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Testbericht

automobil-magazin.de, 12. Februar 2013
Mitte Februar startet der neue Nissan Juke Nismo: Mit 200 Turbo-PS und zum attraktiven Preis, als erster Nissan Nismo. Wir fuhren ihn und auch schon die für Dezember geplante nächste Ausbaustufe

Abgelegene Plätze eignen sich prächtig, Prototypen zu zeigen. Die vier schwarzen Juke-Nismo-Prototypen umrunden den Handlingkurs noch abgeklebt. Der pausbäckige Juke-R, ein PS-Monster mit Nissan GT-R-Technik, nimmt auf dem Castelloli Circuit die ganz große Runde. Und dreht in Racing-Manier ein großes Rad: 550 PS stark („a much to big engine in the car“) und 500.000 Euro kostspielig („for people collecting cars in the desert“). Drei sind in Richtung Orient verkauft, noch drei Verkäufe in Planung. Eine Planung, die im Fall von Nissans Juke längst erfolgreich war.

“Der Juke macht gutes Volumen”, resümiert Nissan Europe-Geschäftsführer Vincent Wijnen die 26 Monate, die der Juke hierzulande schon verkauft wird. 10.522 Einheiten waren es 2011 in Deutschland, 12.360 im Jahr 2012. Über 330.000 Nissan Juke wurden seit 2010 – wer hätte es angesichts des polarisierenden Designs gedacht? – im britischen Werk Sunderland produziert. Und die neuen Zahlen hat man auch schon auf dem Plan: 12.600 Juke für 2013 und 210 Juke NISMO. 35% davon mit Frontantrieb und Schaltgetriebe und 65 % als 4x4 CVT. Nur drei Farben (Pearl White, Black Metallic, Silver Grey) stehen zur Wahl.

Sonderausstattung gibt’s nicht. Nur Vollausstattung. Im Innenraum (Platzverhältnisse: vorne ordentlich, in Reihe zwei enger, im Kofferraum 207 bis 830 Liter) setzt sich die sportliche Version mit Klavierlack, mit roten Kontrastnähten umgarnten Lederschalensitzen, dem griffigen Alcantara-Volant und neu gestalteten Pedalen von den braveren Jukes ab. Instrumente, Monitor (5,8 statt 5,0 Zoll) und die Türverkleidungen sind ebenso neu. Der aufgepeppte Schaltknauf liegt so gut in der Hand, wie die sechs Gänge knackig-direkt in der Schaltgasse. Ein Strich – der Rallye-Sport lässt grüßen – markiert die Geradeausstellung der Steuerung. Die Bremse reagiert, auf kurzem Weg, bekömmlich direkt. Das aktuelle Motordrehmoment, der Ladedruck und die G-Kräfte werden live auf dem Bordcomputer eingespielt.

„Normal“, „Sport“ und „Eco“ – wir fahren den Nismo konsequent in Sport – unterscheiden sich durch die Drosselklappenstellung, die Schaltpunkte des CVT-Getriebes und die Charakteristik der Servolenkung. Auch die sticht: Nicht nur leichtgängig, sondern mit leicht reduzierter Unterstützung und verbesserter Rückmeldung, durchzuckt der Nismo locker die Serpentinen. Ohne dass die 225/45 R18 von Continental den Abrollkomfort – angenehm – killen.

Der Turbomotor hängt dabei gut am Gas. Erst gleichmäßig mit 250 Nm zwischen 2.400 und 4.800 Umdrehungen, später bei 6.000 Umdrehungen mit 200 PS. Das sind nur 10 PS mehr als in der bisher stärksten Juke-Version, aber der stärkere 1,6 Liter-DIG-T-Motor macht im mit Frontantrieb 1.295 Kilogramm leichten Nismo Laune. Ohne sie später beim Wiederbefüllen an der Zapfe groß zu trüben: „8,6“ zeigt der Bordcomputer nach etwa 250 Kilometer Fahrt. 6,9 bis 7,4 Liter verspricht der Normverbrauch.

Nicht nur optisch geht der Juke Nismo besser. Er baut mit 4.165 x 1.770 x 1.565 Millimeter Verkehrsfläche exakt 30 Millimeter länger und 5 Millimeter breiter als der brave Juke. Die tiefer heruntergezogenen Stoßfänger (hinten: mit angedeutetem Diffusor), der neu gestylte Kühlergrill und die stärker ausgestellten Kotflügel machen Lust auf mehr. Das heißt: Ausfahren. In 7,8 Sekunden sprintet man auf 100. Erst bei 215 km/h ist Schluss mit lustig. Mehr geht immer, aber zu welchem Preis?

Zum fairen Preis. Die nur in Europa neue, in Japan schon seit 1984 mit optisch aufgebrezelten Fairlady Zs und GT-Rs im Volk angekommene Nismo-Philosophie 32.000 Fans kamen im Dezember 2012 zum 15. Nismo Festival) lautet: sportlich, aber erschwinglich. Die vorsichtige Leistungsanhebung, der angemessene Verbrauch und der Preis für gute Power und Ausstattung zeugen davon. Mit 26.400 Euro für den Juke Nismo 2WD beginnt die lockere Sause (Allradversion mit CVT-Getriebe: 29.400 Euro). Das nächste Nissan-Sportmodell, der 370Z Nismo, startet im Mai und die nächste Ausbaustufe des Juke Nismo, noch etwas kräftiger und straffer abgestimmt, im Winter 2013. Erste Runden am Lenkrad des noch getarnten Juke Nismo Prototyps, dessen Namensgebung noch geheim ist, machen Lust auf mehr.

(Lothar Erfert)
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2013-02-12

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