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Testbericht

Marcel Sommer, 7. Dezember 2016
Mit dem neuen E-Klasse Coupé holt Mercedes einen sexy Hingucker aus dem Köcher. Und das Beste: Vier Erwachsene finden ausreichend Platz.

Direkt eines vorweg: Ja, das Mercedes E-Klasse Coupé ist tatsächlich ein echtes Coupé mit nur zwei Türen. Und: Es sieht richtig sexy aus. Dem Mercedes-Chefdesigner Gordon Wagener darf momentan vieles vorgeworfen werden, doch die aktuell stark diskutierte Uniformität seiner Exponate tritt beim Blick auf das E-Klasse Coupé in den Hintergrund. Die Gründe sind unübersehbar. Die stark ausgestellte Hüfte, der sich daran anschließende imposante Hintern und die doppelflutige Auspuffanlage lassen den ab dem 18. März auf den Markt kommenden Viersitzer einer Diva gleich provokant auf der Straße stehen. Seine bis zu 27,5 Zentimeter breiten und 20 Zoll großen Hinterräder unterstreichen seine Sportlichkeit bereits im Stand.

Dass die sich angesichts des 333 PS starken Sechszylinders auch während der Fahrt einstellt, dürfte niemanden wundern. Für echte Sportwagenfans soll später noch eine 435 PS starke Version folgen. Ob ein Achtzylindermotor den Motorraum des neuen Coupés besetzten darf, steht noch in den Sternen. Wobei ein Blick über den Tellerrand auf das Dessert von AMG in Form des gerade eben erst vorgestellten E 63 S mit 612 PS schon ein wenig Hoffnung auf mehr macht. Das auf Wunsch mit einer Luftfederung ausgestattete Coupé liegt 1,5 Zentimeter näher zum Asphalt als die Limousine. Der ab Motorstart stets anliegende Komfortmodus sorgt für rückenschonende Stunden in den ohnehin sehr guten und mit Massagefunktionen ausgestatteten Sitzen. Damit das gnädige Fräulein nichts selbst die Sitzheizung oder die Klimafunktion ihres Beifahrersitzes bedienen muss, steht eine dritte Taste auf der Fahrerseite parat, die sogenannte Gentleman-Taste. Überflüssig? Na klar. Was wiederum nicht überflüssig erscheint, sind die beiden Rücksitze im Fond. Denn anders als gewohnt finden dort auch 1,90 Meter große Mitfahrer sowohl ausreichend Bein- als auch Kopffreiheit vor. Gleichzeitig bieten ihre Sitze auch den Komfort einer Sitzheizung. Für eine freie Sicht nach oben kann ein Panoramaglasdach sorgen - kann.

Neben der Gentleman-Taste sorgen aber ganz andere Innenraummodifkationen für offene Münder. Denn die in graziler Turbinen-Form gestalteten Lüftungsdüsen sind schon mehr als nur ein echter Hingucker. Leider darf zu diesem Zeitpunkt des Entwicklungsstadiums noch kein Foto des Innenraums in die Welt hinausgeblasen werden. Hier heißt die Parole: Warten lohnt sich. Und dass auch ja niemand während der Abnahmefahrt auf dem verschneiten Timmelsjoch in Österreich ein Foto macht, dafür sorgt unter anderem der Pilot des Allradlers, Christian Früh, seines Zeichens Leiter Entwicklung Gesamtfahrzeug. Der zu seiner Studentenzeit als Freestyle Skispringer ohnehin fast jeden Tag auf oder besser gesagt mehr als zehn Meter über dem Schnee fliegende gelernte Maschinenbauer fühlt sich auf dem weißen Grund auch heute noch spürbar wohl. Allerdings macht es ihm das neue E-Klasse Coupé auch nicht gerade schwer. Die bereits bekannte Allradtechnik 4Matic sorgt im Zusammenspiel mit zahlreichen Assistenzsystemen und sonstigen Helferlein für eine nahezu vollkommene Sicherheit. Zudem finden kaum Fahrgeräusche, ob nun aus dem Motorraum, von den Reifen oder durch den Wind den Weg ins Innere des Coupés.

Dass die Straße aber auch einem Fahrzeug mit dem Stern mal ausgehen kann, muss hingegen die etwas zu ambitioniert in die Kurve gefahrene Kamera-Crew feststellen. "Wir stecken fest", knistert es nur kurz aus dem Funkgerät. "Die kommen da schon wieder raus", grinst Christian Früh, legt per Fahrmodischalter den Sport Plus-Modus ein und lässt das im Vergleich zum Vorgänger 7,4 Zentimeter breitere Heck ein wenig von Kette. Anders, als es bei den AMG-Modellen der Fall ist, lässt sich jedoch die Traktionskontrolle nicht komplett deaktivieren, so dass auch im Grenzbereich die Elektronik ihre helfende Hand anlegt. Einen ESP-Schalter wird aus diesem Grund in diesem Fahrzeug leider niemand finden. Ähnliches gilt für eine Mittelarmlehne im Fond. "Wir mussten uns entscheiden, ob wir eine Durchlade oder eine Mittelarmlehne installieren. Beides funktioniert bei dem von uns angestrebten und auch erreichten Komfort für beide Fondpassagiere nicht", erklärt der Freestyle-Europameisterschafts-Achte Christian Früh. Die eigentliche Weltpremiere feiert das Mercedes E-Klasse Coupé auf der Detroit Motor Show Anfang des kommenden Jahres. Preise sind noch nicht bekannt; dürften für das 184 PS starke Einstiegsmodell E 200 Coupé jedoch bei rund 45.000 Euro beginnen. Der deutlich standesgemäßere Auftritt im 333 PS starken Mercedes E 400 Coupé sollte dagegen knapp 60.000 Euro kosten.
Testwertung
5.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-12-07

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