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Testbericht

Sebastian Viehmann, 9. Februar 2010
Insignia, Astra, Meriva – alles neu. Beim Corsa ging Opel ein bisschen die Luft aus, hier gibt es zum üblichen Facelift außer frischen Motoren kaum Novitäten. Doch der kleine Rüsselsheimer sieht deshalb noch lange nicht alt aus.

Der Corsa ist seit 1982 Opels Einsteigermodell für junge Zielgruppen. Von den ersten drei Generationen liefen 9,4 Millionen Fahrzeuge vom Band. Seit 2006 ist die vierte Generation auf dem Markt und fand seitdem 1,4 Millionen Käufer. Der ärgste Konkurrent des kleinen Rüsselsheimers ist natürlich der neue Polo. Dem kann Opel nur das übliche Facelift zur Mitte eines Modellzyklus entgegensetzen. „Facelift“ trifft es übrigens nicht, denn optisch wurde am Corsa rein gar nichts geändert. Auch innen bleibt alles beim Alten, wenn man einmal vom neuen Lichtschalter absieht. Für optische Abwechslung sorgt immerhin die „Color Line“ mit verschiedenen Mustern, etwa einer schwarzgelben Renn-Lackierung – der berühmte Rallye-Kadett lässt grüßen.

Doch auch ohne Rallye-Muster wirkt der Corsa weder außen noch innen angestaubt. Er überzeugt mit einem großzügigen Platzangebot und bequemen Sitzen. Das Cockpit wirkt immer noch modern, die Bedienung ist einfach und die Instrumente sind optimal abzulesen. Die Verarbeitung hinterlässt durchweg einen soliden Eindruck. Opel verweist stolz darauf, dass der Corsa im Dekra-Mängelreport 2010 von allen getesteten Autos ganz oben auf dem Treppchen steht – er ist das Fahrzeug mit der niedrigsten Mängelquote.

Der Tempomat (außer beim Basismodell Selection immer serienmäßig) lässt sich mit seinem simplen Drehknopf-Prinzip komfortabler bedienen als das träge Druckknopf-Instrument am Polo-Lenkrad. Vorbildlich bleibt die Fernbedienung des DVD-Navigationssystems (1805 Euro) mit verschiedenen Lenkradtasten, auch wenn die pixelige Kartendarstellung veraltet wirkt. Ein weiteres Manko: Während viele Kleinwagen heute über eine USB-Schnittstelle verfügen, hat der Corsa nur die Aux In-Buchse zu bieten sowie eine Bluetooth-Schnittstelle für die Freisprecheinrichtung (400 Euro). Zu den weiteren Extras zählen Kurven- und Abbiegelicht sowie der im Heck integrierte ausziehbare Fahrradträger (530 Euro Aufpreis, nicht erhältlich für die Autogas-Versionen). Mit 285 Litern Kofferraumvolumen liegt der Corsa im oberen Mittelfeld (VW Polo: 280 Liter, Seat Ibiza: 292 Liter, Fiat Grande Punto: 275 Liter, Hyundai i20: 295 Liter, Citroën C3: 300 Liter).

Echte Neuerungen finden sich beim Corsa unter dem Blech. Fahrwerk und Lenkung wurden überarbeitet. Der Corsa liegt ruhig und sicher auf der Straße und hat einen ausgezeichneten Federungskomfort. Die Motorenpalette wurde umgekrempelt und auf Sparsamkeit getrimmt, die Ingenieure haben den Durchschnittsverbrauch um bis zu 13 Prozent gesenkt. Dazu tragen unter anderem eine neue Ölpumpe mit verminderter Reibung, eine geänderte Motorsteuerung und die neue Nockenwellen-Steuerung bei.

Der Corsa verfügt über Benzinmotoren mit 70, 85, 87, 100, 150 und 192 PS sowie Dieselaggregate mit 75, 90, 95 und 125 PS. Der 1,0-Liter Benziner fliegt in Deutschland aus dem Programm und wird durch den 1,2-Liter Ecoflex-Benziner (51 kW / 70 PS) als Basismotor ersetzt. Es stehen auch zwei Autogas-Versionen zur Verfügung (mit 75 PS für 14.290 Euro oder mit 89 PS für 14.940 Euro). Die Umrüstung erfolgt ab Werk. Der neue Volumenmotor ist der 1,4-Liter Twinport mit 64 kW / 87 PS (ab 12.150 Euro). Er beschleunigt den Corsa aus dem Stand weg sehr ordentlich, gibt sich auch ohne häufiges Herunterschalten erfreulich munter und wirkt auf der Autobahn erst ab einem Tempo um 140 Km/h etwas angestrengt. Den Durchschnittsverbrauch gibt Opel mit 5,5 Litern pro 100 Kilometer an.

Vielfahrern kann man den neuen Ecoflex-Spardiesel 1.3 CDTI mit 70 kW / 95 PS empfehlen (ab 14.990 Euro). „Wir haben das Drehmoment erhöht und konnten dadurch den fünften Gang länger übersetzen“, sagt Opel-Motorenentwickler Erhard Voss. Der Diesel gibt sich zwar etwas brummig und nagelt im kalten Zustand, doch der Durchzug ist ordentlich und der Durchschnittsverbrauch mit 3,7 Litern pro 100 Kilometer (Werksangabe) so gut wie der des Polo Bluemotion (3,8 Liter). Eine Start-Stopp-Automatik fehlt im Corsa allerdings. Opel will sie noch in diesem Jahr nachreichen. Geschaltet wird in den meisten Corsa-Modellen mit einem manuellen Fünfganggetriebe, optional mit Opels Easytronic oder einer 4-Stufen-Automatik. Ein manuelles Sechsganggetriebe gibt es leider nur in Verbindung mit den beiden stärksten Dieselmotoren oder dem 1,6-Liter Turbomotor.

Der Corsa startet bei 11.300 Euro (1.2 Ecoflex Selection, 70 PS), an Bord sind unter anderem ESP, Servolenkung, elektrische Außenspiegel und Zentralverriegelung. Den meisten Bedürfnissen dürfte die zweite Ausstattungsstufe Edition „111 Jahre“ gerecht werden. Sie enthält unter anderem Tempomat, Lederlenkrad, Bordcomputer, elektrische Fensterheber, Klimaanlage und CD-Radio. In Verbindung mit dem 87 PS-Benziner kostet der Corsa dann 14.800 Euro. Die Fünftürer-Version kostet jeweils 700 Euro extra.

Quelle: Autoplenum, 2010-02-09

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