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Testbericht

13. Januar 2016
Palm Springs (USA), 14. Januar 2016

Hätten Sie gedacht, dass es bei VW eine eigene Abteilung für "Emotional Cars" gibt? Schließlich sind Golf, Passat und Co. so aufregend wie Kühlschränke. Und genauso erfolgreich. Aber es gibt auch Ausnahmen. Den Beetle zum Beispiel. In den USA beliebt, spielt er hierzulande nur eine Nebenrolle. Doch das soll sich bald ändern, denn das Retro-Rundstück wird 2016 mehr in Richtung Sport getrimmt. Erster Vorbote ist der neue Beetle Dune, den wir jetzt testen konnten.  

Gut Ding will Weile haben 
Allerdings hat sich VW mit der Verwirklichung des Offroad-Käfers gehörig Zeit gelassen. Bereits im Jahr 2000 zeigte man eine erste Dune-Studie auf Basis des New Beetle, 2014 folgte das Beetle Dune Concept, dessen Serienversion nun vor uns steht. Die Optik mit komplett neuem Frontstoßfänger, einem angedeuteten Unterfahrschutz und zehn Millimeter mehr Bodenfreiheit mag für manchen zu viel Lametta sein, wir finden sie gelungen. Speziell im auffälligen Gelbton "Sandstorm Yellow" wird der Beetle Dune im US-Straßenverkehr bestaunt und erntet nach oben gestreckte Daumen.  

Nostalgie im Gelände 
Mit der wüsten Wüsten-Optik des stets allradlosen Beetle Dune möchte VW eine Brücke zu den "Baja Bugs" schlagen. Jene umgebauten und aufgemotzten Käfer lieferten sich in den 1960er- und 1970er-Jahren heiße Gefechte in der kalifornischen Natur. Apropos Gefecht: Weniger wohlgesonnene Zeitgenossen könnten indes auch auf den Typ 87 "Kommandeurswagen" aus dem zweiten Weltkrieg verweisen. Aber der Beetle Dune hat weniger Kraft als vielmehr Freude im Sinn. Auf unserer Tour durch die USA stand einzig der nur dort angebotene TSI-Benziner mit 1,8 Liter Hubraum und 170 PS zur Verfügung. In Deutschland bietet VW drei Ottomotoren zwischen 105 und 220 PS an, hinzu kommen zwei Diesel mit 110 und 150 PS.

Relaxt bleiben
 
Speziell mit dem sechsstufigen DSG-Getriebe wirkt unser Ami-Motor gelegentlich kastriert. Aber auf US-Straßen geht es sowieso nicht rasend vorwärts, Komfort lautet die oberste Devise. (Sofern die überschaubaren Geländeeigenschaften nicht an der Feldweg-Front ausprobiert werden.) Also wählen wir für maximalen Durchzug die Cabrioversion des Beetle Dune. Eine steile A-Säule und ein gut gedämmtes Stoffverdeck wecken Gefühle an eine Zeit ohne Klappdächer und unförmige Blechhintern. Passend dazu genießen wir den Sender "Classic Vinyl" im Satellitenradio.  

Lieben heißt Verzichten 
Beim Beetle Dune quillt die Nostalgie aus allen Poren. Okay, das im Fond der geschlossenen Version magere Platzangebot ist ein Minuspunkt, aber der Beetle ist eben auch eine Art zweitüriger Golf. Oder der mickrige Kofferraum des Cabrios. Geschenkt. Oder haben sie solch ein Auto schon einmal auf dem Möbelhaus-Parkplatz gesehen? Habt Spaß wie früher, ruft uns der Beetle Dune entgegen. Sympathiepunkte sammeln das farbige Armaturenbrett und das "Käferfach" ebenso wie die hübschen Ziernähte. Da passt es ins Bild, dass der Beetle Dune nicht wie heutzutage üblich bis zum Anschlag mit Assistenzsystemen vollgestopft ist. Gut, einen Totwinkelwarner gibt es. Aber automatische Abstandsregelung oder ein Spurhalte-Assistent? Fehlanzeige. Vermisst wird all das nicht.  

Mehr kostet mehr 
Zudem würde die Preisgestaltung des Beetle Dune dann endgültig das Konto des vergnügungssüchtigen VW-Kunden sprengen. Los geht es ab Frühjahr 2016 zunächst bei 26.250 Euro für die Ausführung mit 150 PS, das Cabrio kostet 4.150 Euro mehr. Ähnlich hoch ist der Abstand des Dune zur Beetle-Normalversion. Trotz dieser selbstbewussten Hausnummern hält VW für diverse Extras gerne die Hand auf. Ein sogar in Kleinwagen serienmäßiges Multifunktionslenkrad? 290 Euro. Zusatzinstrumente auf der Mittelkonsole? 155 Euro. Nicht zwingend notwendig, aber stets serienmäßig sind die 18-Zoll-Alufelgen mit 235er-Bereifung. Sie sehen zwar schick aus, reichen jedoch speziell kurze Wellen mit Nachdruck weiter. Wer schön sein will, muss leiden. Aber im Beetle Dune tut er das mit Stil.
Preis
Neupreis: 26.250 €
Fazit
Natürlich braucht niemand zwingend den Beetle Dune. Aber er ist eine angenehme Bereicherung des Straßenbildes und überdies ein Symphatieträger für die Marke VW. Genau das ist in diesen Tagen mit Geld nicht aufzuwiegen. + tolle Optik, übersichtliche Karosserie - verminderter Abrollkomfort, hoher Preis
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2016-01-13

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