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Testbericht

Fabian Hoberg, 28. Dezember 2011

Um Kraftstoff zu sparen, kann man kleine, aufgeladene Maschinen verwenden. Man kann aber auch an den bewährten großen Motoren festhalten und dann, wenn wenig Leistung benötigt wird, Zylinder abschalten. Technisch gesehen ist die Zylinderabschaltung allerdings nur eine Verweigerung von Kraftstoff und Zündfunken.
Die beweglichen Teile wie Pleuel und Kolben laufen weiter, da eine mechanische und damit feste Verbindung zur Kurbelwelle besteht. Die Ventile bleiben aber bei einer modernen Steuerung geschlossen, um einen Gaswechselverlust zu vermeiden und den Druck für ein späteres geschmeidiges Zuschalten zu speichern.
Die Idee ist nicht ganz neu. Schon in den 1970er Jahren experimentierten vor allem die amerikanischen Hersteller mit der selektiven Abschaltung, um nach den Ölkrisen den Spritkonsum ihrer großvolumigen Motoren einigermaßen in den Griff zu bekommen. Chrysler, Jeep, Dodge, GM, aber auch BMW, Mercedes und Honda schalteten zwischen zwei und vier Zylinder ihrer Achtzylinder-Motoren ab. Der Mercedes S500 zwischen 1998 bis 2005 konnte mit der Abschaltung bis zu 15 Prozent Sprit sparen. Der US-Standard-V8 zwischen 5,7 und 6,2 Liter Hubraum, der heute unter anderem im Jeep SRT8, der Corvette oder dem Camaro zu finden ist, hat schon seit Jahren die Abschaltung.
Doch erst mit der elektronisch gesteuerten Ventilsteuerung und Direkteinspritzung und einem noch größeren Einsparpotenzial setzen auch die europäischen Hersteller wieder vermehrt auf die Technik. Der Mercedes SLK 55 AMG, der zwar unter allen acht befeuerten Töpfen bis zu 310 kW/422 PS leistet, soll dank der Technik im EU-Mix nur 8,5 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen soll – über 30 Prozent weniger als das Vorgängeraggregat.
Neben Mercedes setzt auch Audi bei seinem V8 auf die Spartechnik. In den sportlichen Modellen S6, S7 und S8 wird der 4,0-Liter-V8 gekappt und kommt somit auf einem Verbrauch zwischen 9,7 und 10,2 Liter – bei einer Leistung zwischen 420 und 520 PS.
Damit eine Restlaufruhe bleibt, setzen die Hersteller bei der selektiven Zylinderabschaltung zwar meist auf mindestens Achtzylinder. Dass es aber auch deutlich kleiner geht, zeigt VW. Die Wolfsburger haben auf der IAA einen 1,4-Liter-Vierzylinder zwischen 122 und 160 PS präsentiert, der bei niedriger und mittlerer Last zwei Zylinder abschaltet und damit bis zu 0,4 Liter auf 100 Kilometer sparen soll. Bei langer Landstraßenfahrt im mittleren Tempo kann die Reduzierung aber bis zu einem Liter auf 100 Kilometer betragen! Der TSI-Motor soll in den Klein- und Kompaktwagen des Konzerns angeboten werde, also in VW Polo, VW Golf, aber auch später bei Skoda und Seat Einzug finden.
Damit die Insassen von der Kastration nicht mitbekommen, wird die Akustik frisiert. Bei Mercedes sorgen spezielle Auspuffklappen auch im Vierzylindermodus für guten Sound, Audi setzt mittels Mikrofonen auf einen Gegenschall im Innenraum. Nervige Vibrationen, die bei einem Vierzylinder höher sind als bei einem Achter, werden durch Gegenschwingungen eliminiert. So bleibt auch ein Vierzylinder scheinbar ein V8, wenn auch nicht beim Verbrauch

Großvolumige Motoren verlieren durch Zylinderabschaltung an der Tankstelle ihren Schrecken. Die Technik, die 2011 in vielen Autos Einzug fand, ist aber nicht ganz neu.

Fazit
Großvolumige Motoren verlieren durch Zylinderabschaltung an der Tankstelle ihren Schrecken. Die Technik, die 2011 in vielen Autos Einzug fand, ist aber nicht ganz neu.

Quelle: Autoplenum, 2011-12-28

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