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Testbericht

Stefan Grundhoff, 27. Januar 2008
Mercedes gleich E-Klasse. Und E-Klasse gleich Mercedes. Nach der Rückkehr zur Daimler AG soll eine schlagkräftige Fahrzeugpalette um das neue alte Schlachtschiff aufgebaut werden. Die Erlkönige sind schon unterwegs.

Die aktuelle Mercedes E-Klasse gehört auch nach knapp fünf Jahren nicht zum alten Eisen. Die jüngste Modellpflege im vergangenen Jahr brachte nicht viel wirklich Neues. Aber sie sollte verhindern, dass treue Kunden zu den innovativeren Modellen 5er BMW und Audi A6 abwandern. Zum großen Schlag holt die E-Klasse erst im Frühjahr 2009 aus. Die Premiere feiert die Limousine der nächsten Baureihe mit dem internen Namen W 212 auf dem Genfer Salon. Auf der IAA im Herbst des gleichen Jahres soll das T-Modell folgen.

Derzeit ist die Erprobung der neuen Mercedes E-Klasse in der heißen Phase. Das Design wurde längst eingefroren - nun geht es an die Feinabstimmung von Fahrwerk, Motoren, Getrieben und Aerodynamik. Vorbei die Zeiten, in denen die Prototypen nur auf dem firmeneigenen Testgelände oder des Nachts in Übersee unterwegs waren. Rund eineinhalb Jahre vor dem Marktstart müssen die neuen Modelle der Baureihe W 212 auf die Straße Kilometer zu bolzen. Und so kommen sie einem gelegentlich mal vor die Kamers. Unsere Fotos belegen: Das Design wird deutlich kraftvoller und markanter als bei der aktuellen W 211er-Baureihe, die mehr eine Evolution denn eine Revolution im Vergleich zum W 210 war. Der hatte die doppelten Rundscheinwerfer eingeführt. Da sich das Frontdesign des eleganten CLS weltweit großer Beliebtheit erfreut, hat die künftige E-Klasse hier gewildert. Die Frontscheinwerfer bilden ein komplett neues Vier-Augen-Gesicht, das sich in leichter L-Form bis in die Kotflügel zieht. Anders als die noch junge C-Klasse ist ein alternatives Frontdesign mit Stern im oder auf dem Grill kein Thema.

Beim Design der C-Klasse wollte man mit dem sportlichen Avantgarde-Design insbesondere jüngere Kunden locken, die sonst mit den deutlich sportlich positionierten 3er BMW und Audi A4 flirten. Die neue E-Klasse wird mit ihren kantigen Doppelscheinwerfern über die neueste Generation des Intelligent Light Systems verfügen. Die optionalen Leuchteinheiten passen sich der jeweiligen Fahr- und Wettersituation an. Das Landstraßenlicht leuchtet den linken Fahrbahnrand heller und weiträumiger aus als das bisherige Abblendlicht und erweitert den Sichtbereich noch mehr als beim aktuellen Modell. Ein neues Nebellicht verbessert die Orientierung im Nebel und vermindert die Eigenblendung durch das vom Nebel reflektierte Licht.

Charakteristisch sind die aufgesetzte Motorhaube (ähnlich wie bei der neuen C-Klasse), der breite Kühlergrill und die stark herausgearbeitete Seitenfuge in Höhe der Türgriffe. Sie zieht sich von der Kante des vorderen Radlaufs steil nach oben bis hin zu Tankdeckel und Rückleuchten. Von den tief liegenden Frontscheinwerfern bis zu den hohen Heckleuchten scheint ein Bogen gespannt zu sein, der über die gesamte Seitenlinie läuft. Anders als bei den fotografierten Prototypen dürften sich die Rückleuchten in LED-Technik horizontal bis in die Hecklappe ziehen.

Die Dimensionen des W 212 bleiben im Vergleich zum aktuellen Modell nahezu gleich. Viel gab es angesichts des guten Platzangebotes ohnehin nicht zu ändern. Neue Sitze, auf Wunsch vollklimatisiert, sollen nach dem Vorbild der S-Klasse für eine bessere Raumausnutzung sorgen. Neu entwickelte Verkleidungen sollen nicht nur ein wohliges Innenraumambiente unterstreichen, sondern auch für ein optimiertes Geräuschniveau und mehr Schulter- und Ellenbogenfreiheit sorgen. Das Cockpit orientiert sich an der neuen Mercedes C-Klasse und setzt auf eine nüchterne Optik. Elemente aus der Mercedes S-Klasse sollen den Premiumanspruch gegenüber der Konkurrenz unterstreichen und insbesondere das Nivau des Audi einholen. Die Mercedes E-Klasse ist seit Generationen ein Maßstab in Sachen Sicherheit. Ein Abstandstempomat wird somit ebenso verfügbar sein, wie ein Überholassistent, bei dem ein kleines rotes Dreieck in den vergrößerten Außenspiegeln vor Fahrzeugen im toten Winkel warnt. Das Kofferraumvolumen erhöht sich leicht.

Wurde beim Marktstart der neuen Mercedes C-Klasse bemängelt, dass keine neue Motoren im Programm seien, sieht das Aggregatangebot beim größeren Bruder ab 2009 deutlich innovativer aus. Audi und BMW haben es vorgemacht – nun setzen auch die Schwaben auf moderne und deutlich effizientere Triebwerke mit Benzindirekteinspritzung ohne und später mit Turboaufladung. Erwartetes Volumenmodell wird jedoch ein neuer 2,2 Liter großer Commonrail-Diesel mit über 400 Nm Drehmoment und knapp 200 PS. Ähnlich wie der aktuelle E 300 Bluetec wird es einen neuen Saubermann-Selbstzünder geben – den E 320 Bluetec.

In den USA bekommt das Fahrzeug eine Harnstoff-Einspritzung (AdBlue), um die strengen BIN-8-Abgasnormen zu knacken. Auch wenn neue Benzintriebwerke mit vier, sechs und acht Zylindern kommen, bleiben die Dieseltriebwerke im Zentrum des Kundeninteresses. Derzeit liegt der Dieselanteil insbesondere Dank 220 CDI und 320 CDI allein in Deutschland bei über 70 Prozent. Eine Vollhybridversion dürfte es zum Marktstart nicht geben. Eine Start-Stopp-Funktion wird in den überwiegend als Automatikversion georderten Modellen jedoch verfügbar sein, um die Verbräuche zu senken. Neben den normalen Heckantriebsversionen soll mit leichter Verzögerung eine Allradversion 4matic kommen.

Auch wenn in den vergangenen Jahren Qualitätsprobleme und negative Schlagzeilen arg am Image des Volumenmodells gekratzt haben - die E-Klasse ist weltweit das wichtigste Stuttgarter Modell. Mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent ist sie in Europa noch immer die Nummer eins der klassischen Business-Limousinen. Bislang wurden weltweit über zehn Millionen Fahrzeuge verkauft. 2009 wird es im übrigen nicht nur die beiden neuen E-Klasse-Karosserieversionen geben. Im gleichen Jahr präsentiert sich ebenfalls der neue CLK: Eine Mischung aus C- und E-Klasse - deutlich muskulöser und eigenständiger als bisher.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-27

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