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Testbericht

27. September 2010
Leonberg, 28. September 2010 - Er kann seinen Spoiler nicht mehr ausfahren, der ist jetzt immer draußen. Und der Wagen ist schneller als sein Serien-Basismodell, schneller auf 100 km/h, schneller auf 200 km/h und mit 315 km/h ist er auch insgesamt schneller. Wir haben uns den TechArt Porsche Panamera Turbo zum Test vorgenommen. Auf Knopfdruck haut seine Maschine 580 PS raus. Und auch sonst ist der Wagen ganz individuell.

Dezent anders Mit dem Aerodynamik Kit I von TechArt wird der Panamera Turbo individueller - aber er bleibt locker als Panamera erkennbar. Die Veredler tragen hier nicht dick auf, sondern verfeinern. Der Frontspoiler zieht den Wagen ein klein wenig nach unten und der stehende, beinahe niedliche Heckspoiler passt sich prima ins Gesamtbild ein. Zierstege für die Luftauslässe an den vorderen Kotflügeln unterstreichen deren Kiemen-Look, lassen den Sportler optisch noch stärker nach vorne streben. Wie kleine Flutlicht-Bänke wirkt das in den vorderen Lüftungsöffnungen rechts und links sitzende Tagfahrlicht. Die untere LED-Reihe gibt das Blinklicht. Bei Aktivierung des Blinkers wird die obere Tagfahrlicht-Reihe gedimmt.

Mit Herz und Hand beledert "Wir bieten Erstausrüster-Qualität", so TechArt-Sprecher Alexander Kienborn. Auf uns wirkt der TechArt-Panamera tatsächlich wie aus einem Guss, jedes Teil passt millimetergenau. Wer im Internet ersteigerte und direkt aus Shenzhen gelieferte Plastik-Anbauteile sucht, ist bei TechArt falsch. Die Schwaben ackern in Leonberg in ihrer Werkstatt und machen alles mit viel Liebe von Hand. So dauert das Beziehen eines TechArt-Lenkrads beispielsweise sechs Stunden. Und den Wünschen der Kunden sind keine Grenzen gesetzt. Ein Kunde wollte die Sitze seines Elfer Turbos mit original Louis-Vuitton-Leder beziehen lassen. Allerdings ist der Edel-Taschen-Hersteller nicht bereit, sein Leder zu verkaufen. Also erwarb der Kunde ein paar Louis-Vuitton-Taschen, von denen dann bei TechArt mit kundiger Hand das Leder gewonnen und auf die Fahrzeugsitze aufgezogen wurde. Die Individualität eines Tuners wird ein großer Serienhersteller also kaum erreichen können.

Silberglanz und Piano-Lack Die Kabine unseres Panamera wird vom Interior Kit I "Piano" ausgekleidet. Edler Klavierlack verziert das Armaturenbrett, die Türverkleidungen und die Mittelkonsole. Die Füße des Fahrers treten auf eine schicke Aluminium-Pedalerie. Und die Nähte des Ledergestühls schimmern silberfarben. Alles passt und sitzt. Für die Gäste im Fond gibt es noch eine Entertainment-Anlage: Zwei Siebenzoll-Monitore verkürzen auch die längste Reise.

Serie wo Serie hin muss Am Luftfahrwerk des Panamera Turbo hat TechArt nichts gemacht. Und so bleibt alles so gut, wie es ohnehin schon ist: Der Wagen kann meisterlich gleiten und unverschämt zackig um die Kurven bügeln - dabei wankt er nicht und bleibt komfortabel. Ähnliches gilt für die Bremsen: "Porsche baut die besten Bremsen der Welt, was sollen wir da ändern?", meint Kienborn. Natürlich gibt es auch an der Lenkung nichts zu tippen - das TechArt-Lenkrad fasst sich jedenfalls mindestens genauso gut an wie das Serienlenkrad. Rückmeldung, Spielfreiheit und Präzision sind porschemäßig klasse.

