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Testbericht

18. März 2010
Logrono (Spanien), 18. März 2010 - Wo auch immer wir im spanischen Baskenland unterwegs sind, werden Hälse gereckt: Bei der Fahrt über die Landstraße, in der Stadt - sogar im kleinsten Dorf fliegen uns die Blicke der Bewohner hinterher. Und obwohl wir regelmäßig mit neuen Modellen noch vor dem Marktstart unterwegs sind, empfinden wir dieses Fahrzeug als ganz besonderen Hingucker auf der Straße: Die Rede ist vom Peugeot RCZ. Alu-Dachbügel und Doppelwölbung Bereits 2007 hatte Peugeot mit dem Concept Car 308 RC Z auf der IAA für Aufsehen gesorgt. Zweieinhalb Jahre später ist nun das Serienmodell fertig, das sich optisch erfreulicherweise nur wenig von der Studie unterscheidet. Allerdings trägt der Kompaktsportler jetzt nur noch das Kürzel RCZ im Namen und verzichtet als erster Peugeot auf die sonst übliche Nummer in der Typenbezeichnung. Dass der RCZ auf so großes Interesse stößt, verdankt er seinem nicht alltäglichen Design: Zu den Highlights gehören etwa die beiden Aluminiumbügel, die sich geschwungen von der Motorhaube bis zur Heckpartie ziehen. Ebenso markant ist die Doppelwölbung im Dach und in der Heckscheibe. Nicht nur ein Franzosen-TT Äußerlich erinnert der RCZ dank seiner gewölbten Karosse an den Audi TT - wie eine Kopie wirkt er trotzdem nicht. Mit 4,29 Meter fällt der Peugeot elf Zentimeter länger aus als der Konkurrent mit den vier Ringen. Das im Vergleich zum TT deutlich längere Heck verleiht dem Franzosen-Sportler nicht nur eine eigenständige Rückansicht, sondern lässt darüber hinaus überraschend viel Platz für Gepäck: 321 Liter im Normalzustand, bei umgelegten Rücksitzlehnen bis zu 639 Liter. Stark konturierte Radhäuser, serienmäßige 18-Zoll-Alus (auf Wunsch auch 19-Zöller) sowie weit in die Karosserie gezogene Scheinwerfer und Rückleuchten unterstreichen den äußerst dynamischen Auftritt des RCZ.

Innen viel Leder, aber nur Alu-Imitate Im Innenraum des RCZ geht's sportlich-elegant zu: Die Pedale sind aus Aluminium gefertigt, die Sportsitze mit integrierten Kopfstützen auf Wunsch mit Leder bezogen. Die Sessel für Fahrer und Beifahrer sind bequem, könnten jedoch etwas mehr Seitenhalt bieten. Auch die Armaturentafel lässt sich gegen Aufpreis mit edler Tierhaut beziehen. Statt der sparsam eingesetzten Alu-Imitate würden wir uns ein paar mehr Applikationen aus echtem Aluminium wünschen. Das würde dem Cockpit noch mehr Wertigkeit verleihen. Obwohl der RCZ als 2+2-Sitzer konzipiert ist, sind die hinteren beiden Plätze fast nur als Ablage nutzbar. Bequem sitzen können dort höchstens Kinder. Echtes Sportwagen-Feeling Wir steigen in die Topversion mit 200 Turbo-PS ein: niedrige Sitzposition, Sportlenkrad und ein kurzer Schaltknüppel - da kommt echtes Sportwagen-Feeling auf. Beim beherzten Tritt aufs Gaspedal weiß der schicke Zweitürer auch klanglich zu überzeugen. Hier trickst der Hersteller allerdings mithilfe eines Soundgenerators: Wie bei einem Musikinstrument überträgt eine Membran die Triebwerk-Geräusche, die über einen Resonator abgestimmt und zusätzlich verstärkt werden. Daraus resultiert ein satter Sound beim Beschleunigen. Zügig unterwegs Doch nicht nur klanglich hat der RCZ 1.6 200 THP einiges zu bieten, auch die Fahrleistungen können sich sehen lassen. In 7,5 Sekunden spurtet der Fronttriebler von null auf 100, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 235 km/h erreicht. Der 1,6-Liter-Vierzylinder sorgt dank Twin-Scroll-Turbolader bereits bei niedrigen Drehzahlen für ordentlich Leistung, sodass bereits bei 1.700 Umdrehungen das Drehmoment-Maximum von 255 Newtonmeter erreicht wird. Kurzzeitig stehen mit so genanntem Overboost sogar 275 Newtonmeter zur Verfügung. Ein Normverbrauch von 6,9 Liter Super pro 100 Kilometer und ein CO2-Ausstoß von 159 Gramm je Kilometer können sich für einen Sportwagen sehen lassen.

