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Testbericht

Joaquim Oliveira, 2. Februar 2017

Kia hat sich längst auf dem europäischen Automarkt etabliert. Das gilt nicht nur für die erfolgreichen SUV, sondern insbesondere für die Kleinwagen. Wie gut die Koreaner hier längst unterwegs sind, zeigt die vierte Generation des Kia Rio. Er kommt diesen Monat auf den Markt - zu Preisen ab 11.690 Euro.

Kia hat unverändert einen Lauf. Zusammen mit Konzernmutter Hyundai hat man im vergangenen Jahr acht Millionen Fahrzeuge verkauft - weltweit reiht das zu Platz fünf. In Europa setzte Kia 435.000 Fahrzeuge ab; 60.000 allein in Deutschland und damit beinahe doppelt so viele wie noch 2010. Die Koreaner versuchen sich mit der neuen Rio-Generation weiter an die übermächtigen europäischen Hersteller heranzurobben, die das B-Segment mit seinen drei Millionen Fahrzeugen pro Jahr lange Zeit nahezu allein unter sich aufteilten. Was die Verkaufszahlen angeht, wird der neue Kia Rio an den Segmentführern VW Polo, Ford Fiesta und Renault Clio nach wie vor kaum vorbeikommen; dabei hätte das neue Modell allemal die Qualität dazu. Die Dimensionen des vierten Kia Rio haben sich nur marginal nach oben verändert und so misst er nunmehr 4,07 Meter Länge. Das Design orientiert sich am Vorgänger, wirkt jedoch etwas bodenständiger als bisher. "Wir wollten dem Auto ein geschlechtsneutraleres Aussehen geben", erklärt Artur Martins, Marketingchef von Kia Europe, "dass zum Verkaufsanteil von 52 Prozent Männern und 48 Prozent Frauen passt."

Vorne lässt es sich im Rio für groß gewachsene Personen angenehm sitzen. Im Fond dürfte es bei zwei Personen bleiben oder die etwaigen drei Personen sind von überaus schmaler Statur. Sonst sollte man einfach ein oder zwei Klassen höher wechseln. Während das Platzangebot im Innenraum weitgehend auf dem Niveau des Vorgängers blieb, vergrößerte sich der Laderaum um 37 auf 325 Liter. Mehr bietet in dieser Klasse aktuell kein anderer. Wem das nicht reichen sollte, knappt einfach die Rücksitze im Verhältnis 1/3 zu 2/3 um und kann auch größere Gegenstände einladen und bis zu 980 Liter nutzen.

Das Cockpit des Kia Rio hat gewonnen. Ein paar Knöpfe sind verschwunden, die Mittelkonsole ist nunmehr ganz leicht zum Fahrer hingewandt und über den Touch Screen lassen sich zahlreiche Funktionen von der Navigation bis zu Apple CarPlay vergleichsweise einfach bedienen. Die Oberflächen des Armaturenbretts sind jedoch hart und etwas lieblos in der Ausführung. Das können andere Konkurrenten ebenso besser wie die Öffnung des Handschuhfachs, das einfach nach unten knallt. Bei der Ausstattung hat der Kleinwagen aus Korea ebenfalls zugelegt. Neben schlüssellosem Zugang und Start des Motors gibt es unter anderem beheizte Sitze und Lenkrad, Regen-Licht-Sensor, Tempomat und Rückfahrkamera. Für Sicherheit sorgen neben den bekannten Sicherheitssystemen nunmehr Notbremsassistent mit Fußgängererkennung und Spurhalteassistent. Ab Ende des Jahres soll ein erweitertes Paket mit Totwinkelassistenz und Fernlichtautomatik verfügbar sein.

"Verglichen mit seinem Vorgänger wurde beim neuen Kia Rio nichts von eben diesem übernommen", erklärt David Labrosse, verantwortlich für die Produktplanung von Kia Europe, "der Sachverhalt, dass die Hyundai-Kia-Gruppe unter anderem auch Stahl produziert, hilft uns, einfacher Zugang zu hochfesten Stählen zu bekommen. So ist es uns auch gelungen, das Fahrzeuggewicht trotz des Größenzuwachses und der Mehrausstattung um 17 Kilogramm zu reduzieren." Die Fahrzeugarchitektur selbst ist im Vergleich zum Vorgänger gleichgeblieben. So bietet auch der Rio IV Einzelradaufhängungen vorn und eine Torsionslenkerachse hinten; jedoch mit einer völlig neu entwickelten Geometrie. Sein Leergewicht: gut 1,1 Tonnen.

Nicht zeitgemäß sind einige Getriebekombinationen des Kia Rio. Mehrere Motoren sind unverändert mit betagten Fünfgang-Handschaltungen und Viergang-Automatikgetrieben unterwegs, die man sonst kaum mehr findet. Immerhin ist der neue 1,0-Liter-Turbo-Dreizylinder in der 120-PS-Variante mit einer sinnvollen Sechsgang-Handschaltung ausgestattet, auf die auch beiden Dieselvarianten zurückgreifen können. "Wir gehen davon aus, dass der 1.0 T-GDI beliebt sein wird. Die meistverkaufte Variante dürfte wegen des preissensiblen Marktes jedoch der Rio 1.2 MPi sein", so David Labrosse, "mittelfristig wird auch der Rio von dem neuen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe profitieren, über das andere Modelle verfügen."

Wer sich jedoch für den mindestens 11.690 Euro teuren Kia Rio 1.2 entscheidet, möchte nicht mehr als von A nach B kommen. Stimmungsausbrüche darf man von den 84 PS und überschaubaren 122 Nm maximalen Drehmoment nicht erwarten; doch mit beidem lässt sich im Alltag leben. Der kleinere Einliter-Dreizylinder macht Dank Turboaufladung mehr Laune. 100 gegenüber 84 PS und 172 gegenüber 122 sprechen eine deutliche Sprache, auch weil das maximale Drehmoment bereits ab 1.500 U/min und somit aus dem Drehzahlkeller zur Verfügung steht. Das macht sich insbesondere im der Innenstadt bemerkbar, wo der Kia Rio 1.0 T-GDI einfach spontaner und agiler als der Rio 1.2 wirkt. Seinen geringen Hubraum von einem Liter und die drei Brennkammern kann der modernere Motor aber nicht verschweigen.

Wer öfter auf die Autobahn will, sollte gleich zum 700 Euro teureren 1.0 T-GDI mit 120 PS greifen, der jedoch nur etwas mehr Kraft bietet; dafür als einziger Benziner mit der sinnvollen Sechsgang-Handschaltung gekoppelt ist. Die Fahrleistungen liegen mit 188:190 km/h und 0 auf Tempo 100 in 10,7 / 10,2 Sekunden auf Augenhöhe. Die beiden Diesel mit 77 und 90 PS dürften für kaum jemanden lohnen. Schon deshalb nicht, weil die Normverbräuche der Einliter-Benziner zwischen 4,1 und 4,7 Litern Super liegt.

Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:Fünfgang-Handschaltung
Motor Bauart:Dreizylinder mit Turboaufladung
Hubraum:998
Drehmoment:172 Nm bei 1500 UPM
Preis
Neupreis: 16890 € (Stand: 2017-02-02)
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2017-02-02

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