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Testbericht

automobil-magazin.de, 26. Juli 2016

Sieht nicht aus wie ein Hybrid, fährt sich nicht wie ein Hybrid, ist aber ein Hybrid. Der neue Kia Niro schlägt als Crossover-SUV neue Wege ein. Ob das ein Erfolg wird?

Was sagen die Mitfahrer?
„Wer Hybrid fährt, muss nicht mehr ein Auge zudrücken“: Die Proportionen des 4,36 Meter langen, 1,80 Meter breiten und 1,54 Meter hohen Kia Niro wirken gefällig. Harmonischer als die eines Toyota Prius. Der markanteste Part ist das ausladende Heck.
„Hier ist aber ordentlich Platz“: Das Platzangebot profitiert von 2,70 Meter Radstand. Der Platz reicht bequem für vier plus Reisegepäck. Fünf Passagiere dürfen im Kia Niro mitfahren.. Vorne bietet der Kia Niro satte 105 Zentimeter Kopffreiheit und hinten 95 Zentimeter Beinfreiheit. Das reicht für 1,95 Meter mit langen Beinen. Etwas bequemer steigt man dank der leicht erhöhten Sitzposition ein und aus. Das freut nicht nur Opa und Oma. Gegen einen langen Familienurlaub spricht nichts. Das Kofferraumvolumen beträgt 421 Liter. Wie viel das ist? Vier Trollies quer nebeneinander und mehr als in einem Golf, in dem 380 Liter unterkommen. Dazu gibt es vier Fächer unter dem Kofferraumboden. Unter der Heckklappe liegt die Stehhöhe ohne Kopfnuss bei ungefähr 1,90 Meter.
"Und wenn ich mit dem Kia Niro mit dem Wohnwagen in den Urlaub fahren will?“: Dürfen mit der optionalen Anhängevorrichtung bis zu 1.300 Kilogramm hinten an den Haken genommen werden. Das ist heute auch nicht normal im Hybrid.

Was sagt Kia?
"Es gibt hybrid auch in schön": Hybride wie der im koreanischen Werk Hwasung produzierte kompakte Crossover-SUV sind etwas Neues. Das Design des Niro wirkt nicht hybrid und das Fahren soll sich auch nicht so anfühlen. Zumindest nicht wie früher beim unharmonischen Zusammenspiel von Benzin- und Elektromotor bei Vollgas, dem hölzernen Abrollen und dem etwas vage definierten Bremspunkt. Dank wirkungsvoller Isoliermaterialien, guter Motorhaubendämmung und Isolierverglasung hört man weniger vom Benziner. Das Fahrwerk bietet eine hohe Fahrstabilität, ein agiles Handling und ein angenehmes Bremsgefühl, da die Rekuperationsbremse und die hydraulische Reibungsbremse gleichmäßiger zusammenarbeiten. Mit den 18-Zoll-Rädern geht es dynamischer durch die Kurven, da die Federung damit straffer abgestimmt ist. Den Antrieb besorgen ein 105 PS starker 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer und ein 32 kW leistender Elektromotor, den der 33 Kilo schwere, unterhalb der Rückbank neben dem 45-Liter-Kraftstofftank platzierte Lithium-Ionen-Polymer-Akku mit 1,56 Kilowattstunden Kapazität speist. Die Kraftübertragung übernimmt ein sechsstufiges Direktschaltgetriebe (DCT). Die Systemleistung liegt bei 141 PS. Das maximale Drehmoment von 264 Newtonmeter steht schon im ersten Gang zur Verfügung. Der Kia Niro legt daher aus dem Stand kraftvoll los. In der Stadt arbeitet der Hybridantrieb bei langen elektrischen Fahrphasen am effektivsten. Auf Langstrecke kommen die Vorteile eines Hybrid weniger zur Wirkung.
Und das Infotainment und die Sicherheit? Das Bedienzentrum bildet im Kia Niro der bis zu acht Zoll große Touchscreen. Android Auto verbindet das Smartphone, das induktiv (kabellos) geladen werden kann, mit dem Infotainmentsystem. Dies ermöglicht das Streamen von Musik, Verkehrsinfos in Echtzeit und das Navigieren über Google Maps per Sprachsteuerung. Im Testwagen kommen mit der Lenkradheizung und der hinteren Sitzheizung Extras aus der Oberklasse zum Zuge. Das Sicherheitsniveau ist mit sieben Airbags, der aktiven Gegenlenkunterstützung, dem Spurhalteassistenten, Toter-Winkel-Warner, Querverkehrwarner, adaptivem Tempomat und dem Notbremsassistenten, der Fahrzeuge aus einer Entfernung von 50 Metern und Fußgänger aus etwa 40 Metern erkennt, hoch.

