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Testbericht

automobil-magazin.de, 2. April 2013
Die Rechnung geht für den Kunden in der dritten Generation des Kia Carens auf: Bis zu sieben Sitze, sieben Jahre Garantie, sieben Jahre Wartung und sieben Jahre Navi-Updates, aber nur einmal dafür bezahlen. Preis: ab 19.990 Euro. Das hört und fühlt sich gut an –

Der Ikea unter den Vans? Nein, von der Qualität hochwertiger. Die mit schwarzem „Hydro Graphic“-Applikationen puristisch, fast italienisch gezeichnete Armaturentafel und Sitzleder, das auch so aussieht und dazu in Schwarz schick, sorgen für diesen Eindruck, der ums neue Volant noch verstärkt. Mit nicht zuvielen Schaltern, die man dem neuen C´eed vielleicht noch ankreiden kann, herrscht Bedienklarheit. Mit beheiztem Lenkrad, belüfteten Vordersitzen, Panorama-Schiebe-Dach, Rückfahrkamera und Smart Key (schlüsselloses Öffnen) ist Luxus nun Volkspartei. Die Sitzflächenverlängerung am Fahrersitz und die ebenso neue Sitzheizung in zweiter Reihe hauen in die gleiche Kerbe. Über einen separaten, weitwinkligen Innenspiegel in der Dachkonsole können Eltern ihre Kinder während der Fahrt im Auge behalten. Und Verstauen ist im Van Pflichtprogramm: Im klimatisierten Handschuhfach kommen acht, im Mittelfach 4,8 und in den neuen Unterflurfächern im Fußraum der zweiten Sitzreihe jeweils 6,8 Liter unter.

Platz für 5+2 Passagiere. Speziell in Sitzreihe zwei ist der Raum üppig. Klug modellierbar erscheint er dazu. Die Rückenlehne der drei mittleren Sitze ist im Verhältnis 33:33:33 klappbar. Fallen auch die beiden hinteren in Sitzreihe drei (ganz einfach: ein Zug an der Strippe), wächst der Laderaum, weil auch der Beifahrersitz niedergestreckt werden kann, auf 2,15 Meter Länge. Die Plätze in zweiter Reihe sind längsverstellbar und die Lehnen lassen sich neigen. Dahinter gerät der Sitzkomfort, obwohl der rechte Mittelsitz beim Einstieg um 24 Zentimeter Platz macht, auf den absterbenden Ast. Und die Notsitze machen zudem dem Kofferraum (492 l) den Garaus: Nur 103 Liter Volumen bleiben über. Jetzt muss die Ladung aufs Dach (bis zu 100 kg mit der ab dem Vision serienmäßigen Dachreling) oder an den Haken (gebremst: 1.500, ungebremst: 750 kg).

Kias Carens ist auch in Sachen Nachwuchs kein Bremser. Fünf Kindersitze kommen theoretisch – Glückwunsch, wer sich so vermehrt – unter. Damit stösst der koreanische Kompaktvan, der nicht nur als Sieben-, sondern auch als Fünfsitzer angeboten wird, jedoch an seine räumlichen Grenzen, denn mit 4,53 Metern fällt er sogar einen Hauch kürzer (- 2 cm) und schmaler aus als das Vormodell (- 1,5 cm). Und dazu ein gutes Stück tiefer (- 4 cm). Die Stehhöhe unter der Heckklappe ist das Gegenteil davon, das Verstaufach für die Gepäckraumabdeckung praktisch und die ebenso neue portable LED-Taschenlampe in der rechten Gepäckraumwand auch – Die hat man sich offensichtlich von Jeep-Chrysler abgeschaut. Die haben das schon seit Jahren.

