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Testbericht

9. August 2006
München, 8. August 2006 – Es ist heiß draußen, die Luft flimmert. Wir stecken mitten im Stadtverkehr. Bis zur nächsten roten Ampel sind es gefühlte zehn Meter, dann müssen wir wieder stoppen. Aber der Stress hält sich in Grenzen. Das automatisierte Schaltgetriebe und die Klimaanlage verströmen Entspannung im Fahrzeug. Knuffiger Zeitgenosse Schon von außen ist es unübersehbar: Die Zeiten, in denen ein Suzuki Swift von weitem wegen seiner minimalen Größe einfach nicht zu erkennen war, sind vorbei. Das Blechkleid wurde über einen geräumigen Kasten gespannt und dann in eine ansehnliche Form gezogen. Nicht nur die Front- und Rückleuchten scheinen einem Katalog für Designstücke zu entstammen, der gesamte Auftritt erzeugt Freude. Gute Stube Auch innen setzt sich langsam aber sicher die Tatsache durch, dass Menschen nicht kleiner werden, nur weil es kleine Autos gibt. Suzuki hat dies längst erkannt. Vorne können sich auch mal die Beine größerer Fahrer strecken. Dies ist an sich nichts Besonderes. Im Normalfall berührt dann halt die Fahrersitz-Rücklehne die Sitzfläche der Rückbank, was den Platz für rückwärtige Passagiere auf null Zentimeter reduziert. Nicht so beim Japaner. Hier passen auch kräftigere Waden noch in den Spalt zwischen Sitzbank und Rücklehne. Leiser Abbieger Wer mit dem Swift um die Ecke möchte, wird nur im Stand das milde Klicken des Blinkers vernehmen. Sobald der Motor ein bisschen lauter wird, ist kaum noch zu hören, ob das Blinklicht blinkt. Wer gerne eine ständige Rückmeldung seiner Tätigkeiten haben möchte, wird ein lauteres Geräusch vermissen. In Sachen Lautheit ist der Suzuki ohnehin ein ganz Dezenter. Da macht auch die Hupe keine Ausnahme. Das niedliche Quieken würde einem Kinderdreirad gut zu Gesicht stehen. Aggressionen im Straßenverkehr können so kaum aufkommen.

Suzuki Drift Die Handbremse fasst sich erstaunlich gut an. Selten hatten wir einen trefflicher in der Hand liegenden Griff. Damit wäre sicher eine Voraussetzung erfüllt, den Kleinen gehörig um die Kurven zu driften. Aber dafür ist das Auto nicht gemacht. Ein nicht allzu häufig zu findendes Feature ist der Aus-Knopf für die Instrumentenbeleuchtung. Wird dieser gedrückt, geht das Licht der Armaturentafel nicht wirklich aus, es wird nur etwas abgedimmt. Da aber selbst des Nachts die normale Leuchtstärke in keinster Weise als störend empfunden wird, bleibt dieser Knopf wohl in vielen Swifts unbetätigt. Gut in der Feder Am Fahrwerk gibt es nichts zu meckern. Der Kleine macht seine Sache wirklich gut. Huppel und Schlaglöcher jeglicher Art nimmt er wie ein Mann. Engere Kurven auf der Landstraße schaffen es nicht, den Suzuki übermäßig zum Wanken zu bringen. Gerade beim Fahrwerk zeigt der Swift, dass er das Stadium eines Kleinwagens verlassen hat. Automatisches Auf und Ab Das Neue am Wagen sitzt direkt am Motor und zeigt sich uns nur durch den Automatik-Wahlhebel. Wer keine Lust mehr hat auf nerviges Gang-Gerühre, kann jetzt ein automatisiertes Schaltgetriebe mit fünf Gängen den Job erledigen lassen. Im Stadtverkehr funktioniert das ordentlich. Nur zwischen 40 und 50 km/h will der Stufenwechsel manchmal etwas in der Schwebe bleiben. Hier kann durch Umschalten in den manuellen Modus etwas nachgeholfen werden. Dafür steht eine zusätzliche Schaltgasse bereit. Beim Anfahren am Hang sollte man ruhig seine Hand um den wohligen Handbremsgriff schließen, sonnst wird ungeniert zurückgerollt. Trotzdem macht die Automatik als Stätte der Erlösung von unnötigem Stress gerade bei einem klassischen Stadtauto wie dem Swift richtig Sinn und Spaß.