Was sagt der Autotester?
Erst hört er nichts, denn der Kia Niro fährt lautlos an. Dann mischt sich der Elektromotor immer wieder situativ ins Fahrgeschehen ein. Die E-Maschine schiebt, wenn man es braucht. Aus dem Stand und beim Zwischenbeschleunigen. Das ist ein harmonischer Rückenwind. Auch bei hoher Drehzahl stöhnt der Otto vorne unter der Haube weniger laut auf als früher. Der E-Motor schiebt den Niro mit sanfter Kraft aus der Kurve. Im Normal-Modus muss dafür, um flott unterwegs zu sein, schon einige Meter vor dem Kurvenausgang aufs Gas gegangen werden. Im deutlich spontaneren Sport-Modus kann es punktgenauer geschehen. Auf kurvigen Bergstraßen macht die zusätzliche Elektrokraft Laune. Auch weil sich das Fahrwerk des Niro nicht gegen flotte Kurven sperrt. Auf steilen Bergstrecken kann die Ladung dann schon mal schneller zu Neige gehen, was man daran bemerkt, dass der Ottomotor mehr arbeiten muss. In der Praxis kommt es aber kaum vor, da der Akku in Fahrt permanent durch Bremsen und Rekuperation wieder aufgeladen wird. Und das ziemlich intelligent: Ist das Naviziel eingegeben und naht eine Steigung, bereitet sich das System, indem es schon vor dem ersten Anstieg den Akku stärker lädt, auf die kommende Tour vor. Mit den komfortablen 16-Zoll-Energy-Saver-Reifen ist weniger Energie und Sprit notwendig als mit den 18-Zoll-Rädern. Die sind ab der Ausstattungslinie Spirit inklusive. Mit ihnen verbraucht der Niro ohne Energiesparreifen und mit anders abgestimmtem Fahrwerk im Mittel 4,4 statt 3,8 l/100 km. Die Instrumente geben dem Fahrer gute Spartipps, indem sie auf der Eco-Charge-Power-Anzeige nicht nur den Krafteinsatz dokumentieren, sondern auch den prozentualen Anteil an ökonomischer, normaler oder aggressiver Fahrweise aufzeichnen. Hilfreich ist das, nötig aber nicht unbedingt, denn sparsame Fahrer wissen es auch so: Der Fuß macht den Verbrauch. Auf dem Gaspedal, auf dem Bremspedal.

Warum gerade den?
Der neue Kia Niro passt als Hybrid-Crossover in seine Zeit. In eine Zeit, die immer mehr nach Hybridfahrzeugen und in Zukunft vielleicht immer weniger nach Dieseln verlangt. Er fährt sich ganz normal, „unhybrid. Mit Platz, Alltagsnutzen und ohne großes Ökogehabe wie der Prius. Zum Preis von 24.990 Euro und mit fairen sieben Jahren Garantie. Das könnte für seinen Erfolg mitverantwortlich sein. Mit 2.000 Niro pro Jahr plant Kia für Deutschland. Es könnten mehr werden. (Lothar Erfert)

Testwertung
3.5 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2016-07-26

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