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Testbericht

8. Februar 2006
Marbella, 8. Februar 2006 – Rot wie ein reinrassiger Sportwagen, 18-Zoll-Riesen-Räder und zwei große Auspufftunnel, in denen ein hinterhergerufenes „Tschüss!“ verhallt – das ist der Mazda 6 MPS. Die drei Buchstaben stehen für Mazda Performance Series. Derzeit markiert der 6 MPS die Spitze der Sechser-Baureihe und ist zugleich der stärkste Mazda, den man sich ab Werk liefern lassen kann. Wir haben den 260 PS starken Boliden getestet. Motorhaube angehoben Für ein solch dynamisches Mobil sieht der Mazda 6 nicht übertrieben sportgestylt aus. Im Vergleich zum Normal-Sechser wurde die Motorhaube um vier Zentimeter angehoben und dem Blech ein angedeuteter Power-Dome verpasst. Darunter sitzt der Ladeluftkühler. Abgesetzte Nebellampen in der vergrößerten Schürze tun ein Übriges für die markante Optik. Der wabenvergitterte Mittel-Schlund lässt erahnen, dass jemand dahinter wohl viel Luft zum Atmen braucht. Kleiner Spoiler auf dem Heckdeckel Dass die angesaugte Luft auch wieder entsorgt werden muss, lässt sich deutlich am Heck erkennen: Hier gibt es zwei große Auspuffblenden in der als Diffusor gestalteten Heckschürze. Ein kleiner Spoiler auf dem Kofferraumdeckel ist ein dynamisches Accessoire des MPS-Sportanzuges. Auch die Rennschuhe sind nicht zu verachten: Die großen Räder mit 215er-Reifen stellen den Kontakt zur Fahrbahn her. Sie rotieren in ausgestellten Radhäusern. Deutlich herausgearbeitete Schweller sorgen auch in der Seitenansicht für den kleinen Unterschied zur Normal-Limousine.

Tacho reicht bis 280 km/h Das Interieur setzt die dynamische Linie von außen fort. Hinter dem Dreispeichen-Lederlenkrad leuchten rote Zahlen und Zeiger von den Uhren. Kribbeln verursacht vor allem der Tacho: Seine Skala reicht bis 280 km/h. In der Mittelkonsole gibt es nicht nur den griffigen Lederschaltknauf, sondern in unserem Testwagen auch den Platz für die Fernbedienung vom optionalen DVD-Navigationgerät. Dessen Farb-Display ist, wie auch bei den schwächeren Serienbrüdern, als Ausklapp-Monitor in der Mitte der Armaturentafel untergebracht. Einstiegsleisten aus Edelstahl und die Aluminium-Pedalerie komplettieren das sportlich-elegante MPS-Interieur. 260 PS bei 3.000 Touren Die Ledersessel vorn bieten nicht nur ein bequemes Sitzgefühl, sondern erweisen sich als straff und mit genügend Seitenhalt versehen. So gepolstert macht es Vergnügen, den Vierzylinder weiter vorn aufzuwecken. Der 2,3-Liter-Motor wird mittels Benzin-Direkteinspritzung und Turbolader richtig auf Touren gebracht. In Zahlen heißt das: Bereits bei 2.500 Umdrehungen liegt die Kraft spürbar an. Bei 3.000 Touren ist das maximale Drehmoment von 380 Newtonmetern erreicht. Bei 5.500 Kurbelwellen-Drehungen schickt das geladene Aggregat eine Leistung von immerhin 260 PS auf die Straße. Druck bei niedrigen Touren Die Maschine ist überaus spritzig: Im unteren und mittleren Drehzahlbereich reagiert der Otto nahezu sofort und bissig beim Tritt aufs Gaspedal. Mit einem beachtlichen Druck im Rücken zieht es den potenten Viertürer nach vorn. Zwischenspurts machen richtig Spaß, Überholvorgängen ist entscheidend die Angst genommen, da das Aggregat über eine bemerkenswerte Elastizität verfügt. In Zahlen übersetzt heißt das: In kurzen 6,6 Sekunden sprintet der starke Sechser auf die Hunderter-Marke und erreicht eine Spitze von 240 km/h. Dass dabei die Geräuschentwicklung insgesamt eher verhalten und nicht vordergründig rennsportlich-orientiert ist, kann man verschmerzen.