Ein echter Kurvenräuber Der RCZ liegt zwar straff auf der Straße, dennoch ist er nicht so hart abgestimmt, dass man unkomfortabel unterwegs wäre. Kurven nimmt der 1.372 Kilo schwere Franzose auch bei hohem Tempo bestens. Das ESP greift spät, aber immer rechtzeitig ein. Per Knopfdruck lässt sich die Stabilitätskontrolle auf Wunsch deaktivieren. Dazu gibt's eine direkte Lenkung und eine sportliche Sechsgang-Schaltung, die allerdings noch einen Tick knackiger und exakter arbeiten könnte. Für gute Verzögerung sorgt die Bremsanlage mit 340 Millimeter großen Scheiben vorne und 290-Millimeter-Scheiben an der Hinterachse. Deutlich günstiger als der TT Zum Marktstart Ende April 2010 kommt der RCZ zunächst mit 156-PS-Benziner sowie mit 163 PS starkem Turbodiesel zu den Händlern. Die Topmotorisierung 1.6 200 THP wird im Juni 2010 nachgereicht. Zur umgangreichen Serienausstattung gehören sechs Airbags, eine Klimaautomatik, eine Berganfahrhilfe, Parksensoren für hinten sowie ein CD-Radio mit MP3-Player. Zudem bietet Peugeot für den RCZ zahlreiche Individualisierungs-Möglichkeiten an: Leichtmetallfelgen in verschiedensten Designs, ein Dach mit Karbonbeschichtung, Zierstreifen für die Karosserie oder einen schwarz-glänzenden Kühlergrill. Preislich geht's bei 26.450 Euro für den kleinen Benziner los, das Topmodell 1.6 200 THP kostet mindestens 28.950 Euro. Für die vergleichbar motorisierten Audi TT werden zwischen 3.550 und 4.450 mehr fällig. Und was ist mit einem RCZ Roadster? Zwei Kritikpunkte dürfen zum Schluss nicht unerwähnt bleiben. Erstens: der nervige, billig klingende Blinkersound. Der mag zu einem schicken und überzeugenden Sportwagen wie dem RCZ einfach überhaupt nicht passen. Zweitens: Eine Roadster-Version des RCZ wird es definitiv nicht geben. Denn auf der verwendeten Kompaktwagen-Plattform gibt es mit dem 308 CC bereits ein Cabrio. Eine weitere offene Variante wäre da aus wirtschaftlicher Sicht unvernünftig, sagt man uns beim französischen Hersteller. Schade eigentlich - denn auf die neugierigen Blicke danach hätten wir uns jetzt schon gefreut.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor mit Turbolader
Hubraum:1.598
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:147 kW (200 PS) bei UPM
Drehmoment:275 Nm bei 1.700 bis 4.500 UPM
Preis
Neupreis: 28.950 € (Stand: März 2010)
Fazit
Glückwunsch, Peugeot! Mit dem Kompaktsportler RCZ bringt der französische Hersteller nicht nur sein aktuell schönstes, sondern auch eines seiner überzeugendsten Modelle auf dem Markt. Der 2+2-Sitzer sieht toll aus, liegt super auf der Straße und ist richtig sportlich unterwegs. Natürlich muss sich der RCZ Vergleiche mit dem Audi TT gefallen lassen. Doch dass die Ingolstädter bezüglich Dynamik und Qualität noch einen Tick voraus sind, macht der RCZ durch seinen deutlich günstigeren Preis wieder wett.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-03-18

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