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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 12. Juni 2017
Mit dem Kona will Hyundai die Liga der kleinen SUVs aufmischen. Der kompakte Crossover sieht nicht nur gut aus, sondern bietet bei allem Chic überraschend viel Platz. Schlechte Nachrichten für den Opel Mokka X und den Renault Capture, zumal in E-Modell mit mindestens 390 Kilometern Reichweite nächstes Jahr auf den Markt kommen wird.

Momentan ist es Mode, SUVs nach Landstrichen oder Inseln zu benennen. Nach dem Kodiaq und dem Karoq, jetzt also der Kona. Was Skoda recht ist, ist Hyundai nur billig. Kona ist ein Distrikt auf der Insel Big Island von Hawaii, der bei Touristen sehr beliebt ist. Dort findet mit dem Ironman der härteste Triathlon der Welt statt, aber auch muntere Partys werden dort allenthalben gerne gefeiert. Mit dieser coolen und hippen Lifestyle-Attitüde will der kleine Korea-Kraxler dem Opel Mokka X, dem Ford EcoSport und dem Renault Capture Konkurrenz machen. "Wir wollen eine neue Ikone für Hyundai schaffen", sagt Designer Luc Donckerwolke während hinter ihm Hawaii Strand-Videos auf dem riesigen Bildschirm zu sehen sind. Diese Lässigkeit geht sogar so weit, dass der Sohn des Hyundai-Chefs und zukünftige Firmeninhaber Euisun Chung in Jeans und T-Shirt auf der Bühne steht und den Kona "als strategisches Modell, das die Zukunft von Hyundai zeigt", lobt.

Um in dem hartumkämpften B-Segment erfolgreich zu sein, muss man einiges anders machen, als die Mitbewerber. Zumal Hyundai ein Späteinsteiger ist. Da ist die Optik mehr als wichtig. Das Design mit den schmalen LED Licht-Schlitzen ist eine Mischung aus Mazda CX-3, Citroen C3 und Jeep Cherokee. Das Interieur ist aufgeräumt, sauber verarbeitet und übersichtlich gegliedert. Da stört es auch nicht zu sehr, dass der Hartplastikanteil hoch und die Farbe des Interieurs grau-schwarz ist. Ein Acht-Zoll-Bildschirm mit hoher Leuchtkraft soll die Anzeigen auch bei direkter Sonneneinstrahlung ermöglichen. Mit Apple CarPlay, Android Auto und einem optionalen 360-Watt-Soundsystem des amerikanischen Herstellers Krell wollen die Koreaner auch beim Infotainment ganz weit vorne mitspielen. Auch ein Head-Up-Display ist vorgesehen, das mit Hilfe einer kleinen klappbaren Plastikscheibe die Anzeigen in das Gesichtsfeld des Fahrers projiziert.

Für einen Wagen im B-Segment ist die Anzahl der elektrischen Helfer üppig. Die Assistenzsysteme des Kona reichen vom aktivem Spurhalte-, über Notbremsassistenten inklusive Fußgängererkennung bis hin zum Fernlichtpiloten. Dazu kommen noch der Toter-Winkel-Warner und die Querverkehrs-Überwachung. Offroad-Fans freuen sich über den Bergabfahr- und Berganfahrhilfen. Mit einer Länge von 4,17 Metern ist der Kona um zehn Zentimeter kürzer als zum Beispiel der Opel Mokka X und liegt auf Augenhöhe mit dem 4,15 Meter langen Citroen C3 Aircross. Trotzdem hat man vorne und hinten überraschend viel Platz. Der Kofferraum hat ein Volumen von 361 bis 1.143 Litern bei umgelegten Rückbanklehnen. Zum Vergleich beim längeren Opel Mokka X sind es 356 bis 1.372 Liter. Der kleine Koreaner steht auf einer komplett neuen Plattform, mit McPherson-Federbeinen vorne und einer Multilenkerachse hinten, was der Agilität zuträglich ist. Die technische Basis wird auf allen Märkten identisch sein, da der Crossover als Weltauto konzipiert ist.

Ab November wird der Kona beim Händler stehen. Zunächst werden lediglich zwei Turbo-Benziner angeboten: Ein 1.0-Liter-Dreizylinder mit 88 kW (120 PS) und ein 1.6-Liter Vierzylinder-Aggregat das 130 kW (177 PS) leistet. Anders als etwa der Audi Q2 wird der Kona auch mit einem kompakten Allradantrieb zu haben sein, der bis zu 50 Prozent der Antriebskraft auf die Hinterräder leitet. Den Einstiegsbenziner aus der Kappa-Motorenreihe wird es allerdings nur mit Vorderradantrieb und einer Sechsgang-Handschaltung geben, während das Gamma 1.6-Liter-Triebwerk zunächst nur mit Allradantrieb und dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden kann. Der Sprint auf Landstraßen-Tempo ist in 7,9 Sekunden erledigt und die Höchstgeschwindigkeit beläuft sich auf 205 km/h. Vermutlich wird es zu einem späteren Zeitpunkt auch den stärkeren Benziner mit Vorderradantrieb und Handschaltung geben.

Für viele Autofahrer wird der Basisbenziner ausreichen, da der Kona mit diesem Antrieb nur 1.233 Kilogramm wiegt und immerhin 181 km/h schnell ist. Beim größeren Motor sind es dann schon 170 Kilogramm mehr. Nächstes Jahr bekommt das kleine SUV einen komplett neu entwickelten 1,6-Liter-Diesel mit 85 kW (115 PS) und 100 kW (136 PS). Schon 2018 wird Hyundai eine rein elektrische Version des Kona produzieren, der eine Reichweite von mindestens 390 Kilometer und neuere Technik als der Ioniq haben wird. Hundai will bis 2021 insgesamt 14 grüne Autos im Portfolio haben - fünf reine elektrische, vier Hybride, vier Plug-in-Hybride und ein Brennstoffzellenauto. Seine Publikums-Premiere wird der Kona auf der IAA im September feiern. Die Preise dürften bei rund 19.000 Euro starten.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2017-06-12

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