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Testbericht

Stefan Zaumseil, 28. Januar 2008
Platz für eine Volleyball-Mannschaft plus Sportgepäck? Das klingt nach Kleintransporter, ist aber ein Honda FR-V. Die Idee mit sechs Sitzen in zwei Reihen ist nicht neu - im B-Segment aber durchaus innovativ.

Gut, drei ausgewachsenen Volleyballern wird es vorn sicher zu eng um die Schultern herum. Aber der Honda FR-V ist auch mehr ein Familienvan. Mit seiner voluminösen Keilform und dem kantigen Kastenheck ähnelt er sehr der B-Klasse von Mercedes-Benz. Die ausgeprägten Linien lassen ihn jedoch sportlich erscheinen als ein Familien-Nutzfahrzeug. Mit 4,29 Meter ist der FR-V genauso so lang wie sein Mitstreiter Honda Civic, bietet aber durch den 100 Millimeter längeren Radstand üppigere Platzverhältnisse. Abgeleitet wurde der Minivan vom SUV des Hauses, dem CR-V - ohne dessen spröde Kantigkeit geerbt zu haben. Glänzen darf der schnittige Minivan außerdem mit verchromtem Kühlergrill, Heckzierleiste, Dachreling sowie großen und stabilen Türgriffen.

Der Innenraum wartet mit hochwertigen Materialien, ansprechender Optik und Haptik sowie ordentlicher Verarbeitung auf. Das Armaturenbrett wirkt mit dem eingearbeiteten Infotainmentsystem und der Wurzelholzoptik gleichermaßen edel wie aufgeräumt. Die Mittelkonsole im Aluminiumlook beherbergt auf der Fahrerseite in Höhe des Lenkrades den Schalthebel. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig - aber schon nach wenigen Kilometern stellt es sich als ergonomisch äußerst günstig heraus, den kurzen Schalthebel aus dem Handgelenk heraus bedienen zu können. Abgesehen davon: Erst mit dieser Anordnung wurde der dritte Sitzplatz überhaupt möglich. Und der Platz vorn, zwischen Mama und Papa, mit freier Sicht durch die Windschutzscheibe, sollte wohl der Lieblingsplatz aller Kinder werden.

Sitzen vorne nur zwei, ergibt die nach vorgeklappte Lehne des Mittelsitzes eine großzügige Armstütz - plus einem verborgenen Ablagefach darunter. Wie dieses ausgeklügelte Sitzkonzept genutzt wird, bleibt dem individuellen Geschmack vorbehalten - vor allem aber dürfte die Möglichkeit, per ISOFIX einen Kindersitz zu befestigen, besonders Eltern interessieren. Aber Vorsicht: Da sich der Beifahrer-Airbag nicht abschalten lässt, dürfen Reboard-Sitze nicht verwendet werden.

Auch das Konzept der Fondsitze ist bemerkenswert: Die Rücksitze lassen sich im Fahrzeugboden versenken, die darüber liegenden Sitzlehnen ergeben eine ebene Fläche. Mit einem Griff stehen statt 438 Liter 1.600 Liter Kofferraumvolumen mit ebener Ladefläche zur Verfügung. Der mittlere Sitz kann für mehr Beinfreiheit ca. 17 Zentimeter hinten gerückt werden - entsprechend ist auch die flexible Gepäckraumabdeckung dreigeteilt.

Auf dem Weg zum nächsten Volleyball-Turnier zeigt der FR-V deutlich seine Honda-Gene: Ein straffes, trotzdem komfortables Fahrwerk, dessen Seitenneigung - ein oft bemängeltes Kriterium im Segment - selbst in schnell gefahrenen Kurven erfreulich gering ausfällt. Mit der recht direkten Lenkung lässt sich der schnittige Minivan präzise steuern, zusammen mit seinem vergleichsweise kleinen Wendekreis wirkt das Fahrverhalten agil und leichtfüßig - trotz der respektablen Fahrzeugbreite von über 1,81 Meter. Für allzu enge Parklücken lassen sich die Außenspiegel jedoch auf Knopfdruck einklappen.

Frontantriebstypisch schiebt der Honda FR-V leicht über seine Vorderräder, das elektronische Stabilitätsprogramm (VSC) muss nur dann regelnd eingreifen, wenn der drehfreudige und durchzugsstarke 2.0-Liter-DOHC-i-VTEC sowie das sportlich kurz abgestufte und exakt arbeitende Sechsganggetriebe zu etwas Leichtsinn verführt. Ganz und gar nicht leichtsinnig der Kraftstoffkonsum des Familienautos: Mit 8,9 Litern pro 100 Kilometer lag der Testverbrauch etwas höher als die Herstellerangabe, ist aber angesichts des Fahrzeugsgewichtes von über 1,5 Tonnen und den gebotenen Fahrleistungen angemessen - in 10,5 Sekunden auf Tempo 100, bei etwas unter 200 Kilometern pro Stunde ist Schluss, immerhin.

Die Sicherheitsausstattung des Honda FR-V 2.0 Comfort ist komplett: Dreipunkt-Sicherheitsgurte auf allen Plätzen, Antiblockiersystem (ABS) mit Bremsassistent, elektronisches Stabilitätsprogramm (VSC), ISOFIX- bzw. Top-Tether-Kindersitzbefestigungen vorn und hinten, Seitenairbags vorn, Kopfairbags vorn und hinten sowie Fahrer- und Beifahrerairbag, der durch seine besonders große Ausführung den rechten und den mittleren Passagier schützt.

Nicht nur in seinen Fahrleistungen, auch in Sachen Komfort hebt sich der FR-V deutlich von seinem einzig wirklichen Konkurrenten Fiat Multipla ab: Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, Bordcomputer, Tempomat, Klimaautomatik mit Pollenfilter, Radiofernbedienung im Lenkrad für 22.700 Euro. Wer Xenon-Licht, Nebelscheinwerfer, Regensensor, Sitzheizung und ein elektrisches Glasschiebedach möchte, bekommt im Executive für 25.900 Euro Lederlenkrad und -schaltknauf sowie die Wurzelholzapplikationen im Armaturenbrett dazu. Der insgesamt gute Fahreindruck wurde lediglich durch der beengten Fußraum des Beifahrers und die karge Anzahl von Ablagen im Innenraum geschmälert.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-28

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