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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 15. März 2016
Opel lässt die Kombiversion seines Astra vom Stapel. Unter dem viel strapazierten Namen "Sports Tourer" haben die Rüsselsheimer einen ebenso ansehnlichen wie praktischen Familienlaster kreiert. Der neue Biturbo-Diesel überzeugt durch seine Drehfreude.

Opel Astra Sports Tourer. Zugegeben, als wir die Bezeichnung des Astra Kombis hörten, kamen nicht gerade Begeisterungsstürme auf. Gefühlt fast jedes zweite Auto dieser Bauart hat irgendwas mit "Sport" im Namen. Nicht immer folgen auf dieses Versprechen Taten. Immerhin feiert der doppelt aufgeladene 1.6-Liter-Diesel im Rüsselsheimer Kombi seine Premiere. Der Blick auf das Datenblatt resultiert in einem kurzen Stirnrunzeln. Zwei Lader und dann lediglich 118 kW / 160 PS? Das soll ein Top-Diesel sein? Da haben andere doch mehr auf der Pfanne. Der Golf GTD Variant mit 135 kW / 184 PS zum Beispiel. Auch der 2.0 CDTI, der im Vorgänger seinen Dienst tat, war um 25 kW / 35 PS potenter. "Rightsizing" nennt das die Opel-Marketing-Abteilung.

Bei aller Modernität haben die Rüsselsheimer Ingenieure dem Selbstzünder nicht alle Diesel-Krankheiten austreiben können. Im kalten Zustand knurrt der Motor brummig unwirsch. Nach einigen Kilometern gehört diese akustische Randerscheinung jedoch der Vergangenheit an und die Geräuschkulisse verkehrt sich ins Gegenteil: der 1.6 CDTI BiTurbo gehört zu den ruhigeren Vertretern seiner Zunft. Angenehm sind auch die Drehfreude bis zur 5.000er-Grenze sowie die Elastizität beim Anfahren und beim Durchbeschleunigen im Geschwindigkeitsbereich um 100 km/h. Grund für diesen geschmeidigen Habitus ist die Register-Aufladung und die Tatsache, dass der kleinere der beiden Turbo-Lader eine variable Geometrie hat.

Das führt dazu, dass das maximale Drehmoment von 350 Newtonmetern schon ab 1.500 U/min bereitsteht. Nach 8,9 Sekunden erreicht der 1.435 Kilogramm schwere Kombi Landstraßentempo 100 km/h und der Vortrieb hört erst bei 220 km/h auf. Da hilft es, dass die Top-Diesel-Version des Astra Sports Tourer knapp 150 Kilogramm leichter ist als der Vorgänger. Das resultiert auch in einem Normverbrauch von 4,2 Liter pro 100 Kilometer. Der positive Eindruck wird allerdings durch die teigige Sechsgang-Handschaltung und das stößige Fahrwerk getrübt. Beim Rangieren stören das kleine Rückfenster und die breiten hinteren Säulen. Erleichterung schafft die Rückfahrkamera.

Im Interieur regiert das frische Astra-Ambiente. Sehenswerte Klarlack-Applikationen und ein griffiges Lenkrad werden durch uncharmante Plastikteile, wie etwa auf dem Mitteltunnel und den dazugehörigen Zigarettenanzünder konterkariert. Dafür gibt es interessante Ideen: der Bügel unterhalb des Navigationsbildschirms ist nicht, wie zunächst vermutet, ein Pseudo-Klappengriff, sondern eine Befestigungs-Möglichkeit für eine Smartphone-Halterung. Die komfortablen und ergonomischen AGR-Sitze (Aktion Gesunder Rücken), im Leder-Paket für 1.850 Euro enthalten, sind nach wie vor jede Investition wert.

Mit einem Kick unter die Heckschürze öffnet sich die Heckklappe. Neu ist, dass ein zweiter Spannstoß den Kofferraumdeckel wieder verschließt. Das hilft, wenn man beim Entladen die Hände voll hat. Allerdings kostet der Fußball-Übungsspaß bei der zweitbesten Ausstattungsvariante Dynamic immer noch 885 Euro Aufpreis. Der Kofferraum kann sich mit einem Fassungsvermögen von 540 bis 1.630 Liter vielfältig nutzen lassen. Zum Vergleich: Das Gepäckabteil des Golf Variant schluckt 605 bis 1.620 Liter und der Lademeister in diesem Segment, der Skoda Octavia Kombi 605 bis 1.655 Liter. Dass der Abdeck-Rollo genau in das Unterboden-Fach passt, ist ebenso nützlich wie das Schienen-Leisten-System, mit dem Gegenstände fixiert werden können.

Allerdings muss an die Kopfstützen herausnehmen, um einen flachen Ladeboden zu bekommen. Der Basis-Preis des Opel Astra Sports Tourer 1.6 BiTurbo CDTI beläuft sich auf 28.310 Euro. Mit ein paar Extras, wie der erwähnten Lederausstattung, dem sehr guten Matrix-LED-Licht (1.250 Euro), dem Navigationssystem (790 Euro), der Frontkamera (500 Euro) und dem Assistenz-Paket, wächst der Preis des gefahrenen Familienmobils auf 34.710 Euro. Ein Golf Variant Comfortline 2.0 TDI mit 110 kW / 150 PS kostet mindestens 28.750 Euro. Dann fehlt aber die Klimaautomatik (380 Euro) und es ist nur Xenon-Licht für 885 Euro erhältlich.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:Sechsgang-Handschaltung
Motor Bauart:Vierzylinder-Diesel (Bi-Turbo)
Hubraum:1.598
Drehmoment:350 Nm bei 1.500 bis 2.250 UPM
Preis
Neupreis: 28.310,00 € (Stand: 2016-03-15)
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-03-15

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