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Testbericht

14. April 2011
Barcelona (Spanien), 14. April 2011 - Sie gelten meist als niedlich, putzig, süß und vom Volksmund werden sie deshalb gerne als "Frauenautos" bezeichnet. Die Rede ist von den Modellen im so genannten A-Segment, das ist die Klasse unterhalb von Polo, Corsa und Co. In die Riege dieser Kleinstwagen gehört seit 2004 auch der Kia Picanto. Bisher haftete ihm ebenfalls das eingangs beschriebene Image an. Doch die Neuauflage des kleinen Koreaners will anders sein: maskuliner, reifer, dynamischer. Markentypischer Wiedererkennungswert Dementsprechend tritt der Picanto auf - mit "sexy Proportionen", wie der Hersteller das nennt. Neben weichen Linien und Rundungen gibt es auch jede Menge Ecken und Kanten. Der einst für VW und Audi tätige Chefdesigner Peter Schreyer hat dem 3,60 Meter kurzen Fünftürer eine Optik mit hohem Wiedererkennungswert verpasst. Kia-typisch sind etwa die kräftigen Stoßfänger, die großen Scheinwerfer und der Kühlergrill in Doppeltrapezstruktur. Als sportliche Attribute dienen eine stark nach hinten ansteigende Gürtellinie, ein Dachspoiler sowie optionale Leichtmetallräder. Mit einem "Trick" wirkt zudem die Heckpartie breiter als sie eigentlich ist: Die Rückleuchten wurden extrem nach außen gezogen. Hochwertiger Innenraum Auch im Innenraum setzt sich die moderne Designsprache von Schreyer fort. So zieht sich quer über das Armaturenbrett eine geschwungene Zierleiste, die je nach Ausstattung in unterschiedlichen Farben gehalten ist. Doch auch darüber hinaus weiß das Cockpit zu gefallen. Materialwahl, Verarbeitungsqualität und Haptik sind durchweg hochwertig und alles andere als typisch für einen Kleinstwagen.

Überraschend viel Platz Der Picanto ist im Vergleich zum Vorgänger um sechs Zentimeter in die Länge gewachsen. In Kombination mit dem um 15 Millimeter größeren Radstand kommt dieses Plus vor allem den Insassen zugute. Für Fahrer und Beifahrer gibt es jetzt mehr Beinfreiheit. Angenehm überrascht sind wir vom Raumangebot im Fond. Ein 1,75 Meter großer Passagier kann hinten bequem Platz nehmen und läuft keinerlei Gefahr, mit dem Kopf am Dach anzustoßen. Kia rühmt zwar den 200 Liter fassenden Kofferraum, doch zwei herkömmliche Reisetrolleys sind für das Stauabteil schon zu viel. Hier hilft nur, die Rücksitzlehnen umzulegen, dann gehen immerhin bis zu 870 Liter Gepäck hinein. Teigige Lenkung Auf der Straße hinterlässt der Picanto einen guten Eindruck, das Fahrwerk liefert einen ordentlichen Alltagskomfort. Das Auto erweist sich als sehr handlich, wovon auch der Wendekreis von lediglich 9,80 Meter zeugt. Nicht zufrieden gestellt hat uns die Lenkung mit elektrischer Servounterstützung. Sie wirkt synthetisch, teigig und deshalb gewöhnungsbedürftig. Hier will Kia allerdings bis zur Markteinführung Anfang Mai 2011 noch nachbessern. Mit drei oder vier Zylindern Zwei verschiedene Motoren stehen für den Picanto zur Wahl, beides sind Benziner. Der kleinere verfügt über drei Zylinder, einen Liter Hubraum und 69 PS. In der Stadt ist diese Leistung absolut ausreichend, auf der Landstraße kann man problemlos im Verkehr mitschwimmen. An Steigungen wird allerdings frühes Herunterschalten verlangt, für Überholmanöver sollte man etwas Zeit einplanen. Leiser und laufruhiger agiert der 1,2-Liter-Otto. Das 85 PS starke Vierzylinder-Triebwerk hinterlässt jedoch einen nicht so viel spritzigeren Eindruck. Beim Spurt von null auf Tempo 100 nimmt der Picanto 1.2 dem schwächeren Bruder dann allerdings volle drei Sekunden ab (11,4 statt 14,4 Sekunden). Als dritte Motorisierung bietet Kia eine Autogas-Variante an. Im Picanto 1.0 LPG mit einem Tank für Flüssiggas und einem Zehn-Liter-Behälter für Benzin leistet das Dreizylinder-Aggregat 82 PS.

Auf Wunsch mit Start-Stopp Der kleine Flitzer wird serienmäßig mit einem manuellen Fünfgang-Getriebe ausgeliefert. Abgesehen von den etwas langen Schaltwegen verrichtet die Box ordentliche Arbeit. Mit Verbrauchsangaben von 4,2 (Picanto 1.0) beziehungsweise 4,7 Liter (Picanto 1.2) auf 100 Kilometer gehört der Koreaner zu den sparsamsten Fahrzeugen seiner Klasse. In Kombination mit dem tadellos funktionierenden Start-Stopp-System ISG lassen sich diese Werte um weitere 0,1 bis 0,2 Liter reduzieren. Allerdings ist ISG ausschließlich für die Topvariante Spirit und hier nur in einem 760 Euro teuren Paket gemeinsam mit einer Klimaautomatik, beheizbaren Vordersitzen, einem Lichtsensor und Nebelscheinwerfern bestellbar. ESP nicht serienmäßig Ebenfalls der Preispolitik zum Opfer gefallen ist ESP. Das elektronische Stabilitätsprogramm ist in der Basisversion Attract gar nicht, in der mittleren Ausstattungslinie Vision nur für 450 Euro Aufpreis erhältlich. Allein beim Picanto Spirit ist ESP bereits ab Werk dabei. Mit einem Einstiegspreis von 9.390 Euro kostet der Fünftürer künftig 600 Euro weniger als der günstigste Vorgänger. Spätestens ab September 2011 wird es den kleinsten Kia sogar für knapp unter 9.000 Euro geben. Ab diesem Zeitpunkt wird dann nämlich erstmals ein dreitüriger Picanto angeboten. Der soll mit leicht veränderter Optik noch einen Hauch maskuliner, reifer und dynamischer ausfallen - sozusagen als "Sexiest Picanto Alive".
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor
Hubraum:998
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:3
Leistung:51 kW (69 PS) bei UPM
Drehmoment:95 Nm bei 3.500 UPM
Preis
Neupreis: 9.390 € (Stand: April 2011)
Fazit
Kia hat mit dem neuen Picanto vieles richtig gemacht. In Sachen Design und Qualität setzt der Kleinstwagen den Weg fort, den die Marke bereits mit dem Venga, dem Sportage oder dem Sorento gegangen ist. Beim Picanto kommen zu einer schicken Außenhaut ein hochwertiges Interieur sowie ein ordentliches Platzangebot für die Insassen dazu. Abzüge muss sich der kleine Kia dennoch gefallen lassen, vor allem für die Lenkung und das nicht serienmäßige ESP. Der Wunsch, den Picanto künftig einem größeren Publikum schmackhaft zu machen, könnte dennoch aufgehen.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2011-04-14

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