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Testbericht

Stefan Grundhoff, 11. Februar 2009
In den wild bewegten 30er Jahren galt der Maybach Zeppelin als das wohl perfekteste Auto der Welt. Mit einer Zeppelin-Sonderserie lässt der edle Mercedes-Ableger diese glanzvolle Tradition nun wieder aufleben.

Wenn es bei der Marke Maybach an einem krankt, dann ist es die durchgehende Tradition unter diesem Namen. Für viele Kunden macht ein Rolls Royce oder ein Bentley schon auf dem Papier einfach mehr her als ein Maybach - der ist für viele nicht mehr als ein exklusiver Mercedes. Dabei ist es nicht so, als könnten die Schwaben nicht auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken: In den 30er Jahren hatte Maybach in Automobilbranche einen legendären Ruf. Sie galten gemeinhin als die exklusivsten und perfektesten Autos der Welt. Der neue Maybach Zeppelin soll nun an diesen grenzenlosen Luxus der Vorkriegszeit anknüpfen. Damals waren Luxuslimousinen mehr mobile Paläste denn fahrbare Untersätze. Und ganz nebenbei soll der Name Zeppelin an die Historie der Manufaktur Maybach im Bau von Luftschiff-Motoren erinnern.

Der historische Maybach Zeppelin wurde in seiner Zeit natürlich von einem Chauffeur bewegt. 147 kW/200 PS mussten seinerzeit reichen, um standesgemäß zum nächsten Empfang zu schweben. Der Zwölfzylinder mit mächtigen acht Litern Hubraum verbrauchte dabei mehr als 30 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Der livrierte Fahrer hatte mit einem kleinen Schalthebel am hölzernen Lenkrad seine liebe Müh' und Not, die vier Gänge zu justieren, bis man in dem tonnenschweren Schlachtschiff die Höchstgeschwindigkeit von theoretischen 170 km/h erreicht hatte. Ein über 135 Liter großer Tank sorgte dafür, dass man auch bei längeren Reisen nicht allzu oft zur Tankstelle musste.

Das geht mehr als 70 Jahre später doch etwas luxuriöser und entspannter. Der sechs Liter große V12 des Maybach Zeppelin leistet Dank doppelter Turboaufladung beeindruckende 471 kW/640 PS und ein gewaltiges Drehmoment von 1.000 Nm. Manuell schalten muss der Mann im Volant auch nicht mehr. Diese Arbeit übernimmt die bewährte Fünfgang-Automatik. Maybach überlässt es dem Kunden, ob der selbst das weiche Lenkrad in der Hand fühlen oder ob er sich im Fond verwöhnen lassen möchte. Die auf 100 Fahrzeuge limitierte Zeppelin-Sonderedition ist mit normalem Radstand als Maybach 57 oder mit langem Radstand als 62er zu bekommen.

Ähnlich wie sein traditionsreiches Vorbild glänzt der neue Automobilpalast mit einem auffälligen Zeppelin-Schriftzug zwischen den Frontscheinwerfern. Über allem thront das erhabene MM-Logo. Vom außen zu erkennen ist der Maybach Zeppelin auch ohne Schriftzug durch seine farblich abgesetzte Schulterlinie in hellbraun. Die restliche Karosserie ist tiefschwarz lackiert. Absetzen soll sich das Modell auch durch dunkelrote Rückleuchten und einen vertikalen Steg in der Heckschürze. Sonderwünsche sind selbstverständlich nicht ausgeschlossen. Obligatorisch sind jedoch die 20-Zoll-Alufelgen in Schwarz-Silber.

Exklusiver als in einem Maybach kann man kaum unterwegs sein – außer eben im Maybach Zeppelin. Beige Lederstühle mit schwarzen Kedern und dunklen Klavierlack-Oberflächen lassen einen wie ein König von A nach B gleiten. Wenn man länger im Fond unterwegs ist, empfiehlt es sich, aus den Schuhen zu schlüpfen und die Füße auf echten Lammfellen zu entspannen. Die Zeppelin-Schriftzüge im Innern bleiben dabei Geschmacksache. Sie finden sich zum Beispiel auf der Mittelkonsole, der optionalen Trennwand und - natürlich - den serienmäßigen Sektkelchen.

Was Peugeot in der Billig-Liga eingeführt hat, hat auf ganz eigene Art nun auch in die Nobelliga des Fahrzeugbaus Einzug gehalten: Der Maybach Zeppelin verfügt über einen eindrucksvollen Aromaspender, der auf Knopfdruck angenehme Düfte in den luxuriösen ledernen Innenraum verströmen lässt. Die Passagiere können ihren Wunschduft in den dezent illuminierten Acrylglas-Flakon einfüllen lassen - und der Traumreise steht auch für die Nase nichts mehr im Wege.

So viel Luxus für Körper und Nase hat seinen Preis. Der Maybach 57 Zeppelin kostet mindestens 483.140, der Maybach 62 Zeppelin 563.108 Euro. Dass der exklusive Duftflakon nochmals knapp 4.800 Euro Aufpreis kostet, dürfte die exklusiven Interessenten des Maybach Zeppelin kaum stören. Das neue Prunkstück deutscher Automobilbaukunst kommt im September auf den Markt. Auf ein Extra muss man dann jedoch selbst beim neue Maybach Zeppelin verzichten. Verfügte der erste Zeppelin neben den zwei Ersatzrädern auch noch über vier eingebaute Wagenheber, so muss man beim jüngsten Nobelgefährt auf das bewährte Einzelstück im Kofferraum zurückgreifen.

Quelle: Autoplenum, 2009-02-11

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