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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 19. Juni 2016

Ssangyong kennen in Deutschland nur eingefleischte Fans von Rexton oder Tivoli, mit dem die Koreaner unlängst einen Achtungserfolg landeten. In der Konzernzentrale nahe Seoul werden bereits Pläne geschmiedet, bei denen der Münchner Autobauer eine wichtige Rolle spielt.

Der Ssangyong-Leitsatz lässt wenig Raum für Interpretationen. "Der innovativste und am meisten respektierte Autobauer Koreas" prangt in dicken Lettern in der Eingangshalle der Konzern-Zentrale in Pyeongtaek, gut eine Stunde von der Hauptstadt Seoul entfernt. Die Realität sieht momentan noch etwas anders aus. Diese markige Aussage dürfte Kia und Hyundai nur ein Lächeln entlocken. Schließlich spielen die beiden koreanischen Autobauer in einer ganz anderen Liga, als der heimische Konkurrent mit seinen 150.000 verkauften Autos pro Jahr.

Doch die Underdogs haben Großes vor: Bis 2019 sollen drei neue Modelle Ssangyong zum SUV-Spezialisten machen. Außerdem in der Pipeline: das autonome Fahren und ein Elektromobil, das 2020 auf den Straßen rollen soll. Bei dem Stromer stehen bereits die Parameter fest: Die Leistung der E-Maschine beträgt 150 kW / 204 PS und mit einer 43 kWh-Batterie, deren Zellen von LG stammen, ausgestattet, soll der E-XIV 300 Kilometer weit kommen. Die Basis des 4,18 Meter langen Crossovers stammt vom Tivoli, denkbar ist auch eine Range-Extender-Variante, deren Reichweite dann 700 Kilometer beträgt. Momentan ist noch ein Ein-Zylinder-Motor mit 25 kW / 34 PS verbaut. Beim Serienmodell soll es dann aufgrund der Laufruhe ein Zweizylinder-Aggregat sein. Beim Antriebsstrang ist BMW ein potentieller Technikspender. "Wir verhandeln mit BMW", sagt Ssangyong-Konzernchef Johng-Sik Choi. Spruchreif sei allerdings noch nichts. Die Münchner dürften einer Kooperation nicht abgeneigt sein, so würden sich die Investitionen in die i-Modelle schneller rechnen.

Schon nächstes Jahr soll mit dem Rexton (Y400) der Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Das neue Flaggschiff wird ein sehr robustes maskulines SUV, das auf einer neuen Leiterrahmen-Architektur basiert. Die Koreaner haben ihre Lehren aus den Formen-Sünden der Vergangenheit gezogen. Das zeigt der Tivoli, das soll auch beim großen Bruder so sein. Das deutlich dynamischere und gefälligere Design soll den 4,85 Meter langen Rexton zum globalen Erfolg machen. Die Formensprache folgt der der Studie LIV-1, die der koreanischer Automobil-Hersteller 2013 präsentiert hat. Allerdings stehen lediglich zwei Motoren zur Auswahl: einen Diesel und erstmals einen Zweiliter-Turbo-Benziner, der von den österreichischen Antriebs-Experten AVL List entwickelt wurde. Das Interieur wird qualitativ deutlich aufgewertet; das zeigte eine Sitzprobe im koreanischen R Im Zentrum der Bedienung steht ein Touchscreen und das TFT-Display zwischen den klassischen Rundinstrumenten. Bei den Assistenzsystemen ziehen die Koreaner ebenfalls nach. Unter anderem helfen ein Spurhalte-, ein Fernlicht- und ein Toter-Winkel-Assistent. Mit diesem Paket soll der Rexton vor allem dem Hyundai Santa Fe und dem Kia Sorento die Käufer abspenstig machen. Sein Debüt soll der neue Hoffnungsträger auf dem Pariser Automobilsalon feiern.

Das Interieur wird qualitativ deutlich aufgewertet, das zeigte eine Sitzprobe im koreanischen R Im Zentrum der Bedienung steht ein Touchscreen und das TFT-Display zwischen den klassischen Rundinstrumenten. Bei den Assistenzsystemen ziehen die Koreaner ebenfalls nach. Unter anderem helfen ein Spurhalte-, ein Fernlicht- und ein Toter-Winkel-Assistent. Mit diesem Paket soll der Rexton vor allem dem Hyundai Santa Fe und dem Kia Sorento die Käufer abspenstig machen. Sein Debüt soll der neue Hoffnungsträger auf dem Pariser Automobil-Salon feiern.

Die Autos sollen auch in den USA und China die Ssangyong-Kassen klingeln lassen. Der nächste Actyon / Korando Sports wird 2018 wieder ein Pickup sein, der vor allem männliche Autofahrer begeistern soll. Der Q200 steht, wie der Y400 auf einem Leiterrahmen-Chassis und wird in zwei Varianten angeboten - mit einer langen und einer kurzen Ladefläche. Die Passagier-Kabine hat immer vier Türen und ist vor allem bei der kurzen-Lifestyle-Version möglichst luxuriös. Bei dem Nachfolger des Korando steht das Design noch nicht fest. Klar ist nur eines, dass auch dieser Ssangyong mit dem Modell-Code C300 deutlich aggressiver auftreten wird als bisher. Momentan stehen drei Design-Entwürfe für das Kompakt-SUV zur Auswahl. Die Spannbreite reicht von konventionell, einer Mischung aus Mazda CX-3 und Hyundai, einer etwas sportlich-eleganteren Formensprache, die eher dem Range Rover Evoque nacheifert bis hin zu einem sehr futuristischen Aussehen. Spätestens dann soll ein Turbo-Benziner mit 1.5 Litern Hubraum die Antriebs-Palette vervollständigen.

Beim nächsten Rodius sind die Gedankenspiele noch nicht spruchreif. Eventuell bekommt auch dieses Modell eine neue Plattform. Diese ganze Technik-Jonglage ist durch den Einstieg des indischen Autobauers Mahindra möglich, der 2010 die Mehrheit an Ssangyong übernommen hat. Die Autos der beiden Marken werden sich die Architektur teilen, aber eigenständige Modelle sein. Mittelfristig soll durch die neuen Fahrzeuge der Export auf 250.000 Einheiten pro Jahr steigen. Die überraschend modernen Ssangyong Produktionsanlagen in Pyeongtaek geben das her. Auch weitere Kapazitäts-Steigerungen sind machbar. Langfristiges Ziel ist es, zur Premium-Marke aufzusteigen. "Momentan sind wir noch Semi-Premium" sagt Johng-Sik Choi. Zum Aufstieg in die erste Liga gehört in Zukunft auch das Autonome Fahren. Allerdings haben die Koreaner bei diesem Technik-Wettlauf noch einen Rückstand aufzuholen. Klar ist aber eines: Durch diese Neupositionierung steigen aber auch die Preise und Ssangyong verpasst eventuell die Chance, als Viel-Auto-fürs-Geld-Marke in die Lücke zu stoßen, die Skoda und die koreanischen Konkurrenten zunehmend verlassen.

Quelle: Autoplenum, 2016-06-19

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