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Testbericht

18. Februar 2011
Toledo (Spanien), 18. Februar 2011 - Seit der Toyota Yaris Verso im Jahr 2005 auslief, hat die Marke keinen Minivan mehr im Programm. Das Geschäft machen andere, zum Beispiel Opel mit dem Segmentbestseller Meriva oder Citroën mit dem C3 Picasso. Am 19. März 2011 aber kommt der Toyota Verso-S auf den Markt. Wir haben ihn getestet. Small, spacious und smart? Der Verso-S verdankt seinen Namen hauptsächlich der Tatsache, dass er der kleine Bruder des Kompaktvans Verso ist. Das S steht also für small (klein), auch wenn Toyota gerne noch spacious (geräumig) und smart (pfiffig) anhängt. Das Auto ist 3,99 Meter lang und basiert nicht, wie man glauben könnte, auf dem demnächst startenden neuen Yaris, sondern auf dem Urban Cruiser. Der Verso-S wird ausschließlich als Fünftürer angeboten. Die bei Vans, Kompaktvans und Minivans geforderte Innenraumvariabilität beschränkt sich auf das Sinnvolle. Im Verso-S gibt es keine Sitze, die sich in Sitzen verstauen lassen wie beim Mazda 5 oder Ford Grand C-Max, und keine diagonal verschiebbaren Fondsitze - nur umklappbare Rücksitze. Einfaches Flachlegen Das Flachlegen der rückwärtigen Bestuhlung geht dafür besonders einfach: Man lässt die Lehnen per Knopfdruck nach vorne schnellen. Das ist außer vom Fond aus auch vom Kofferraum aus möglich, wo es einen entsprechenden Hebel gibt. Die Kopfstützen hinten dürfen dafür allerdings nicht zu weit ausgefahren sein. Die Sitzpolster der Fondmöbel verschieben sich dabei synchron nach unten. So entsteht ein ebener Ladeboden - vorausgesetzt man hat den Einlegeboden in der oberen Position angebracht. Das praktische Brett ist allerdings erst ab der gehobenen Ausstattung Life Serie.

Spacious? Jawoll In den Kofferraum passen 429 bis 1.388 Liter. Das ist ordentlich. Ein VW Golf, der etwa 20 Zentimeter länger ist, bietet nur 350 bis 1.305 Liter. Beim ebenfalls größeren Opel Meriva lauten die Zahlen 400 bis 1.500 Liter. Für die Außenlänge von knapp vier Meter ist das Ladevolumen unseres Testwagens also hoch. Auch im Fond sitzt man sehr gut: Knie- und Kopfraum reichen für Erwachsene aus. "Spacious" ist der Kleine also wirklich. O Gott, kein Jacketthaken! Im Cockpit stört auf der Beifahrerseite eine Kante am Handschuhfach, gegen die man mit dem Schienbein stößt, wenn man den Sitz nach vorne rückt. Die Sitze bieten vor allem an den Oberschenkeln kaum Seitenhalt. Die Materialien sind für diese Klasse hochwertig, allerdings wirkt das Armaturenbrett etwas zusammengeschustert. So gibt es Fugen an vielen Stellen, wo eigentlich keine hingehören, zum Beispiel zwischen der Instrumentenhutze und dem flachen Teil des Armaturenbretts rechts daneben. Der Übergang zwischen Armaturenbrett und Tür auf der Beifahrerseite ist unharmonisch, dort gibt es scharfe Ecken und Kanten. Ebenfalls ärgerlich: Im Fond gibt es keinen Haken für ein Jackett - nun ja, Verso-S-Fahrer fahren mit dem Auto wohl auch selten zu Geschäftsterminen. Nicht Renommieren, sondern Transportieren heißt das Schlüsselwort. Ein Benziner und ein Diesel Der Verso-S wird nur mit zwei Motoren angeboten, einem Ottomotor und einen Diesel. Den aus anderen Toyota-Modellen bekannten 1,33-Liter-Benziner mit 99 PS fuhren wir in Kombination mit der CVT-Automatik namens Multidrive-S. Dabei handelt es sich um ein stufenloses Getriebe mit sieben Gängen. Was paradox klingt, erklärt sich dadurch, dass die Stufen hier simuliert werden. Wer will, kann die Simulationsgänge am Wahlhebel oder sogar per Schaltwippen am Lenkrad selbst einlegen - diese sind Serie bei der CVT-Version. Das Getriebe hat die typische Eigenart solcher CVTs: Das Auto wird beim Beschleunigen kontinuierlich lauter und gleichzeitig wird der Ton immer höher. Hat man das Endtempo erreicht, wird es schlagartig wieder leiser. Akustisch angenehm wird der Verso-S in der gefahrenen Konfiguration aber selbst dann nicht. Und auch nicht wirklich flott: Die Höchstgeschwindigkeit beschränkt sich auf 165 km/h und für den Standardsprint lässt sich das Auto 13,7 Sekunden Zeit. Beim Spritverbrauch brilliert der kleine Racker aber wieder: 5,2 Liter auf 100 Kilometer sind nicht viel. Ein Opel Meriva 1.4 mit 100 PS und dem ausschließlich angebotenen Schaltgetriebe braucht schon 6,1 Liter und das bei ähnlichen Fahrleistungen.

