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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 5. Mai 2013
Zum 65. Geburtstag beschenkt sich Land Rover selbst mit einer Jubiläums-Edition des urtümlichsten Vertreters seiner Modellpalette, dem Defender LXV.

Sobald man einen Land Rover Defender entert, hangelt man sich in eine andere Welt. Das Lenkrad steht sperrig im Weg herum. Das Interieur strotzt nur so vor Hartplastik und die Ergonomie ist bestenfalls verbesserungswürdig. Gangwechsel dauern gefühlte drei Sekunden. Die Wege, die der unhandliche lange Knüppel in der Gangasse zurücklegen muss, würden so manches Navigationsgerät zur Neukalkulation der berechneten Route veranlassen. Bei dem rustikalen Kraxler ist noch der Fahrer gefragt. Assistenzsysteme, die das Fahrzeug zur rollenden Infotainment S-Bahn mutieren lassen. Fehlanzeige. Komfort ist auch nur bedingt vorhanden.

Die Änderungen an dem Kult-Offroader sind dann auch nur kosmetischer Natur. Die Sonder-Edition gibt es nur in zwei Lackierungen, schwarz und weiß. Während das Dach grau, genauso wie der Kühlergrill oder die Felgen. Im Innenraum spendiert Land Rover Ledersitze mit LXV-Prägung und orangen Nähten, die man auch am Lenkrad findet. Zu Auswahl stehen die kürzere 90-Variante und der lange 110er.

Auf der Straße und vor allem im Gelände gibt sich der Defender unverändert. Der Ford-Diesel mit 122 PS macht aus seinen Verbrennungsgeräuschen wie eh und je keinen Hehl und erinnert mit seiner Schiffsdiesel-Akustik an Motoren mit Verteilerpumpe. Es ist wie gehabt: Sei\\\'s drum. Mit seinem maximalen Drehmoment von 360 Newtonmetern zieht der Defender kräftig an und wühlt sich ohne Probleme durch unbefestigtes Gelände. Selbst Feinstaub-Fetischisten können dem Anachronisten aus Solihull nicht den Garaus machen, da das Triebwerk Euro 5 erreicht und mit einer Höchstgeschwindigkeit von rund 145 km/h kommt man auf Landstraßen und Autobahnen schnell genug vorwärts. Allerdings wird es dann schon ziemlich laut im Innenraum.

Der Komfort ist auf asphaltierten Straßen aufgrund des Fahrwerks mit Starrachse und den rumplenden störrischen Federn nicht unbedingt top. Aber das passt zum Gesamtauftritt des urwüchsigen Engländers. ESP? Fehlanzeige. Immerhin gibt es eine Traktionskontrolle und ABS. Dass die Lenkung ungenau und die Karosserie zum Wanken neigt, nimmt man nach ein paar Kilometern gelassen hin.

Das zeigt nur einmal mehr, dass das Gelände die Heimat des Defenders ist. Untersetzung, permanenter Allradantrieb mit Sperrdifferential - alles an Bord. Damit kommt man auch an Orte, wo mancher Schicki-Micki-Frontantriebs-Möchtegern-SUV schon längst die Reifen streckt. Matschige Hügel, schlammige Furten oder kleine Flüße - alles kein Problem. Die Bodenfreiheit beträgt 323 mm, die Steigföhigkeit 45 Grad, der Böschungswinkel bei der kurzen Version vorne und hinten 47 Grad, der Rampenwinkel liegt bei 33 Grad. Das ist genug Freiheit für die Normalsterblichen Defender-Fahrer.

Ab Herbst wird der Defender LXV in Handel sein. Die Preise beginnen bei 39.900 Euro. Das dürfte eine der letzten Gelegenheiten sein, ein Sondermodell des Defenders zu fahren. Ab 2016 ist der Nachfolger am Start. Der tritt dann in große, sehr große Fußstapfen. Denn der Defender wird immer Kult bleiben.

Quelle: Autoplenum, 2013-05-05

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