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Testbericht

Jürgen Wolff, 13. Juli 2011
Mit der dritten Generation des Yaris traut sich Toyota was. Der Innenraum wurde komplett renoviert, dazu manch alte Gewohnheit aufgegeben. Und auch außen zeigt das Ex-Pummelchen nun Kante.

Schluss mit harmlos. Toyota hat dem bisher eher unauffällig daher rollenden Yaris den bösen Blick verpasst. Das japanische Kompaktauto, das im nordfranzösischen Valenciennes produziert wird, wirkte in seiner Rundlichkeit und mit seinen eher scheu blickenden Scheinwerferaugen eher wie ein verhuschtes Tamagotchi. Nun haben es Toyotas Designer und Ingenieure auf Kante gestrickt.

Der Yaris wird in der dritten Generation kaum noch wieder zu erkennen sein, wenn er ab dem 15. Oktober bei den Händlern steht. Die Karosserie ist deutlich kantiger, strukturierter. Der flügelförmige obere Kühlergrill, über dem das Toyota-Logo thront, ist schmäler, die Wabenstruktur ist Querstreben gewichen. Um so mächtiger dominiert nun der untere Teil des Kühlergrills, links und rechts gesäumt von zwei tief zurück liegenden Nebelscheinwerfern. Die grimmig drein blickenden Scheinwerfereinheiten sind kantig ausgeformt und ziehen sich bis weit über die Radhäuser. Insgesamt wirkt die Frontpartie nun deutlich stärker in der Horizontalen ausgerichtet.

Die Windschutzscheibe ist beim neun Yaris flacher angestellt. Dazu kommen eine steiler ansteigende Gürtellinie und eine Charakterlinie über den Schwellern - all das erzeugt den optischen Eindruck eines tief liegenden Schwerpunkts. Der neue Yaris fällt mit 3885 Millimeter Fahrzeuglänge um 100 mm länger aus als sein Vorgänger, der Radstand wuchs um 50 mm. Die Breite dagegen ist mit 1695 mm gleich geblieben. Für einen etwas tieferen Schwerpunkt sorgt die um 20 mm auf 1510 mm abgesenkte Höhe des Yaris.

Auch innen haben die Designer den Yaris gründlich umgekrempelt. Die wichtigste Veränderung: Das Kombiinstrument mit Tacho und Drehzahlmesser rückte von der Mitte des Armaturenbretts endlich direkt vor den Fahrer und lässt sich so deutlich besser im Blickfeld halten. "Durch eine klare Trennung der Bereiche von Fahrer und Beifahrer richtet Toyota das ergonomische Konzept des Yaris neu aus", geben die Japaner ihre neue Richtung vor.

Von dem eher vertikal orientierten Layout des Armaturenbretts ist ebenfalls nichts geblieben - die Linienführung ist nun waagerecht ausgerichtet. Statt der bislang durchgehenden Mittelkonsole hat Toyota dem Yaris nun mit "Toyota Touch" ein neues Multimedia-System mit 6,3 Zoll großer Touchscreen spendiert. Dort gebündelt finden sich ein Navigationssystem, das neben der schnellsten und der kürzesten wahlweise auch die ökologischste Routenführung anzeigt, Rückfahrkamera, Telefon, Fahrzeuginformation, Google Local Search und diverse Apps.

Die Materialien im Innenraum sind deutlich wertiger geworden und haben eine angenehmere Haptik. Die nun etwas größeren Sitze sind bequem, körpergerecht geschnitten und machen mit ihren Sichtnähten einen hochwertigen Eindruck, das Lenkrad lässt sich in Tiefe und Neigung verstellen, der Einstellbereich des Fahrersitzes bekam ein paar zusätzliche Millimeter. Ein riesiger Scheibenwischer räumt bei Bedarf das Sichtfeld vom Regenwasser frei. Über mangelnden Platz konnte man schon im alten Yaris nicht klagen. Nun sind hinten noch ein paar Zentimeter für die Knie dazu gekommen. Allenfalls mit der Kopffreiheit wird es wegen des abfallenden Dachs bei großen Passagieren in der zweiten Reihe etwas eng. Für ein noch luftigeres Raumgefühl sorgt optional ein riesiges Panoramadach.

Ebenso wie der Innenraum ist auch der Kofferraum noch einmal gewachsen. Die Ladelänge kletterte um 145 auf 710 mm, das Basisvolumen selbst auf 285 Liter. Klappt man die im Verhältnis 60:40 geteilte Rückbank vor, lässt sich das Volumen auf 768 Liter vergrößern, immerhin auch noch 12 Liter mehr als bisher. Bei der Motorisierung ist alles weitgehend beim Alten geblieben. Toyota bietet drei Motoren zur Wahl an: Zwei Benziner mit 1,0 und 1,33 Liter Hubraum und einen kleinen Diesel mit 1,4 Litern. Alle drei Motoren seien durch ein Bündel konstruktiver Maßnahmen noch einmal etwas sparsamer geworden, versprechen die Japaner. Der kleine 3-Zylinder Benzinmotor leistet 69 PS und schafft ein maximales Drehmoment von 93 Nm. Seinen Verbrauch geben die Ingenieure nun mit 4,8 Liter auf 100 km an. Der 1,33-Liter-Benziner schafft 99 PS Leistung und ein Drehmoment von 125 Nm. Ihn wird es auch mit einem stufenlosen Automatik-Getriebe geben. Bleibt noch der Diesel. Er schafft 90 PS Leistung und liefert ein maximales Drehmoment von 205 Nm. Den Verbrauch des Selbstzünders hat Toyota nach eigenen Angaben auf 3,9 Liter je 100 km gesenkt.

Wenn der neue Yaris ab dem Herbst wahlweise als 3- und 5-Türer bei den Toyota-Händlern steht, dann wird die Preisliste bei 11.675 Euro beginnen - für den 3-Türer mit 1,0-Liter-Motor. Das wäre exakt der gleiche Preis, den Toyota aktuell für den Vorgänger aufruft. Bei Toyota selbst geht man davon aus, dass sich die meisten Kunden für den 5-Türer mit Life-Ausstattung entscheiden - der steht mit 15.850 Euro in der Preisliste. Ab Mai 2012 soll es den Yaris dann auch als Hybrid-Version geben.

Quelle: Autoplenum, 2011-07-13

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