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Testbericht

29. September 2009
Düsseldorf, 29. September 2009 - Rund vier Monate nach der Markteinführung des Polo Fünftürers lanciert VW nun die dreitürige Version. Eine interessante Taktik, ist doch der Dreitürer die eigentliche Urversion des Wolfsburger Kleinwagens. Erst 1994 kam der bequeme Einstieg zum Fond durch hintere Zugänge ins Programm. Wir haben die neueste Polo-Variante bereits getestet. Optisch unspektakulär Durch das Weglassen von zwei Türen ist der Polo nicht nur 735 Euro billiger, sondern soll auch sportlicher aussehen. VW versucht mit Begriffen wie "Tornadolinie", den Dreitürer als besonders dynamisch darzustellen. Laut Hersteller ergibt sich durch die längeren vorderen Türen sowie ein "neu gestaltetes Band der Seitenscheiben und filigran-sportliche C-Säulen eine nahezu coupéhafte Anmutung". In der Realität ist davon aber nicht viel zu merken. Zwar wirkt das Fahrzeug in der Seitenansicht durchaus harmonischer als der Fünftürer. VW-Chefdesigner Walter da Silva ist den klaren Polo-Linien treu geblieben und verzichtet auf modische Experimente. Die positiven Folgen merken wir im Innenraum. Gutes Raumangebot Nachdem wir uns ohne große Probleme auf die Rückbank gefädelt haben, finden wir dort ein gutes Platzangebot vor. Sofern die bequemen Vordersitze nicht extrem nach hinten geschoben werden, finden hinten sogar 1,85 Meter große Personen genügend Bein- und Kopffreiheit vor. Der Grund hierfür findet sich in den technischen Daten: Ein Kleinwagen im eigentlichen Sinn ist der neue Polo nämlich nicht mehr. Ob Drei- oder Fünftürer: Eine Länge von 3,97 Meter und ein Radstand von 2,47 Meter sind Abmessungen, die früher erst der Golf zu bieten hatte. Unverändert hochwertig präsentiert sich das Cockpit, jedoch wird die Sicht nach vorne durch eine schmale und flache Frontscheibe eingeschränkt. Bei vielen Ampeln muss man den Kopf zur Seite neigen, um die Lichter zu sehen. Gleichzeitig ergibt sich dadurch trotz eigentlich guter Kopffreiheit ein Gefühl der Enge. Ein fühlbarer Unterschied zum Golf ist der kleinere Fußraum für den Polo-Piloten. Im klassenüblichen Rahmen bewegt sich das Kofferraumvolumen des Polo von 280 Liter, das nach Umklappen der hinteren Sitze auf 952 Liter anwächst. Ein netter Zug von VW ist der doppelte Ladeboden, welcher das Beladen erleichtert.

