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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 26. November 2013
Für alle, denen der Range Rover nicht luxuriös genug ist, haben die Briten noch ein paar Zentimeter Blech zwischen die beiden Achsen gebaut und bringen gleich noch eine Top-Luxus-Version heraus.

Es gibt Metaphern, die sind auch in der schnelllebigen Automobil-Welt nach Jahren unverändert gültig. "Mit einem Range Rover ist man immer passend angezogen", ist so eine. Egal, ob es ins Gelände, auf die Flaniermeile oder in die Oper geht, der britische Nobel-Geländewagen passt zu jeder Gelegenheit. Doch jetzt gibt es zum schicken Business-Anzug auch noch den edlen Smoking. "Autobiography Black" heißt die neue Top-Variante, die den Range Rover noch etwas exklusiver macht - sei es bei den Innenraummaterialien oder den Einzelsitzen im Fond. Damit sich die solvente Kundschaft besonders wohl fühlt, kann sie den Klassiker nach Gusto mit edlen Materialien eine individuelle Note verleihen. Bei einem Grundpreis von mindestens 130.000 Euro für die reguläre Version mit langem Radstand kann man soviel Gestaltungsfreiraum auch erwarten,

Doch wer den Gegenwert einer kleinen Eigentumswohnung auf den Tisch legt, will schon mehr geboten bekommen, als besonders weiches Leder, schicke Felgen, ein paar schwarze Emaille-Applikationen und Chrom. Deswegen hat Land Rover bei seinem Flaggschiff zum ersten Mal seit 20 Jahren eine Langversion vom Stapel laufenlassen. Der Range Rover LWB (Long Wheelbase = Langer Radstand) ist mit 5,20 Metern 20 Zentimeter länger, als der Reguläre. Davon kommen 18,6 Zentimeter als Beinfreiheit an. Zudem lässt sich die Lehne des hinteren Sitzes um 17 Grad nach hinten verstellen. Damit lässt es sich im Fond fürstlich reisen. Das liegt auch an den Leder-Tischen, die elektrisch von der Mittelkonsole ausgefahren werden können. Deswegen dürften neben den USA, die wohlhabenden Staaten des Mittleren Osten auch China, wo Chauffeurs-Limousinen Status zeigen, zu den wichtigsten Märkten gehören.

Aber oft wird der Range Rover auch selbst gefahren - egal ob XXL-Version oder nicht. Also gibt es auch vorne 18fach verstellbare Sitze mit Massagefunktion. Mit gut drei Tonnen Gewicht ist der Range Rover kein schmächtiger Hering. Und das ist auch gut so. Diese Solidität wirkt sich ja auch im Fahrgefühl aus. Und weil so viel Masse bei den Luxusversionen auch angemessen bewegt werden sollte, gibt es nur die Top-Motoren zu Auswahl. Also zwei Achtzylinder - entweder Diesel oder Kompressor-Benziner. Komplettiert wird die Motorenpalette durch den V6-Hybrid.

Die beste Wahl dürften dennoch die reinen Verbrenner sein. Der bekannte kompressoraufgeladene Benziner hat dank 510 PS und einem maximalen Drehmoment von 625 Newtonmetern mit dem britischen Luxuskreuzer keine Probleme. Da auch der Allradantrieb unverändert geblieben ist, macht auch der lange Range Rover auf jedem Terrain eine gute Figur. Der Radstand hat mit einer Länge von 3,12 Metern gegenüber der "Kurzversion" ebenfalls um 20 Zentimeter zugelegt, was sich in einem noch ruhigeren Geradeauslauf und einem entspannteren "Schlucken" von Bodenunebenheiten bemerkbar macht. Allerdings sind diese Unterschiede zwischen "Normal"- und Langversion nur für Zeitgenossen mit besonders feinfühligen Synapsen im verlängerten Rücken spürbar.

Wofür es aber keine besondere Sensibilität braucht, ist das Bedien- und Anzeigekonzept, das trotz aller Bemühungen hinter den Lösungen der deutschen Premium-Konkurrenz zurückbleibt. Die digitalen Bedienelemente in der Mittelkonsole reagieren bisweilen etwas träge. Außerdem ist das Bedienkonzept auch aufgrund der Fülle der Schaltflächen auf dem Touchscreen nicht immer eingängig. Auch die Anmutung der digitalen Knöpfe könnte etwas ansprechender gestaltet sein. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Zumal der Erfolg den Land-Rover-Strategen recht gibt: Mit weltweit rund 37.000 verkauften Range Rover feiern die Briten dieses Jahr einen neuen Allzeit-Absatzrekord. Dazu trägt auch der deutsche Markt mit etwa 1.700 Exemplaren (ebenfalls historische Bestmarke) sein Schärflein bei. Die Langversion dürfte diese Bilanz sicher nicht trüben - ganz im Gegenteil.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2013-11-26

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