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Testbericht

Stefan Grundhoff / Stefan Zaumseil, 18. Januar 2008
Der Jaguar XK gehört zu den schönsten Coupés, die in den vergangenen Jahren auf den Markt gekommen sind. Doch bei aller Optik: So richtig berauscht er erst als aufgeladene Version mit Kompressor.

Die trägen Jahre in der Coupé-Liga sind vorbei. In der Klasse der schönsten Automobile will sich kein Hersteller eine Schwäche erlauben. Wer sich für ein Volumenmodell aus dem Hause BMW oder Mercedes nicht erwärmen kann und wem die Exoten von Maserati oder Aston Martin zu extravagant ist, der bekommt spätestens beim Jaguar XKR Herzrasen. So dezent, lässig, sportlich und gleichermaßen distinguiert ist in dieser Klasse kaum ein anderer. Und wem beim normalen XK ein paar Pferde unter der Haube fehlen, der sollte bei der kompressor-aufgeladenen Sportversion mit dem grün-roten "R"-Logo auf seine Kosten kommen.

Bei den einen verpönt, bei den anderen heiß begehrt: Einen Kompressor muss man lieben oder eben nicht. Das nervige Wimmern der Vorgängergeneration gehört bei dem immerhin 1,8 Tonnen schweren Jaguar XKR der Vergangenheit an. Sicher, auch der elegante Jaguar könnte seine zusammen 4,2 Liter großen acht Motorkammern noch hörenswerter in Szene setzen. Aber der 306 kW/416 PS starke V8 hat allemal das Zeug zum kleinen Konzertabend. Allein schon eine vorbeizischende Katze ist mit ihrem Grollen ein Genuss. Je mehr Drehzahl, desto mehr Stakkato. Fahrer und Passagiere bekommen davon jedoch zu wenig mit. Hier würde man sich etwas mehr Futter für die Ohren wünschen.

Denn die Fahrleistungen der 4,80 Meter langen Versuchung sind beeindruckend. Bei schnell erklommenen 4.000 Touren protzt der britische Hecktriebler mit 560 Nm Drehmoment. Beeindruckend faucht der XKR vor allem in mittleren Drehzahlen. Doch neben dem aggressiven Klang gibt es zwischen 3.500 und 5.500 einen Durchzug, der seinesgleichen sucht. Dazu kommt: Im Sportmodus ist die exzellent schaltende Sechsgang-Automatik ein Gedicht.

Ein Spurt von 0 auf 100 km/h in 5,2 Sekunden sind ebenso auf Klassenniveau wie der versprochene Durchschnittsverbrauch von 12,3 Liter Super auf 100 Kilometer - der läßt sich aber nur bei zurückhaltendem Einsatz des Gaspedals realisieren lässt. Realistisch ist unter 14 bis 16 Litern kaum etwas drin. Auch dabei fällt einmal mehr auf, dass der V8-Kompressor alles andere als ein Hightech-Triebwerk der neuesten Generation ist. Vor allem im Teillastbetrieb sind die neuen Power-Turbos deutlich effektiver. Das sportliche, aber niemals nervig harte Fahrwerk mit elektronischem CATS-Dämpfersystem ist eine der Sahneseiten britischer Autoentwicklung. Seit Jahren bekommen die Brit-Renner ihren Feinschliff auf der Nordschleife und auf deutschen Autobahnen- das merkt man. Ein Genuss sind die direkte, vielleicht etwas zu leichte Servolenkung und die souveräne Kraftübertragung auf die Straße.

Ärgerlicher dürfte für die meisten der XKR-Fahrer die zu niedrig abgeriegelte Höchstgeschwindigkeit sein. 250 km/h sind bei einem potenten Renner wie dem Super-XKR einfach zu wenig als Potenzial. Da hat man schon kraftvolle Volumendiesel im Nacken. Porsche, Maserati, Corvette sowie BMW und Mercedes (jeweils auf Wunsch) ziehen lässig an einem XKR vorbei. "Rein rechnerisch würde das XKR Coupe eine Höchstgeschwindigkeit von 319 km/h haben", räumt denn auch Jaguar-Deutschland-Chef Jeffrey L. Scott ein.

Dass sich der XKR nur unauffällig von seinen kleineren Brüdern mit 238 und 299 PS unterschiedet, dürfte dagegen allenthalben für Gefallen sorgen. Wer einen XKR bedient, will nicht protzen, sondern sich stilecht in Szene setzen. Abgesehen von den Lüftungsschlitzen auf der Motorhaube und einem vergitterten Kühlerschlund zeigt sich das Topmodell im Standarddress. Besonders im Innenraum hätte dem XKR etwas mehr Sportlichkeit jedoch gut getan. Ein anderes Lenkrad, noch sportlichere Sitze und eine Abkehr von dem grauen Plastik-Einerlei würde dem mindestens 94.990 Euro teuren Jaguar XKR gut tun. Für Sonnenanbeter gibt es den XKR auch als Cabrio – für 8.000 Euro mehr.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-18

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