Munteres Trio unter der Haube Zum Marktstart des Polo Dreitürers stehen sechs Motoren, jeweils drei Benziner und drei Diesel, bereit. In den nächsten Monaten ergänzen ein 1,2-Liter-TSI mit 105 PS und ein besonders sparsamer Polo BlueMotion die Palette. Angesichts der Tatsache, dass der Dreitürer als günstiges Einstiegsmodell fungiert, entscheiden wir uns für den Benziner mit 70 PS. Auch eine 60-PS-Maschine gibt es, allerdings nur als Lockangebot in der spartanischen Basisausstattung namens Trendline für 12.150 Euro. Für 525 Euro Aufpreis gibt es zehn PS mehr, zudem kann man bei Bedarf zur besseren Comfortline-Version greifen. Gleich nach dem Start gibt es beim 70-PS-Modell eine akustische Überraschung: Das Laufgeräusch erinnert stark an einen Diesel. Doch in Wahrheit ist es der knurrige Sound des Dreizylinder-Benziners mit 1,2 Liter Hubraum. Aufgrund der ungeraden Zylinderzahl arbeitet der Antrieb etwas rauer als ein Vierzylinder. Ausreichend für den Alltag Auf unserer Testfahrt überrascht der 70-PS-Benziner mit guter Laufruhe, selbst auf der Autobahn bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h hält sich der Lärm in erträglichen Grenzen. Dafür sorgen neben guter Dämmung eine Ausgleichswelle sowie eine geräuschoptimierte Steuerkette und ein lang übersetzter fünfter Gang. Damit es im rund eine Tonne schweren Polo flott vorangeht, will das Euro-5-Aggregat aber mit Drehzahlen gefüttert werden, denn erst bei 3.000 Umdrehungen liegt das maximale Drehmoment von 112 Newtonmeter an. Dank der präzisen Schaltung wechselt man jedoch gerne die Gänge, besonders beim zügigen Überholen empfiehlt sich das Herunterschalten in die vierten Getriebestufe. Ob aber so der Werksverbrauch von 5,5 Liter erreicht werden kann, ist mehr als fraglich, zumal auf unserem Bordcomputer eine fette Sieben leuchtete. Verbesserungswürdiges Fahrwerk Größter Minuspunkt des Polo ist das Fahrwerk: Die straffe Abstimmung reagiert sensibel auf Unebenheiten und überträgt diese deutlich vernehmbar in den Innenraum. Zum Trost bleibt es weitestgehend bei Geräuschen, die Insassen bleiben körperlich verschont. Als Ausgleich können sich die Straßenlage und die präzise Lenkung sehen lassen.

Zwiespältige Preisgestaltung Die Preise für den Polo Dreitürer mit 70-PS-Benziner starten bei 12.675 Euro für die Basisausführung. Hier ist aber weder eine Klimaanlage im Preis inbegriffen, noch können die Rücksitze geteilt umgeklappt werden. Beides bietet die nächsthöhere Variante Comfortline für 14.150 Euro serienmäßig, ebenso Einparksensoren hinten und eine Mittelarmlehne vorn. Will man den Trendline aufrüsten, schlägt die Aufpreispolitik von VW durch. So gibt es eine Klimaanlage nur im Paket für 910 Euro mit einem CD-Radio. Letzteres kostet im Comfortline 475 Euro zusätzlich. Für 14.320 Euro ist der Trendline auf das ungefähre Comfortline-Niveau gebracht, doch die noblere Ausstattung wartet noch mit diversen optischen Verfeinerungen im Innenraum auf. Unser Tipp daher: Comfortline plus Radio für 14.625 Euro. Wie bei VW üblich, kann der Preis noch durch eine Fülle von weiteren Extras in die Höhe getrieben werden. Da lohnt sich der Blick zur Konkurrenz: Seat verlangt für den dreitürigen Ibiza SC mit gleicher Motorisierung 13.550 Euro. Dafür gibt es die Ausstattung Style, in der Klima und Radio bereits enthalten sind. Hyundai ruft für den dreitürigen i20 1.2 Comfort mit 78 PS 13.480 Euro auf, auch hier gibt es kühle Luft und heißen Sound in Serie.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Benziner mit Multi-Point-Einspritzung
Hubraum:1.198
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:3
Leistung:51 kW (70 PS) bei UPM
Drehmoment:112 Nm bei 3.000 UPM
Preis
Neupreis: 14.150 € (Stand: September 2009)
Fazit
Insgesamt bietet der dreitürige VW Polo 1.2 mit 70 PS einen guten Gegenwert fürs Geld. Der Dreizylinder-Benziner reicht für den Alltag vollkommen aus, zudem kann das Raumangebot überzeugen. Im hochwertigen Innenraum fühlt man sich gut aufgehoben, billig war gestern. Leider gilt das auch für die Preise: In der empfehlenswerten Comfortline-Variante kostet der Kleinwagen inklusive Radio bereits 14.625 Euro. Scharf rechnende Polo-Kunden sollten daher genau prüfen, welche Extras wirklich notwendig sind.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2009-09-29

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