Sekunden für Entspannung Das automatisierte Schaltgetriebe kostet bei Suzuki 700 Euro Aufpreis. Der Einbau des Räderwerks schlägt sich aber nicht nur im Portemonnaie nieder. Bei der Beschleunigung muss man 1,5 Sekunden länger warten, bis die 100-km/h-Grenze erreicht ist. So dauert der Spurt insgesamt 12,5 Sekunden. Die 92 PS des 1,3-Liter-Benziners reichen dabei in der Version mit und ohne Automatisierung für eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h. Motörchen im Sportwagen-Pelz Wer dem 1,3-Liter-Motor ordentlich Feuer gibt, wird mit einem außergewöhnlich kernigen Geräusch belohnt. Viel mehr aber nicht. Die Beschleunigung kann mit der immensen Soundentwicklung nicht mithalten. Bei einem automatisiertem Schaltgetriebe dreht erst der Motor enorm hoch, bevor gummibandmäßig die Beschleunigung einsetzt. Auf der Autobahn wirkt das recht skurril. Wenn man auf schnellen Anzug keinen Wert legt, kann man sogar die Finger von der Öko-Aus-Taste lassen. Standardmäßig läuft das Fahrzeug nämlich im so genannten Economy-Modus, was sich natürlich positiv auf den Verbrauch auswirken soll. In unserem Test ließ sich der Durst des Motors so immerhin von 7,5 auf 7,2 Liter senken. Erkauft wird dieser Gewinn mit dem schon angedeuteten sachten Beschleunigungsverlust. Wer das nicht möchte, muss bei jedem Fahrtantritt den Spar-Modus ausschalten. Grenzschützer Übrigens hat Suzuki in Sachen Insassenschutz richtig weit gedacht. Wer in einer dunklen Ecke in sein Auto steigt oder einfach nicht möchte, dass der nach der Party betrunkene und zudringliche Beifahrer mit ins Auto kommt, braucht sich keine Sorgen zu machen. Beim ersten Auslösen der fernbedienten Zentralverriegelung öffnet sich ausschließlich die Fahrertür. Nur wenn man weiteren Leuten den Zugang zum Auto gewähren möchte, ist ein zweiter Druck auf den Öffner gefragt. Erst dann sind alle weiteren Türen sowie der Kofferraum zugänglich. Den ganzen Suzuki Swift 1.3 mit automatisiertem Schaltgetriebe kann man für 14.290 Euro käuflich erwerben. Ein vergleichbarer Smart Fourfour 1.5 Pulse Softtouch Plus (17 PS mehr, 25 km/h schneller, automatisiertes Sechs-Gang-Schaltgetriebe, fünf Zentimeter länger) kostet 16.680 Euro, der Mitsubishi Colt 1.5 Invite Automatik (ebenfalls 17 PS mehr und 25 km/h schneller mit einem automatisierten Sechs-Gang-Schaltgetriebe, 17 Zentimeter länger) ist mit 15.790 Euro dabei. (gh)
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:automatisiertes Schaltgetriebe mit 5 Gängen
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor
Hubraum:1.328
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:68 kW (92 PS) bei UPM
Drehmoment:116 Nm bei 4200 UPM
Preis
Neupreis: 14.290 € (Stand: August 2006)
Fazit
Ein Kleinwagen ist ein Kleinwagen ist ein Kleinwagen. Oder? Der Suzuki Swift macht seine Sache ausgesprochen gut. In seinen Adern fließt das Blut eines cleveren Stadtmenschen. Weder beim Fahrwerk noch bei den Innenmaßen wirkt der Japaner kleinwagenmäßig. Das neue automatisierte Schaltgetriebe verspricht entspanntes Cruisen durch den Stadtverkehr. Und für den Hüpfer von Stadt zu Stadt über ein Stück Autobahn ist der Kleine ebenfalls gut zu gebrauchen.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2006-08-09

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