12neuwagen.de12gebrauchtwagen.de

Unsere Partnerseiten:

Testbericht

23. September 2010
Cannes (Frankreich), 23. September 2010 - Vans waren bis vor Kurzem nüchterne Quader auf Rädern. Doch nun geht zumindest bei Minivans der Trend hin zu pfiffigerem Design. Das trifft auf den Citroën C3 Picasso zu, den Nissan Cube, aber auch für den seit März 2010 bestellbaren neuen Opel Meriva: Hier öffnen sich die Türen gegenläufig, und ein Knick in der Seitenlinie sorgt für einen weiteren Hingucker. In puncto Motoren war der Opel bisher noch etwas im Nachteil: Neben den drei Benzinern gab es nur eine Dieselversion, die zudem nur mit Automatik bestellbar war. Nun kommen Selbstzünder mit Handschaltung hinzu: ein 1.3 CDTI mit 95 PS und ein 1.7 CDTI in den Leistungsstufen 110 sowie 130 PS. Wir haben den Topdiesel getestet. Gesunder Vorwärtsdrang Wie bei einem Drehmoment von 300 Newtonmeter und einem Fahrzeuggewicht von 1,4 Tonnen nicht anders zu erwarten, versetzt der 130-PS-Diesel den Meriva gut in Schwung. Die Fahrleistungen sind entsprechend: Den Sprint auf Tempo 100 schafft das Auto in 9,9 Sekunden - damit ist unser Testwagen spurtstärker als jeder andere Meriva. Bei der Höchstgeschwindigkeit von 196 km/h liegt der Topdiesel gleichauf mit dem stärksten Benziner. Der typisch schnarrende Dieselton wird allerdings von der Schalldämmung nicht geschluckt - etwas unschön, aber nicht allzu störend. Die serienmäßige Schaltpunktanzeige ist tolerant: Bei unter- oder hochtouriger Fahrweise gibt sie erst spät eine Hochschaltanweisung. Das macht aber nichts, denn mit dem problemlosen, serienmäßigen Sechsgang-Getriebe schaltet man nicht ungern. Durstiger als ein entsprechender Kia Venga Den Spritverbrauch gibt Opel mit 5,2 Liter auf 100 Kilometer an. Damit liegen die Rüsselsheimer nicht besonders gut: Ein etwa gleich starker Kia Venga kommt laut Werksangabe mit nur 4,9 Liter Diesel aus. Und dies bezieht sich noch nicht einmal auf die sparsamste Version des Korea-Konkurrenten. Die Variante ISG mit Start-Stopp-System braucht laut Hersteller gar nur 4,5 Liter auf 100 Kilometer. Ein Start-Stopp-System wird Opel erst 2011 bringen.

Kaum vergleichbar starke Minivans Andere Minivans mit einem vergleichbar starken Diesel gibt es nicht. Ein Vergleich bietet sich aber mit einem Dieselkombi der unteren Mittelklasse an: Ein Renault Mégane Grandtour mit 130-PS-Selbstzünder braucht laut Hersteller nur 5,1 Liter auf 100 Kilometer. Fahrwerk: Straffer, aber immer noch etwas wackelig Das Fahrwerk ist etwas stabiler geworden als beim alten Meriva, aber wirklich straff ist es noch immer nicht - in Kurven wankt der 1,62 Meter hohe Minivan deutlich. Wenn das Auto mit vier Erwachsenen und der Kofferraum mit Gepäck beladen ist, wirkt es beim Spurwechsel auf der Autobahn schon bei Tempo 100 wackelig. Wen das stört, der ist mit einem Kleinwagen-Kombi besser bedient. Zum eher unguten Kurvengefühl im Meriva tragen auch die Ergonomiesitze bei: Sie sind zwar bequem, aber zu hoch. Die beträchtliche Sitzhöhe ist zwar gut für den Überblick, aber in Kurven eher unglücklich. Dies gilt besonders beim nicht höhenverstellbaren Beifahrersitz. Dort sieht man schon als Mittelgroßer immer auf das obere Drittel der Frontscheibe. Ebenfalls ein Manko ist, dass der Meriva als Fünfsitzer nur mit vier Kopfstützen ausgerüstet ist, die fünfte kostet 50 Euro Aufpreis. Gut nutzbarer Kofferraum Ansonsten überzeugt der Meriva mit einem sehr flexiblen Innenraumkonzept. So lassen sich die Rücksitze längs verschieben. Um langbeinige Erwachsene zu chauffieren, stellt man die Sitze in die hinterste Position, und wenn der Gepäcktransport Priorität hat, können die Möbel weit nach vorn geschoben werden. Klappt man die Sitze um, ergibt sich eine perfekt ebene Ladefläche, und beim Herausziehen von schweren Getränkekisten stört auch keine Ladeschwelle. Maximal lassen sich so 1.500 Liter Gepäck transportieren - etwa soviel, wie in einen Kompaktklassekombi passt. Wenn auch im Fond Passagiere sitzen, lassen sich bis zur Fensterunterkante beladen immerhin noch 400 Liter transportieren.