Schaltung: Kurz und bündig Der Mazda 6 MPS wird ausschließlich mit einer Sechsgang-Schaltung angeboten. Das Getriebe ist speziell für den stärksten Mazda ausgelegt. Auf extra-kurzen Wegen lassen sich die Gänge knackig wechseln. Die Lenkung dürfte zwar gern noch einen Tick direkter sein, ermöglicht aber dennoch ein agiles Handling des 4,76 Meter langen Mobils. Den Mazda um Kurven zu zirkeln, kann eine sehr lustbetonte Beschäftigung sein. Denn dank des Allradantriebes liegt die Limousine satt und sicher auf dem Asphalt. Nur mit viel bösem Willen gelingt es, den Wagen über alle vier Räder schieben zu lassen. Intelligenter Allradantrieb Der permanente Vierradantrieb ist computergesteuert. Der zentrale Rechner wird pausenlos mit Informationen wie Raddrehzahl, Lenkwinkel, Gierrate und Querbeschleunigung informiert. Automatisch stellt er sich blitzschnell auf die jeweiligen Anforderungen ein und wählt eines von drei Programm-Kennfeldern. Im Normalbetrieb wird der Löwenanteil der Kraft auf die Vorderräder geschickt. Bei der Sportvariante – beispielsweise beim starken Beschleunigen – wird bis zur Hälfte der Kraft auf die Hinterräder geleitet. Und auf einem rutschigen Untergrund werden Vorder- und Hinterachse gleichmäßig angetrieben. Zudem verfügt das Allradsystem wie der Mazda RX-8 über ein Sperrdifferenzial zwischen rechten und linkem Hinterrad. Straff, aber nicht unkomfortabel Dass der Mazda eine super-sportliche Straßenlage hat, schmälert seine Familienauto-Qualitäten nur wenig. Der Sport-Sechser ist zwar spürbar straffer abgestimmt als die Serien-Flotte, bietet aber dennoch genügend Abrollkomfort für den Alltag. Eine Einschränkung gibt es jedoch: Da die Torsionssteifigkeit durch Querstreben erhöht wurde, lässt sich die Rücklehne nicht mehr klappen. Auch der Kofferraum schrumpft von 505 Litern in der Serie auf 455 Liter beim MPS. Wer oft viel zu transportieren hat, sollte sich die Anschaffung ohnehin überlegen: Eine Kombi-Version des MPS ist in absehbarer Zeit nicht geplant.

10,2 Liter Verbrauch Kommen wir zu einem wichtigen Zahlenwert: dem Verbrauch. Laut Hersteller schluckt der Turbo-Sechser 10,2 Liter. Das klingt viel, ist aber im Vergleich zur sechszylindrigen Konkurrenz ein Mittelwert: Der Audi A4 3.2 FSI quattro nimmt sich 10,6 Liter, der BMW 330xi braucht 9,6 Liter und der VW Passat 3.2 FSI 4Motion ist mit 10,0 Litern angegeben. Für 33.830 Euro fast komplett Dafür punktet der Mazda beim Preis: 33.830 Euro kostet die Limousine. Für dieses Geld ist die Ausstattungsliste sehr lang und fast komplett: Man bekommt eine Lederausstattung, 18-Zoll-Alus, ein Bose-Soundsystem mit Sechsfach-CD-Wechsler, eine Klimaautomatik und Sportsitze. Nur für das DVD-Navigationssystem und ein elektrisches Glasdach muss man extra in die Tasche greifen und 2.300 Euro beziehungsweise 790 Euro herausholen. Die Konkurrenz langt da schon stärker hin: Der Audi A4 V6 3.2 FSI quattro kostet 37.100 Euro, der BMW 330xi startet bei 39.100 Euro und der VW Passat 3.2 FSI 4Motion steht mit 34.860 Euro in der Liste.
Technische Daten
Antrieb:permanenter Allradantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor
Hubraum:2.261
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:191 kW (260 PS) bei UPM
Drehmoment:380 Nm bei 3.000 UPM
Preis
Neupreis: 33.830 € (Stand: Februar 2006)
Fazit
Der Mazda 6 MPS ist eine voll alltagstaugliche Limousine, die jede Menge Sport-Gene beherbergt. Schon allein die Zahlenwerte lassen das Wasser im Munde zusammenlaufen: 260 PS und eine Sprintzeit von 6,6 Sekunden versprechen jede Menge Zoom-Zoom gemäß dem Mazda-Werbeslogan. Dass der Wagen nicht nur auf dem Papier eine gute Figur macht, sondern sich in der Praxis überaus flott bewegen lässt, ist nicht zuletzt dem Allradsystem mit variabler Drehmomentverteilung zu verdanken. Dank der intelligenten Technologie ist der fünfsitzige Sportler nicht nur auf der Geraden sondern auch auf einer kurvigen Landstraße ein Spaßbringer. Auch der vergleichsweise günstige Preis ist es, der den Stark-Mazda zu einem heißen Anwärter für alle macht, die einen Sportwagen für jeden Tag suchen. (hd)

Quelle: auto-news, 2006-02-08

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