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Testbericht

Stefan Grundhoff, 21. Februar 2009
Die Wege der Autohersteller sind unergründlich: Peugeot hat längst auf 207 hochgezählt - doch der alte 206 darf noch nicht in Rente. Die Franzosen legen ihn in Zeiten der Krise kurzerhand als Billigmodell 206+ neu auf.

Keine Frage: Der Peugeot 206 ist ein Erfolgsmodell. Seit seiner Markteinführung 1998 wurden weltweit mehr als 6,5 Millionen Stück verkauft. Auch als 2006 der Nachfolger 207 vorgestellt wurde, hielten die Franzosen am 206er fest. Der hatte seine treuen Fans - und einigen war der neue, 20 Zentimeter längere 207 schlicht und einfach zu groß geworden. Aber zum kleineren 107, der auf einer gemeinsamen Plattform zusammen mit Toyota Aygo und Citroen C1 entwickelt wurde, waren sie auch nicht zu bewegen. Also macht Peugeot aus der Not eine Tugend: "Wir glauben, dass der 206+ ein gutes Bindeglied zwischen den Modellen 107 und 207 sein wird und ein Auto, auf das die Kunden gerade in Krisenzeiten warten", sagt Peugeot-Chef Jean-Philippe Collin.

Mit dem Dauerläufer 206+ will Peugeot insbesondere dem französischen Mitbewerber Renault und dessen Billigmarke Dacia eins auswischen. Die Billigmodelle Logan, Logan MCV und Sandero verkaufen sich wie geschnitten Brot. So stand für Peugeot bereits beim Produktionsstart des 207 im Frühjahr 2006 fest: Der 206 wird weiter gebaut. Für die Franzosen, so Unternehmenssprecher Christian Peugeot damals, spielt der alte 206 die Rolle des Weltautos. Produziert wird der kleine Löwe auf drei Kontinenten. Und selbst nach dem Produktionsstart des 207 wurden mehr als 1,2 Millionen 206er verkauft. Während die Parallelproduktion für einen bestimmten Zeitraum durchaus Sinn macht, mag es auf vergleichweise hochpreisigen Märkten wie in Europa überraschen, wieso Peugeot den 206 als "Plus"-Modell jetzt sogar mit überarbeiteter Karosserie und aktualisiertem Motor neu auflegt. Die "Weltpremiere 2.0" soll der 206+ auf der AMI 2009 Ende März in Leipzig feiern. Überarbeitungen gab es an Motorhaube, Frontschürze, Kühlergrill und Kotflügeln. Ebenfalls modifiziert: Innenraum und Heck.

Die Lebensverlängerung hat einen handfesten Hintergrund: "Die Umweltprämie wirkt. Sie steigert vor allem die Kundennachfrage nach Klein- und Kompaktwagen. Für 2009 erwarten wir bei Peugeot dadurch rund 12.000 Mehrverkäufe", sagt Olivier Dardart, Geschäftsführer von Peugeot Deutschland. Da passt der 206+ genau rein. Im vergangenen Jahr wurden bei Peugeot Deutschland knapp 95.000 Neufahrzeuge verkauft - ein Zuwachs von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil stieg von 3,0 auf 3,1 Prozent. Rund 44.000 der in Deutschland verkauften Peugeot waren 207. Im Jahr zuvor waren es 46.000. Damit liegt der 207 hinter dem Skoda Fabia auf Platz zwei bei den meistverkauften Importautos. Die Nachfrage nach dem alten 206er-Modell ist trotz Discountangeboten zuletzt deutlich zurückgegangen. Wurden 2007 immerhin noch 7.673 Stück verkauft, waren es im vergangenen Jahre gerade noch 3.100. Ein Grund ist der vergleichsweise geringe Preisunterschied von 750 Euro zum neuen Modell. Derzeit bietet Peugeot den Standard-206 zu einem Listenpreis von 11.650 Euro an. Der deutlich bessere Peugeot 207 kostet - ähnlich motorisiert - ab 12.400 Euro. Real gehen beide Modelle in Sonderaktionen für rund 1.500 Euro weniger weg.

Mit der Neuauflage sollen sich dank neuer Preise wieder mehr Billigkäufer für einen Peugeot 206 entscheiden. Der 206+ wird in einer Ausstattungsversion und mit drei verschiedenen Motoren angeboten. Basisversion ist der Peugeot 206+ 1.1 mit seinem 44 kW/60 PS starkem Vierzylinder. Der Preis dafür liegt bei 9.950 Euro. Die nächst höhere Motorisierung, der 1,4 Liter mit 55 kW/75 PS kostet mindestens 10.550 Euro. Topmodell wird der Peugeot 206+ 1.4 HDI sein, der mit seinem 68 PS starken Commonrail-Diesel mindestens 11.800 Euro kostet. Im Durchschnitt benötigt der Selbstzünder 4,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Wer will, kann den alten Neuen für 650 Euro Aufpreis auch als Fünftürer bestellen.

Bleibt abzuwarten, ob der Peugeot 206 das Zeug zum Evergreen hat. Vorbild dafür ist der VW Golf I, der als Golf Citi in Südafrika nach wie vor als Neuwagen vom Band läuft - während der neue Golf V ebenfalls nebenan in den Verkaufsräumen steht. Eine unendliche Geschichte zum Neupreis von umgerechnet rund 8.000 Euro. In Europa wurde der Golf I bereits 1983 von der komplett neu entwickelten zweiten Generation abgelöst. Bereits mehrfach sollte der Golf Citi auch in Südafrika eingestellt werden, zuletzt im Herbst 2008. Doch er läuft und läuft und läuft. Bis heute.

Quelle: Autoplenum, 2009-02-21

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