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Testbericht

Stefan Grundhoff, 13. April 2011
Seat will wachsen. Die Zwei-Prozent-Markt fest im Blick stehen die Geschäftskunden im Fokus des aktuellen Interesses. Trotzdem warten alle auf einen Mini-Seat und den neuen Leon.

Doch der neue, kleine Seat als Ableger der von Volkswagen kreierten Up-Familie lässt noch etwas länger auf sich warten. Da auch der zukünftige Leon erst nächstes Jahr folgt, sollen es bis dato die größeren Modelle richten. Mit Exeo, Alhambra und der Kombiversion des Ibiza ST zeigen sich die Spanier hier so gut aufgestellt, wie selten zuvor. „Zwei Prozent Marktanteil sind unser klares Ziel“, erläutert Seat-Deutschland-Geschäftsführer Holger Böhme, „insbesondere bei den Geschäftskunden wollen wir unsere Marke mehr ins Gespräch bringen.“ Neu definierte Vertriebsregionen, mehr Außendienstmitarbeiter und mehr als 30 neue Standorte sollen dafür sorgen, dass die lange Zeit schwächelnden Seat-Verkaufszahlen wieder auf Vordermann kommen. Besonders die neuen Modelle Ibiza ST und Alhambra hatten einen guten Start. Doch insbesondere mit Exeo und der Kombiversion Exeo ST, die lange Jahre als A4 bei Audi vom Konzernband liefen, hat Seat ebenfalls noch viel vor. Um an die Flotten heranzukommen fehlte lange Zeit die Kombination aus Dieselmotor und Automatikgetriebe. Die ist nunmehr verfügbar.

Wer sich für den 120 PS starken Basisdiesel des Seat Exeo 2.0 TDI Reference entscheidet, der muss auch weiterhin manuelle die sechs Gänge wechseln. Doch gerade für solche Geschäftskunden und Privatnutzer, die viele tausend Kilometer pro Jahr im eigenen Auto zurücklegen, ist die stärkere 143-PS-Version die bessere Wahl. Denn hier kann sich der Kunde entscheiden, ob es die manuelle Sechsgang-Handschaltung oder eine Multitronic sein soll, die 1.800 Euro Aufpreis kostet. Eine Idealbesetzung ist die stufenlose Multitronic im Exeo ST 2.0 TDI nicht. Auch der kraftvolle Selbstzünder im Seat kann mit seinen 105 KW / 143 PS und 320 Nm, die ab 1.750 U/min anliegen, die zähe Arbeitsweise eines stufenlosen Automatikgetriebes nicht überspielen. Was bei langsamer Fahrt in der Innenstadt oder gleichmäßig hohem Tempo auf der Autobahn keinen stört, kann den Fahrer bei dynamischer Gangart mit wechselnden Tempi nie begeistern. Gerade bei einem Zwischenspurt oder kraftvollen Beschleunigen macht sich der Ziehharmonika-Effekt immer wieder störend bemerkbar. Motordrehzahl und die flexible Gangwahl scheinen immer wieder nicht ideal zusammenzufassen.

Für Vielfahrer, die sich das manuelle Schalten in der Innenstadt oder im Stau ersparen wollen, dürfte die Kombination aus dem deutlich vernehmbaren Commonrail-Dieselmotor und der Getriebeautomatik trotzdem die rechte Wahl sein. Wer flotter unterwegs sein will, dem sei das manuelle Eingreifen in die Schaltmodi empfohlen. Die Ingenieure haben der an sich stufenlosen Getriebeversion künstlich sieben Stufen implementiert. Nicht ideal, aber bei einem Überholvorgang auf der Landstraße allemal besser, als auf den Enthusiasmus der zähen Kegelräder im Getriebegehäuse zu warten.

Die Fahrleistungen sollten die meisten Kunden zufrieden stellen; egal ob sie den Seat Exeo 2.0 TDI Multitronic privat oder als Dienstwagen nutzen. Den Spurt 0 auf 100 km/h schafft der 1,5 Tonnen schwere Fronttriebler in 9,6 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit des Kombis liegt bei 201 km/h. Wer mehr Dampf möchte, kann den Exeo ST auch mit einem 170 PS starken Dieselmotor odern, der 224 km/h Spitze läuft und somit deutlich flotter unterwegs ist. Dieser Zugewinn an Fahrspaß muss sich der TDI-Fahrer dabei keinesfalls mit einem Mehrdurst erkaufen. Im Gegenteil: der 170 PS starke Diesel-Exeo verbraucht mit 5,7 Litern Diesel auf 100 Kilometern nahezu genauso viel wie die Multitronic-Version mit 5,8 Litern. Allen Sportversionen gemein ist eine betont straffe Fahrwerksabstimmung, die auch dem dynamischen Diesel-Kombi gut zu Gesicht steht, jedoch auf schlechter Fahrbahn einige Komfortschwächen hat.

Im Innenraum zeigt der 4,66 Meter lange Seat Exeo den wertigen, aber etwas betagten Charme des alten Audi A4. Doch alles fasst sich prima an und passt gut zu den exzellenten Sitzen und der vorbildlichen Exeo-Bedienung. Wenig stimmig präsentiert sich nur die Bedienung des Tempomat an einem überflüssigen dritten Lenkstockhebel über dem linken Fahrerknie. Das Platzangebot kann sich vorne und hinten insbesondere beim variableren Exeo ST sehen lassen, der sich als Kombiversion einer größeren Beliebtheit erfreuen dürfte. Hier gibt es durch eine geänderte Fondsitzanlage rund vier Zentimeter mehr Lebensraum für die Insassen. Das Laderaumvolumen des Seat Exeo ST liegt dabei zwischen 442 und 1.354 Litern. Der Basispreis für den Seat Exeo ST 2.0 TDI Multitonic in der sinnvollen Ausstattungsvariante „Style“ liegt bei 30.190 Euro. Der besser ausgestattete Exeo ST Sport mit der gleichen Motor-Getriebe-Kombination kostet 31.990 Euro. Doch auch für viele Langstreckenfahrer dürfte der 170 PS starke Dieselmotor aufgrund der deutlich besseren Dynamik die bessere Variante sein. Zudem kostet er jeweils 600 Euro weniger als die Multitronic-Variante. Dafür muss jedoch geschaltet werden.

Quelle: Autoplenum, 2011-04-13

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