtüren das Aus- und Einsteigen und machen die hakelige Easy-Entry-Funktion des Dreitürers obsolet.
Der Tscheche verfügt ab Werk über eine gute Sicherheitsausstattung. Sie umfasst u.a. ESP und Seitenairbags. Optional steht ein Bremsassistent zur Wahl. Der „City Safe Drive“ wird automatisch bei Geschwindigkeiten von 5 bis 30 km/h aktiv. Er registriert per Lasersensor die Gefahr eines drohenden Aufpralls und bremst automatisch.
Das Komfortniveau ist in der Basisversion hingegen klassenüblich mager. Auf ein Radio oder eine Klimaanlage muss man hier verzichten. Aber auch bei den besser ausgestatteten Varianten merkt man, dass nicht nur bei der Auswahl der Materialien mit spitzer Feder gerechnet wurde. So ist das Lenkrad nur in der Höhe justierbar, die Sicherheitsgurte sind nicht höhenverstellbar und die hinteren Fenster können im Dreitürer gar nicht geöffnet und im Fünftürer nur ausgestellt werden. Die Hutablage schwingt beim Öffnen des Kofferraums nicht mit nach oben und verstellt so den Blick auf das 251 Liter fassenden Gepäckteil.
Für den nur 929 Kilogramm leichten Citigo stehen zum Marktstart die gleichen zwei 1,0-Liter-Dreizylindermotoren wie im Up und Mii bereit. Sie leisten 44 kW/60 PS und 55 kW/75 PS. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 4,5 bzw. 4,7 Litern, das entspricht CO2-Emissionen von 105 und 108 g/km. Die besonders sparsamen Versionen „Green tec“ gibt es für beide Motorisierungen. Sie begnügen sich dank eines Start-Stopp-Systems sowie rollwiderstandsarmen Reifen mit rund einem halben Liter weniger und dürften besonders für Fahrer interessant sein, die sich überwiegend im städtischen Umfeld bewegen.
Ende des Jahres schiebt Skoda noch eine Erdgas-Variante sowie ein automatisiertes Fünfgang-Getriebe nach. Eine leistungsstarke Version mit 110 PS wie im Up wird es allerdings voraussichtlich nicht geben.
Auch für einen Kleinwagen aus dem VW-Konzernverbund gelten strikte Kostenvorgaben. Da macht der neue Skoda Citigo keine Ausnahme. Immerhin hat er aber ab Werk ESP an Bord.
Quelle: Autoplenum, 2012-02-15
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