Range Rover Evoque eD4 im Test: Spritsparmodell mit Frontantrieb
Testbericht
Saalfelden (Österreich), 6. Dezember 2011 - Was denken Sie, wenn Ihr Nachbar mit einem neuen SUV vorfährt, das aussieht, als könnte es Ihren VW Golf mit Leichtigkeit überrollen? Vielleicht: Das Ding macht einen an der Tanke arm. Sie könnten sich irren - wenn es der Range Rover Evoque eD4 ist. Wir haben ihn getestet.
Vierte Motorisierung
Der eD4 kommt im Februar 2012 auf den Markt. Er besitzt den gleichen 2,2-Liter-Diesel wie der TD4. Allerdings wurde die Motorsteuerung
auf niedrigen Verbrauch getrimmt. Die Leistung beträgt nach wie vor 150 PS, aber das maximale Drehmoment ist etwas geringer. Anders als die übrigen Varianten, die einen Allradantrieb besitzen, gibt es den eD4 ausschließlich mit Frontantrieb. Das spart 75 Kilo Gewicht und senkt den Verbrauch. Außerdem ist der eD4 nur mit Sechsgang-Schaltung erhältlich - das bringt etwa einen Liter Diesel pro 100 Kilometer gegenüber der Sechsgang-Automatik. Zudem ist der erste Gang länger ausgelegt, was ebenfalls Sprit spart. Schließlich besitzt das Auto als einziger Evoque eine Start-Stopp-Automatik, die den Verbrauch laut Range Rover um vier Prozent Sprit senkt.
0,8 Liter weniger Verbrauch
Ergebnis der Sparbemühungen: 4,9 Liter auf
100 Kilometer beim Coupé und 5,0 Liter beim
Fünftürer. Damit liegt das Auto auf dem Niveau eines VW Golf 2.0 TDI mit 140 PS. Doch
ein BMW X1 sDrive20d EfficientDynamics Edition mit 163 PS braucht laut Hersteller
nur 4,5 Liter Diesel, also nochmal einen
runden halben Liter weniger. Auch bei der
Beschleunigung auf Tempo 100 (11,2 statt 8,3 Sekunden) sowie der Höchstgeschwindigkeit (180 statt 215 km/h) hinkt der Range Rover dem BMW hinterher.
Hakelige Schaltung
Subjektiv fehlt einem beim Beschleunigen
mit dem Evoque eD4 aber selten etwas: Es
geht recht flott voran. Doch die Schaltung
ist ein Ärgernis. Sie bietet zwar kurze Wege,
ist aber sehr hakelig. Die übrigen Änderungen
gegenüber dem TD4 halten sich in Grenzen. In der Mittelkonsole gibt es einen Knopf zum Abschalten des Start-Stopp-Systems, doch es funktioniert problemlos. Wo bei den Allradlern das Band mit den Einstellmöglichkeiten des Terrain-Response-Systems sitzt, gibt es hier nur eine Blende.
Allradantrieb mehr eine Frage der Traktion
Wenn man bergauf auf glattem Untergrund
anfahren will, ist der Allradler natürlich im
Vorteil - der Fronttriebler dreht einfach
durch. Doch in puncto Sicherheit ist der Unterschied gering. Beim Ausweichen im Pylonen-Parcours oder auf der vereisten Schleuderplatte ist der Allradler ebenso schwer beherrschbar wie der 2WD. Hier spielt hier neben Reaktionszeit und Können des Fahrers eher das ESP eine Rolle. Allradantrieb ist aus unserer Sicht also eher eine Frage der Traktion als der Sicherheit.
Preislich gleichauf mit BMW
Den eD4 bekommt man ab 33.100 Euro. Im
Vergleich zum TD4 spart man 1.800 Euro. Die
Ausstattung ist bis auf die beim eD4 fehlende
Bergabfahrhilfe HDC die gleiche. Das noch
sparsamere Äquivalent von BMW kostet nur
einen Hunderter mehr. Günstiger ist allerdings der ebenfalls verbrauchsgünstigere
Mazda CX-5 2.2 D FWD Center-Line mit 150 PS für 27.990 Euro.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltung |
Motor Bauart: | Turbodiesel |
Hubraum: | 2.179 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 110 kW (150 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 380 Nm bei 1.750 UPM |
Preis
Neupreis: 33.100 € (Stand: Dezember 2011)Fazit
Einen Allradantrieb brauchen nur relativ wenige
SUV-Kunden, denn der ist eher eine Frage der Traktion als der Sicherheit. Wichtiger ist der Verbrauch, und der liegt beim Evoque eD4 auf dem Niveau eines VW Golf mit Zweiliter-Diesel. Bei BMW und Mazda geht es allerdings noch sparsamer. Vor allem aber trübt die hakelige Schaltung das Bild.Testwertung
Quelle: auto-news, 2011-12-06
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