Mehr Leistung, mehr Drehmoment Wer sich in den TechArt-Panamera einfach nur reinsetzt und losfährt, der genießt die technischen Randbedingungen, die Porsche vorgegeben hat: 500 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Newtonmeter. Wer auf den Sport-Knopf drückt, der bekommt mehr: Jetzt gesellen sich 80 zusätzliche Pferde zur Herde und das Drehmoment steigt auf 830 Newtonmeter. Wir probieren es an einer heftigen Steigung aus: Das Alu-Gaspedal sinkt zum Bodenblech, unmittelbar röhrt die neue Abgasanlage souverän los und genauso unmittelbar löst sich der Panamera von seinem Standpunkt. Als sei ein Damm gebrochen, jagt der Viersitzer Richtung Horizont. Dass wir gerade bergauf heizen, ist dem Aggregat vollkommen egal, davon merken wir nichts. Um die nächsten Meter nicht Air Time zu bekommen, also den Bodenkontakt zu verlieren, bremsen wir vor der Kuppe wieder etwas ab. Besonders das um 130 Newtonmeter gestiegene Drehmoment trägt zu dem knackigen Extra-Punch bei.

Spurtet besser In puren Zahlen bedeutet dies: von null auf 100 km/h geht's mit dem Leistungskit TA 070/T1 in 3,8 statt 4,0 Sekunden. 200 km/h sind in 12,5 Sekunden (Serie: 13,9 Sekunden) erreicht. Ein 375 Kilogramm leichterer Seat Exeo 1.6 braucht 12,6 Sekunden - um auf Tempo 100 zu kommen. Und während das Serienmodell des Panamera Turbo bei 303 km/h die Segel streichen muss, geht die TechArt-Flunder hoch bis zu 315 km/h. Wer dann wieder einfach nur das originale Fahrgefühl haben will, drückt erneut auf den Sportknopf. Die Leistungssteigerung kommt vom TechArt-Motormanagement-System. Ein Eingriff in die Original-Steuerungssoftware findet nicht statt, so dass auch die Service- und Diagnosefähigkeit des Aggregats nicht beeinträchtigt werden. Und eine Rückrüstung in den Serienzustand ist laut TechArt jederzeit problemlos möglich.

Die Doppelkupplung schafft das Auch das serienmäßige Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe bleibt unberührt. Laut Porsche hält es locker bis zu 900 Newtonmeter Drehmoment aus - die von TechArt erzeugten 830 Newtonmeter sind also im grünen Bereich. Das ohne Zugkraftunterbrechung arbeitende Schaltwerk leitet die Kraft sanft durch die Stufen. Wer selbst Hand anlegen will, kann seine Finger an die von TechArt verbauten Schaltpaddles legen.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:7
Getriebe:Doppelkupplungs-Getriebe
Motor Bauart:Otto-Turbo-Motor
Hubraum:4.806
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:8
Leistung:427 kW (580 PS) bei UPM
Drehmoment:830 Nm bei 3.200 UPM
Preis
Neupreis: 160.000 *) € (Stand: September 2010)
Fazit
Der Porsche Panamera Turbo in seiner Serienversion hat von uns im September 2009 die seltene Höchstwertung von fünf Sternen bekommen. Und der TechArt-Panamera? Schlechter als das Serienmodell ist der Wagen ganz gewiss nicht: Seine dezent geänderte eigenständige Optik gefällt, der individuelle per Hand eingearbeitete Innenraum ist ausgesprochen hochwertig.

Und die auf Knopfdruck abrufbaren 80 Zusatz-PS machen auch den Antrieb zu etwas Besonderem - und zu einer noch vortriebsgierigeren Sportmaschine. Die Tuner haben hier keinen prolligen Krawallmacher sondern einen verfeinerten Oberklasse-Wagen auf die Räder gestellt.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-09-27

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