Der Lenkpräzision tut die niedrigere Fahrzeughöhe von 1,61 Meter wie die um 64 % verwindungssteifere Karosserie gut. Im hohen Innenraum spürt man nichts davon, denn der Kopfraum ist in den ersten Reihen sehr großzügig bemessen. Das lässt sich auch vom Radstand behaupten, denn der ist auf 2,75 Meter gewachsen, was den Fahrkomfort bekömmlich macht. Die Bremsanlage erinnert mit hohem Druckpunkt und relativ direktem Ansprechen sofort an den C´eed. Genauso die Lenkung, die auf „Sport“ noch mehr Ruhe und Verbindlichkeit am Rund vermittelt. Dank optimierter Verzahnung und kürzeren Schaltwegen flutschen die Gänge des Schaltgetriebes flüssig durch die sechs Gassen. Flüssiger als das bisher der Fall war. Der Vierstufenautomatik sagt Kia im gleichen Zug bye bye und installiert einen modernen Sechsstufenautomat.

1.000 Kilometer reicht ein Tank. Mit den Benzinern 1.6 GDI (135 PS) und 2.0 GDI (166 PS) geht das 58 Liter-Reservoir weitaus schneller auf Grundeis (6,4 und 7,2 l/100 km) als mit dem 136 PS leistenden Selbstzünder, der mit einem weit niedrigeren Normverbrauch glänzt. Schade, dass ihn voraussichtlich nur 35 % aller Kunden bestellen. Das heißt aber nicht, dass 65 % mit dem Benziner falsch liegen, denn den Carens mit dem 1.7 Liter-Turbodiesel liefert Kia Deutschland – verstehe, wer will – nicht in der Einstiegsversion Attract, sondern nur als Edition 7, Vision oder Spirit. Das verlangt dann mindestens nach 23.990 Euro. Und wo man schon am Nachteilchen suchen ist – nicht leicht: Der Carens ist ein gut gemachter Van – findet man sie. Im Kleingedruckten: Das Angebot von sieben Jahren Wartung ist auf 105.000 km Laufleistung begrenzt. Und in engen Kehren: Das Bemühen, die A-Säulen aus dem Blick zu bauen, erkennt man. Allerdings auch, dass das mit den modernen flachen Säulen, im Gegensatz zu den aufrechten von früher, nie gleich gut gelingen kann. Dafür stehen die flachen aerodynamisch korrekt im Wind: Der Cw-Wert sank im Vergleich zum Vorgänger von 0,32 auf 0,30.

Wenn das mit den sieben schlechten und sieben guten Jahren wirklich stimmt, dann sind das wohl die guten. Sieben Jahre Garantie, Navi-Updates und Wartung, wenn bis zum 30. Juni bestellt wird, bietet sonst kein anderer Hersteller in Deutschland. Und schon gar nicht für 20.000 Euro, wenn die Wahl auf den 135 PS starken und schon gut ausgestatteten Carens 1.6 GDI in der Basisversion Attract fällt (inklusive Klimaanlage CD-Radio, Multifunktionslenkrad, FlexSteer-Lenkung, Tempomat, statischem Abbiege- und LED-Tagfahrlicht). Weil der im Durchzug jedoch schwächelt (165 Nm), ist der CRDi doch die überzeugendere Wahl. Denn der produziert mit 331 Nm schon bei 1.750 Umdrehungen lässigen Durchzug und lässt sich auch vom dritten Motor im Carens, dem nominell stärkeren 2.0 GDI, kaum abhängen. Der beschleunigt in 9,7 Sekunden auf 100 und läuft maximal 203 km/h. Dem 1.7 CRDi gelingt das gleiche in 10,4 Sekunden und mit 191 km/h, aber für lau an der Tanke: 4,8 Liter Diesel im Normverbrauch. Die Frage ist also auch in der dritten Carens Generation, die am 4. Mai nach Deutschland kommt, wieder: Spart man gleich beim Kauf oder erst später kräftig an der Zapfsäule – Egal wie: Die Rechnung geht im Carens auf.

(Lothar Erfert)
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2013-04-02

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