Ab 20.100 Euro Der 130-PS-Diesel lässt sich mit allen drei Meriva-Ausstattungen kombinieren: Selection, Edition und Innovation. Die Preise beginnen bei 20.100 Euro für die Variante Selection. Hier bekommt man neben sechs Airbags und ESP eine elektrische Parkbremse, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorn und eine Zentralverriegelung. Das CD-Radio und die Klimaanlage fehlen aber noch. Zusammen zahlt man hierfür 1.870 Euro. Oder man entscheidet sich für die Version Edition für 22.370 Euro. Hier ist beides an Bord und dazu noch ein Tempomat. Damit ist unser 130-PS-Diesel-Meriva kein Schnäppchen mehr, vor allem, wenn man mit dem - etwas kleineren - Kia Venga Vision 1.6 CRDi vergleicht. Ihn gibt es schon für 18.705 Euro, wobei Klimaanlage und CD-Radio bereits an Bord sind. Auch die günstigsten Golfklassekombis mit 130-PS-Diesel liegen preislich nicht viel höher: Den Renault Mégane Grandtour dCi 130 Expression gibt es für 22.550 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Turbodiesel, Common-Rail-Einspritzung
Hubraum:1.686
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:96 kW (130 PS) bei UPM
Drehmoment:300 Nm bei 2.000 - 2.500 UPM
Preis
Neupreis: 22.370 €
Fazit
Zu den Stärken des Opel Meriva gehört vor allem das perfekte Gepäcksystem. Auch die hinten angeschlagenen Fondtüren haben Vorteile, zum Beispiel wenn man dort ein Kind im vorschriftsmäßigen Sitz anschnallt. Zu den konzeptbedingten Schwächen gehört das in Kurven wankanfällige Fahrwerk: Wer oft Serpentinen fährt, kauft besser einen Kleinkombi. Kraft genug für Bergfahrten hat der neue 130-PS-Diesel allemal, und er fährt sich gut. Dass die Akustik aufgrund der Schalldämmung etwas unangenehm ist, dürfte nur Wenige stören. Schlimmer ist, dass ein Newcomer wie der Kia Venga unseren Meriva beim Spritverbrauch schlägt - und das liegt nicht nur am fehlenden Start-Stopp-System bei Opel.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-09-23

Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum
4.0 von 5

Autoplenum, 2016-11-06

Opel-Produktoffensive - Der Meriva wird zum Crossland XOpel-Produktoffensive - Der Meriva wird zum Crossland X
Der Meriva wird zum Crossland X Opel-Produktoffensive Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum
4.0 von 5

Autoplenum, 2015-03-28

Opel Meriva Innovation 1.6 CDTI 110 PS - Freund junger Fa...Opel Meriva Innovation 1.6 CDTI 110 PS - Freund junger Familien
Der Opel Meriva fällt durch seine interessante Tür-Technik auf und überzeugt als Ganzes. Er ist praktisch, bequem und...Ganzen Testbericht lesen
auto-news
4.0 von 5

auto-news, 2014-01-31

Opel Meriva 1.6 CDTI mit 136 PS im TestOpel Meriva 1.6 CDTI mit 136 PS im Test
Getestet: Opel Meriva 1.6 CDTI mit 136 PSGanzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2014-01-22

Opel Meriva - Unauffällig innovativ (Kurzfassung)Opel Meriva - Unauffällig innovativ  (Kurzfassung)
Unauffällig innovativ (Kurzfassung) Opel Meriva Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum
4.0 von 5

Autoplenum, 2014-01-21

Opel Meriva 1.6 CDTI - ViererbandeOpel Meriva 1.6 CDTI - Viererbande
Opel überarbeitet seinen Meriva so dezent, dass zweimal hinsehen kaum Weisheit über den Jahrgang bringt. Die wichtigs...Ganzen Testbericht lesen