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Testbericht

automobil-magazin.de, 27. Februar 2011

Erhaben im Auftritt, größzügig im Raumangebot, souverän motorisiert und mit dem Traktionsvorteil seines neuen Allradantriebs. Was spricht gegen die nordische Alternative? Fahrbericht: Saab 9-5 2.8 Turbo V6 XWD Aero.

Liebes Deutschland, es gibt sie noch die außergewöhnlichen Angebote am Rande der Zulassungsstatistik, im zahlenmäßigen Abseits der oberen Mittelklasse, im Starterfeld weit ab hinter den Protagonisten Daimler, BMW und Audi – in eine Zahl gefasst: 0,4 %.

Dies ist der Marktanteil von Saab in Deutschland. Und man fragt sich warum, wenn man im 9-5 sitzt. Und noch mehr, wenn es das Topmodell 2.8 Turbo V6 XWD ist: Ein klares Cockpit, eine sorgfältige Verarbeitung und Raumverhältnisse, die speziell im Fond weniger an E als an S – die Dimensionen einer S-Klasse – erinnern. Und dann noch dieser schöne Motor.

Den 2.8 V6 Turbo, eine gute Rüsselsheimer Leihe, gibt es ausschließlich für die Aero-Version mit Allradantrieb und Sechsgang-Automatikgetriebe. Die Zylinderbänke sind im klassischen 60-Grad-Winkel angeordnet. Spürbar gute Voraussetzungen für weiche, vibrationsarme Leistungsentfaltung, ohne dass die Schaltwippen – außer: am Berg oder bei sportlicher Fahrt – eigentlich bemüht werden. Mit 300 PS Motorleistung schnellt die Limousine in 6,9 Sekunden auf 100 km/h. Der Twin-Scroll-Turbo will gefühlt fast immer: 400 Newtonmeter Drehmoment zwischen 2.000 und 5.000 U/min. Mehr Leistung muss subjektiv, und wahrscheinlich auch objektiv, nicht sein, um einer Fünf-Meter-Limousine bei Bedarf kräftig Beine zu machen.

Der XWD Generation 4 wird – wer schielt da nach Ingolstadt? – von Haldex bezogen, einem schwedischen Anbieter. Die Vorteile liegen, egal ob es nass oder trocken ist, auf der Hand. Wenn auf trockener Fahrbahn angefahren und beschleunigt wird, wird bis zu 80 % der Leistung auf die Hinterräder übertragen – so gut für die Traktion, wie die im XWD serienmäßige 10 mm-Tieferlegung gut für den Fahrspaß ist. Mit der Servolenkung geht es souverän durch die Kurve: sehr verbindlich, nicht zu leichtgängig, präzise. Mit steigender Geschwindigkeit verlagert sich das Drehmoment bis zu 95 % auf die Vorderräder – besser für den Verbrauch.

Mit allen Vieren steht der 9-5 im prallen Leben – das ist der größte Vorteil des neuen XWD-Allradantriebs. Man bemerkt es nach einem kräftigen Gasstoß auf schneebedeckter Fahrbahn. Das Heck bricht kurz aus, dann stabilisiert der variable 4WD das Fahrzeug blitzschnell durch eine Verlagerung der Antriebsmomente auf die Räder mit Traktion. Damit verteilt die Elektronik das Drehmoment dorthin, wo es gerade benötigt wird. Die ortsflexible Kraftverteilung unterbindet so weitgehend ungewolltes Übersteuern, Untersteuern und das plötzliche Auftreten von instabilen Fahrsituationen.

Übertreibungen am Gaspedal regelt ESP. Schaltet man es am Druckknopf des DriveSense-Fahrwerks ab (Stellungen: Comfort, Sport und Intelligent; Aufpreis 1.160 Euro), lässt sich der Saab 4x4 sogar wunderbar quer über die Piste treiben – ein Hauch alter 900, den sein Heck öfter überholte.

Ein guter Hauch alte Saab-Zeit weht in den weitläufigen Innenraum – ja, Verklärung zieht hier nicht mehr: Der war im buckeligen 900 viel enger. Mit dem Tachometer in Form eines Höhenmessers (Saab = Luftfahrterbe) oder dem Start-Stopp-Knopf zwischen den Vordersitzen. Die Direkttaste für die Höhenverstellung des Head-up-Displays, links neben dem Steuerrad, ist eine überzeugendere Lösung als der indirekte Verstellweg übers iDrive, und das Nachtdesign ist sogar einmalig: Der ”Night Panel”-Knopf schwärzt nachts alle Anzeigen bis auf den Tacho – Konzentration auf das Wesentliche und Wichtige.

Kein Lob ohne Tadel, aber das Lob dominiert. Die schmalen Fenster erlauben auf allen Plätzen nur gekappte Ausblicke. Gerade bei der Testfahrt – Gipfel aus dem Blick – in den Alpen. Die zeitweise Lethargie des Regensensors nervt etwas. Und der Verbrauch des 2.8 Turbo (Mittel: 10,6 Liter) geht schon im Datenblatt hinauf auf 16,2 Liter Super (Stadtverkehr). Die Kombination aus V6 und 4WD hat mit 52.500 Euro auch sonst ihren Preis. Aber zu recht. Der 2.8 Turbo V6 XWD ist nicht nur der teuerste 9-5, sondern vielleicht auch der überzeugenste. Was also gegen die Nordvariante in der oberen Mittelklasse spricht? Ganz einfach. Nichts. (le)

Quelle: automobilmagazin, 2011-02-27

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