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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 26. August 2013
Jaguar setzt seiner XF-Reihe mit dem XFR-S die PS-Krone auf. Mit 550 PS will der Obere-Mittelklasse-Sportler dem BMW M 5 und den Mercedes-Benz E-63 AMG den Garaus machen.

Jenseits von 500 PS wird die Luft ziemlich dünn. Denn da haben im Bereich der schnellen Sport-Limousinen solche Dampfhämmer wie der BMW M 5 oder der Mercedes E 63 AMG ihr Revier nachhaltig markiert. Nun will auch Jaguar mit dem XFR-S ein Teil des lukrativen Kuchens haben. Damit der britische Eroberungs-Feldzug erfolgreich sein kann, muss die Raubkatze schon einiges bieten. PS-mäßig kann der 4,96 Meter lange Brite durchaus mit der teutonischen Konkurrenz mithalten.

Unter der Motorhaube mit den auffallenden Lufteinlässen verrichtet die neueste Version des V8-Kompressor-Motor mit 550 PS und einem maximalen Drehmoment von 680 Newtonmetern seine Arbeit. Das V8-Kompressor-Aggregat hält auch akustisch mit seiner Kraft nicht hinter dem Berg: Dank der verbesserten Drosselklappensteuerung hängt das Alu-Triebwerk spontan und arbeitswillig am Gas. Allerdings ist die Raubkatze mit einem Gewicht von 1.987 Kilogramm nicht unbedingt ein Muster an Leichtbau. Erst der Nachfolger wird auf einer Voll-Alu-Karosserie basieren.

Um dem XFR-S Leichtfüßigkeit anzuerziehen, haben die Jaguar-Ingenieure einiges an Technik eingebaut. Angefangen von variablen Dämpfern, die eine straffere Kennlinie haben, bis hin zum elektronisch geregelten Hinterachs-Differential. Zudem ist die Karosseriesteifigkeit um 30 Prozent erhöht und das Fahrwerk wurde nachgeschärft: Die Radlager sind größer und steifer als bei den anderen XF-Modellen, die geschmiedeten vorderen Achsschenkel haben eine neue Geometrie und sind zudem noch leichter. Ein verbesserter Hinterwagen mit geänderter Geometrie bringt zusätzliche Traktion und eine bessere Balance. Auch die Querstabilisatoren sind dicker.

Fest steht: Die Tüftler aus dem englischen Solilhull haben die Fahrdynamik-Suppe nicht versalzen. Also macht der XFR-S auch bei kurvenreichen Passagen trotz seiner fast zwei Tonnen eine ziemlich gute Figur. Wenn es forciert um die Ecken geht, schiebt der Jaguar zunächst gutmütig und leicht kontrollierbar über alle vier Räder. Wer sehr herzhaft auf das Gas steigt, wird prompt mit einem veritablen Heckschwenk "verwöhnt", das aber vom ESP wieder eingefangen wird. Dagegen ist beim scharfen Einlenken ein leichtes Untersteuern festzustellen.

Wer gesteigerten Wert auf Traktion legt, soll sollte die größere der beiden Heckspoiler-Varianten wählen, die Jaguar anbietet. Die auffällige "Biertheke" trifft zwar nicht zwingend den Geschmack eines jeden automobilen Ästhetikers, sorgt aber für das nötige Plus an Traktion, das der XFR-S für diese Agilität braucht. Damit der Fahrer auch ständig das Auto in der Hand hat - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes -, haben die Ingenieure an die hydraulische Lenkung Hand angelegt und diese deutlich verbessert. Die Steuerung erreicht zwar nicht ganz die Feinfühligkeit und Präzision der BMW- oder Porsche-Variante, gibt aber zuverlässig Rückmeldung und hilft, den Jaguar präzise um die Ecke zu zirkeln.

Dass die Top-Geschwindigkeit des XFR-S bei 300 km/h elektronisch begrenzt ist, passt ins Gesamtkonzept. "Für uns ist das Handling genauso wichtig, wie der Top-Speed", erklärt Jaguar-Chef-Ingenieur Taj Kailey das Abstimmungskonzept der stärksten Jaguar-Limousine aller Zeiten. Auch beim Sprint von null auf hundert km/h ist die Raubkatze mit 4,6 Sekunden um 0,3 Sekunden langsamer als beispielsweise ein BMW M5. Die bekannte ZF-Achtgang-Automatik harmoniert dank ihrer schnellen Gangwechsel sehr gut mit dem Triebwerk. Wer will, kann jederzeit mit den Schaltwippen am Lenkrad ein Schaltglück in die eigene Hand nehmen und die Gänge weiter ausdrehen. Aufgrund der bekannten Jaguar-Fahrprogramme, die mit dem Drehschalter in der Mittelkonsole angewählt werden, lässt aber auch die Elektronik einiges an Spaß-Quer-Dynamik zu.

Dazu passt auch, dass die bequemen Sportsitze viel Seitenhalt bieten. Der Innenraum wirkt dank der analogen Rundinstrumente sehr aufgeräumt, das Leder ist sehr fein und die dunklen Alu-Applikationen edel. Äußerlich macht der XFR-S mit dem den großen Lufteinlässen in der Frontschürze, den schwarzen Waben-Kühlergrill, den Carboneinsätzen, dem Diffusor und dem erwähnten optionalen Bügelbrett-Spoiler einiges her. Das gilt nicht uneingeschränkt für die Spaltmaße der Karosserie: Die rechten Seitenschweller standen beim Testwagen deutlich sichtbar ab. Doch bis zur Serie bleibt ja noch etwas Zeit. Schließlich kostet der XFR-S 107.800 Euro.

Quelle: Autoplenum, 2013-08-26

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