Schwungvoller mit Diesel Unser zweites Testauto war mit dem 1,4-Liter-Diesel mit 90 PS und der bei allen Verso-S serienmäßigen Sechsgang-Schaltung ausgestattet. Damit wirkt das Fahrzeug schwungvoller: Hier stehen schließlich 205 Newtonmeter zur Verfügung statt nur 125 wie beim Benziner. Dafür hört man am rauen Lauf besonders im Stand deutlich, dass man einen Selbstzünder unter der Haube hat. Die Fahrleistungen sind besser als beim Benziner: Hier sind 175 km/h möglich und der Normsprint dauert 12,1 Sekunden. Den Spritbedarf gibt Toyota mit 4,3 Liter an. Zum Vergleich die Werte des entsprechenden Meriva: 4,5 Liter Verbrauch, 13,8 Sekunden und maximal 168 km/h. Start-Stopp aufpreispflichtig Zu den Verbrauchswerten ist noch zu sagen: Das nur beim Benziner und erst ab der gehobenen Life-Version verfügbare Start-Stopp-System senkt den Spritdurst je nach Version um 0,1 bis 0,2 Liter. In unseren Testwagen war das System nicht installiert. Aber der Aufpreis von 470 Euro - bei Opel kostet so ein System nur 300 Euro Aufpreis - dürfte sich ohnehin kaum rentieren. Und das Fahrwerk? Nun, wir waren von unserem letzten Test etwas verwöhnt: Gegen den Lexus CT 200h fällt der Verso-S deutlich ab. Der Geradeauslauf auf Kopfsteinpflaster klappt bei unserem Minivan ordentlich, aber ab und zu vibriert das Lenkrad sogar im Stand. Auf unebenen Belägen wirkt das Auto zuweilen unkomfortabel. Doch für die Klasse geht der Verso-S in Ordnung. Man darf halt nur nicht den Komfort von höherklassigen Autos erwarten. Deutlich günstiger als ein Opel Meriva Die Preise für den Verso-S beginnen bei 14.950 Euro. Das klingt günstig, doch wie bei vielen Angeboten in der kleinen Klasse ist die Grundausstattung mau. Beim "Verso-S" ohne Zusatzbezeichnung ist das Sicherheitspaket mit sieben Airbags und ESP zwar erfreulich vollständig. An Komfortelementen sind an Bord: eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel und elektrische Fensterheber vorne. Die fehlenden Elemente CD-Radio und Klimaanlage kann man einzeln ordern. Wenn man beides will, ist die nächsthöhere Version Cool für 1.250 Euro Aufpreis die günstigere Option. So landet man beim Benziner bei 16.200 Euro, beim Diesel bei 18.550 Euro. Zum Vergleich: Der Meriva 1.4 kostet in der vergleichbaren Design Edition schon 18.620 Euro, der Diesel sogar 21.050 Euro. Da loben wir uns doch den Toyota ... Der Hyundai ix20 Vision ist allerdings noch ein klein wenig günstiger: Mit 90-PS-Benziner gibt es ihn für 16.005 Euro, mit 90-PS-Diesel sind 17.765 Euro zu zahlen.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:CVT-Getriebe
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor, Dual VVT-i, DOHC
Hubraum:1.329
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:73 kW (99 PS) bei UPM
Drehmoment:125 Nm bei 4.000 UPM
Preis
Neupreis: 16.200 €
Fazit
Der Toyota Verso-S ist ein günstiger Minivan mit geringen Außenmaßen. Für weniger als vier Meter Länge bietet das Auto aber viel Platz im Innenraum. Dabei verzichtet Toyota auf Mätzchen, die sowieso kaum einer nutzt, wie den Sitz im Sitz à la Mazda 5 oder Ford Grand C-Max. Beim Verso-S ist der Kofferraum dafür groß und gut nutzbar. Beide Motoren sind sparsam, wenn auch nicht gerade spritzig. Das Fahrwerk ist für lange Autobahnetappen weniger geeignet, aber das ist auch nicht der Haupteinsatzzweck des Verso-S. Eher wird man ihn in Stadten und Vororten sehen. Und dort wird er auch optisch positiv auffallen - nicht nur im Vergleich zum ziemlich hässlichen Vorgänger Yaris Verso.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2011-02-18

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