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Testbericht

6. Mai 2011
Großraum Stuttgart, Frühling 2011: Leicht getarnt ziehen sie ihre Bahnen, die neuen SLS AMG Roadster. Für den Kenner leicht zu identifizieren, doch für so manch einen sind die Zweisitzer mit dem Stoffverdeck nur irgendwelche Prototypen: weder Mercedes-Sterne, noch Typenschilder sind zu sehen, dafür schwarze Folie an Front, Heck und Fahrzeugflanke. Doch die Proportionen sprechen für sich: Lange Haube, große Räder und kurzes Heck lassen eine atemberaubende Sportwagen-Form erkennen. Bis zur Weltpremiere im September 2011 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt ist noch rund ein halbes Jahr Zeit. Zeit, um den Reifegrad des neuen SLS AMG Roadster sicher zu stellen. Die Hauptarbeit haben die AMG Verantwortlichen bis dato schon hinter sich, denn konzeptionell sind Coupé und Roadster parallel entstanden. Grundlage bei der Entwicklung und Erprobung eines neuen AMG High-Performance-Automobils ist der digitale Prototyp (DPT). Ausgiebige Untersuchungen helfen dabei, bestimmte Zielsetzungen zu erreichen. Ob Rohbau-Konstruktion, Gewichtsverteilung, Einbauposition des Motors, Schwerpunktlage oder Achskonstruktion, aber natürlich auch Fahrdynamik, Aerodynamik, Ergonomie, Crashverhalten und Produktionsprozess – modernste Simulationsprogramme ermöglichen die realitätsnahe Abbildung eines Fahrzeugs und all seiner Eigenschaften. Der digitale Prototyp ist somit ein komplettes virtuelles Automobil. Dabei nutzt AMG das reichhaltige Know-how der Mercedes-Benz Kollegen: Wie beim Coupé wurde auch für die offene Variante des SLS AMG die vernetzte Entwicklung mit ausgewählten Mercedes-Benz Entwicklungsbereichen des Mercedes Technology Centers (MTC) in Sindelfingen intensiviert. Modernste Simulationsprogramme und aufwendige Testfahrten auf allen Kontinenten machen den 571 PS starken Roadster fit für die Markteinführung im Herbst 2011. Tobias Moers, Bereichsleiter Gesamtfahrzeugentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung von Mercedes-AMG, erklärt: „Ohne Rohbau-Steifigkeit keine Fahrdynamik und auch keine 100-prozentige Dichtheit des Verdecks.“ Da die Roadster-Variante in der Konzeptphase des SLS AMG gleich mitberücksichtigt wurde, konnte der leichte und gleichzeitig extrem steife Aluminium-Spaceframe entsprechend früh festgelegt werden. Durch den Verzicht auf das feste Dach und die Flügeltüren mussten die Seitenschweller entsprechend stabiler konstruiert werden. Doch nicht in erster Linie, um beim Crash die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen – im Prinzip wäre dies dem Roadster auch mit den Coupé-Schwellern gelungen. Untersuchungen und Fahrversuche haben ergeben, dass die Fahrdynamik mithilfe dieser Maßnahme noch weiter erhöht werden kann. Also wurden für den offenen SLS AMG Seitenschweller mit größeren Wandstärken und mehr Kammern entwickelt. Tobias Moers: „Der SLS AMG Roadster ist ein Supersportwagen – genauso wie das Coupé. Der Anspruch, auch mit der offenen Variante eine überlegene Fahrdynamik darzustellen, ist für uns bei AMG eine Selbstverständlichkeit. Um trotz fehlenden Dachs ein identisches Fahrdynamik-Niveau zu erzielen wie beim Coupé, verfügt der Roadster über zwei weitere den Rohbau versteifende Maßnahmen: Der Träger der Instrumententafel stützt sich über zusätzliche Streben am Windschutzscheibenrahmen sowie auf dem Mitteltunnel ab, zudem versteift eine Domstrebe zwischen Verdeck und Tank die Hinterachse. All dies verhindert unerwünschte Schwingungen bereits im Ansatz und macht den Einsatz zusätzlicher, gewichtstreibender Schwingungstilger, wie sie häufig bei Wettbewerbsfahrzeugen zu finden sind, überflüssig. Ein weiterer, wichtiger Aspekt: Nur wenn der Rohbau die gewünschte Steifigkeit hat, kann das Verdeck während der Fahrt elektrohydraulisch bis zu einem Tempo von 50 km/h sicher geöffnet und geschlossen werden. Im Übrigen sind die Längsträger im Front und Heckmodul beider SLS AMG Modelle identisch. Der Rohbau des Roadsters bringt nur 243 Kilogramm auf die Waage – ein vergleichbar geringes Gewicht wie der Rohbau des SLS AMG Coupé mit 241 Kilogramm. Das kompakte Stoffverdeck, das bequem mittels Bedientaste während der Fahrt bis 50 km/h in nur 11 Sekunden geöffnet und geschlossen werden kann, muss ebenfalls verschiedene Torturen über sich ergehen lassen: Typisch für einen neuen Mercedes-Roadster oder ein neues Mercedes-Cabriolet ist der standardisierte Verdeck-Dauertest: 20.000 Schließvorgänge auf einem stationären Prüfstand dürfen für Hydraulikzylinder, Elektromotoren und Gelenke kein Problem darstellen. Hinzu kommen 2.500 Schließvorgänge im Fahrbetrieb, egal ob bei Hitze, Kälte, Feuchtigkeit oder bei trockenem Wüstenwind. Auch auf diesem Gebiet wird nichts dem Zufall überlassen – aus gutem Grund: Der hohe Aufwand soll dem Kunden grenzenlosen Fahrspaß mit seinem SLS AMG Roadster bescheren. (Auto-Reporter.NET/pha)   

Quelle: auto-reporter.net, 2011-05-06

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