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Testbericht

Stefan Zaumseil, 25. Januar 2008
Die schlechten Nachrichten der Vergangenheit will die aktuelle Smart-Generation vergessen machen. Mit dem Smart Fortwo der Generation zwei haben sich die Böblinger auf ihre Kernkompetenz konzentriert.

Mit einer Länge von kaum mehr als 2,70 Metern ist der Fortwo nach wie vor winzig. Aber das ist genug Platz für Zwei, ohne die überfüllten Innenstädte mit unnötiger Größe zu belasten. So einer findet eben fast überall Platz. Vorbei jedoch die Zeiten, in denen ein Smart Fortwo schnell mal frontal zum Bordstein geparkt werden konnte - nun ragt die Schnauze auf die meisten Gehwege. 20 Zentimeter machen einen, aber feinen Unterschied. Von diesem Mehr gehen jeweils ein Drittel in den weicheren Fußgängerschutz vorn und eines nach hinten, um US-Crash-Normen zu erfüllen. Das restliche Drittel ist dem Radstand und somit dem Innenraum zu gute gekommen. Dabei sieht er immer noch genauso aus wie der Vorgänger: knuffig und süß für die einen - zu verspielt für die anderen.

Denn nach einigen Design-Wettbewerben hatten viele mehr vom Smart erwartet. Aber Kult ist eben Kult - und der ist europaweit etabliert. Immer noch ist er zweifarbig lackiert, immer noch sind die Türen ohne Holme und immer noch wirken die Türgriffe wie von einem Plastikspielzeug. Trotz der größeren Karosserie wirken die Kotflügel stämmig ausgestellt. Einziges sofort sichtbares Merkmal des Neuen sind die Frontscheinwerfer und mehr noch die Rückleuchten, die nur noch aus zwei Leuchtelementen bestehen.

Im Inneren hat sich ebenso wenig verändert. Die Instrumente in der Mitte auf dem Armaturenbrett sind ebenso bekannt wie die mehrfarbig abgesetzten Applikationen und bunten Polsterungen. Ein Handschuhfach gibt es immer noch nicht, aber die Platzverhältnisse sind nun fast schon ordentlich zu nennen. Ein 1,90 Meter großer Norddeutscher sieht zwar immer noch ungewöhnlich aus in diesem Auto. Aber er hat mehr Platz für Beine, Ellenbogen und Kopf - wenn auch nur geringfügig. Und das Kofferraumvolumen ist um über 70 Liter auf 220 Liter angestiegen. Bis zum Dach beladen sind es fast 340 Liter. Deutlich zugelegt hat die Verarbeitungsqualität des Interieurs. Auch die Schalter selbst sind nicht mehr so wackelig und fummelig, sondern fühlen sich fast genauso an wie bei einem ausgewachsenen Auto.

Im Gegensatz zu den Benzinmotoren stammt das cdi-Triebwerk aus dem Hause Mercedes-Benz. Der Winzlings-Diesel ist schon aus dem Vorgänger bekannt. Mit einer Leistungssteigerung auf immerhin 45 PS und einem Drehmoment von 110 Newtonmetern gibt es nun aber etwas mehr Pfeffer im Heck. War für den ersten Smart Diesel die Überholspur noch Feindesland und die Rushhour eine Hürde, so ist nun auch für Dieselfans flottes Fahren möglich. Nach wie vor kann das sequentielle Getriebe mit nunmehr fünf Gängen nicht wirklich überzeugen. Die Schaltzeiten wurden zwar verkürzt. Doch trotz Eingewöhnungszeit kann man sich nur schwer mit den Zugkraftunterbrechungen anfreunden.

Das Fahrwerk des pfiffigen Stadtflitzers war und ist sehr gut. Straff, aber nicht unkomfortabel gefedert lässt es den Sport-Smartie auch in engen Kurven nicht im Stich. Allerdings neigt der kleine Hecktriebler auf regennasser Fahrbahn naturgemäß zu deutlichen Heckschwenks, wobei grobe Schnitzer vom serienmäßigen ESP wegbügelt werden.

Die Höchstgeschwindigkeit der schwäbischen Asphaltmurmel liegt nach wie vor bei trägen bei 135 km/h. Nahezu unendlich lang erscheinende 19,8 Sekunden vergehen bis zur Hundertermarke, denn auch das Leergewicht ist um 70 Kilogramm auf 770 Kilogramm gestiegen. Aber spätestens bei der nächsten Suche nach einer Parklücke merkt der Smart-Driver, dass er sich andere Vorteile eingehandelt hat hat.

Bei solch moderaten Fahrleistungen bleibt die Domäne des Smart Fortwo der Stadtverkehr. Trotzdem musste sich der Kleine dem Verbrauchstest im Drittelmix stellen und schnitt mit 4,5 Litern pro 100 Kilometer gar nicht schlecht ab. Dass die Herstellerangabe wieder einmal über einen Liter darunter liegt, ist man ja fast schon gewöhnt - aber die Versuche wirtschaftlich und umweltfreundlich zu fahren gehen ohnehin regelmäßig im Hupkonzert der nachfolgenden Verkehrsteilnehmer unter.

Ab 11.200 Euro kostet der pure Kult auf Rädern mit Dieselmotor mit manueller Schaltung – nach wie vor alles andere als günstig. Immerhin tröstet der gute Wiederverkaufswert. Bequeme Menschen müssen zudem schon 13.300 Euro für die Ausstattungslinie "Passion" ausgeben um in den Genuss der Automatik zu kommen. Allerdings bekommen sie Panoramadach, Lederlenkrad, Klimaautomatik, elektrische Fensterheber und eine schnuckligere Innenausstattung dazu.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-25

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