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Testbericht

16. Juli 2010
Budapest (Ungarn), 16. Juli 2010 - SUVs erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Allerdings geht der Trend weg von den riesigen, teuren und häufig nicht gerade sparsamen Modellen immer mehr in Richtung kleinerer SUVs à la VW Tiguan, Ford Kuga oder BMW X1. Die Verkaufszahlen dieser Kompakt-SUVs haben sich europaweit seit 2004 nahezu verdoppelt. Auch Kia will in diesem wichtigen Segment kräftig punkten und schickt daher einen völlig neuen Sportage ins Rennen. So viel schon vorneweg, Chancen dafür bietet Kias Neuester allemal. In Europa entworfen und gebaut Optisch macht das Fahrzeug im Vergleich zum doch recht biederen Vorgänger einen großen Sprung. Der neue Sportage tritt modern und dynamisch auf. Verantwortlich dafür ist Peter Schreyer. Der einst für Volkswagen und Audi tätige Bayer ist seit 2006 als Chefdesigner für das Erscheinungsbild der koreanischen Marke zuständig. Der komplett in Europa entworfene, entwickelte und auch produzierte Sportage setzt von außen auf SUV-typische Merkmale wie eine höher gelegte Karosserie, markante Radhäuser und robuste Kunststoffverkleidungen. Mit 4,44 Meter hat der Sportage in der Länge um neun Zentimeter zugelegt. Auch die Fahrzeugbreite und der Radstand sind gewachsen. Hohe Schulter, abfallendes Dach Die Frontpartie mit großem Kühlergrill und aktuellem Markengesicht fällt relativ wuchtig aus. Die hohe Schulterlinie, das nach hinten abfallende Dach und eine markante Sicke in der Seite vermitteln einen sportlichen Eindruck. Hinten sind große, horizontal angeordnete Rückleuchten, eine relativ kleine Heckscheibe und eine sehr breite C-Säule zu erkennen. Letztere beide machen den Sportage allerdings beim Rückwärtsfahren und Rangieren etwas unübersichtlich. In der Basisversion rollt der Sportage auf 16-Zöllern, besonders gut stehen ihm jedoch die 18-Zoll-Leichtmetallräder in der Topausstattung "Spirit".

Innen jetzt deutlich schicker Auch im Innenraum des Sportage hat sich im Vergleich zum seit 2004 gebauten Vorgänger einiges getan. Das Interieur wirkt jetzt um einiges hochwertiger und schicker. Die Armaturentafel ist schwungvoll gezeichnet und übersichtlich gestaltet. Fahrer und Beifahrer sitzen auf Sesseln mit ordentlichem Seitenhalt. Hinten finden zumindest zwei Passagiere ein ausreichendes Platzangebot vor, nur der mittlere Sitz ist etwas hart. Das gut zugängliche Gepäckabteil bietet ein Stauvolumen zwischen 326 und 1.353 Liter. Das Umlegen der Rücksitzlehnen gelingt mit einem Handgriff, leider ist der dadurch entstehende Ladeboden nicht ganz eben. Zunächst ein Diesel und ein Benziner Zum Marktstart wird der Sportage zunächst in zwei Motorvarianten angeboten. Das Volumenmodell hierzulande wird voraussichtlich der Zweiliter-Diesel werden. Der neu entwickelte Selbstzünder mit Common-Rail-Direkteinspritzung und Turbolader leistet 136 PS. Das maximale Drehmoment von 319 Newtonmeter steht ab 1.800 Umdrehungen zur Verfügung. Mit dem Diesel trifft man eine gute Wahl - er bietet ordentlichen Durchzug und ausreichend Kraftreserven. Als Fronttriebler und mit Handschaltung genehmigt er sich 5,5 Liter Diesel pro 100 Kilometer, das entspricht einem CO2-Ausstoß von 147 Gramm je Kilometer. Wie unsere Testfahrt zeigte, sind bei kommoder Fahrweise Werte etwa einen Liter über Normverbrauch problemlos machbar. Ende 2010 folgen zwei weitere Motoren Etwas müde und angestrengt wirkt hingegen der 163 PS starke Zweiliter-Benziner. Hier dürfte es sich wohl lohnen, bis Ende 2010 zu warten. Dann kommt mit dem 140 PS starken 1.6 GDI (Gasoline Direct Injection) der erste Benzindirekteinspritzer bei Kia zum Einsatz. Zum selben Zeitpunkt ergänzt ein Einstiegsdiesel mit 1,7 Liter Hubraum, 115 PS und 255 Newtonmeter Drehmoment die Antriebspalette. Für die beiden neuen Triebwerke wird gegen 300 Euro Aufpreis auch ein Start-Stopp-System erhältlich sein. Bis auf den 163-PS-Benziner, der sich mit fünf Gängen begnügen muss, werden alle Motoren mit einem solide arbeitenden Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert. Allerdings sind die Schaltwege relativ lang. Für den 136-PS-Diesel steht alternativ eine sechsstufige Automatik zur Verfügung.

Auf Wunsch auch mit Allradantrieb Zwar werden Kompakt-SUVs nur äußerst selten offroad gefahren, nichtsdestotrotz steht neben dem serienmäßigen Frontantrieb für die beiden Zweiliter-Varianten auch ein Allradsystem zur Verfügung. Der neu entwickelte AWD-Antrieb stammt vom österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna und verteilt das Drehmoment variabel zwischen Vorder- und Hinterachse. Verliert beispielsweise eines der Vorderräder die Bodenhaftung, wird ein Teil der Antriebskraft automatisch an die Hinterräder geleitet. Straff, aber nicht unkomfortabel Der Sportage liegt gut auf der Straße und bügelte auf den vielfach instandsetzungsbedürftigen Straßen Ungarns auch zahlreiche Unebenheiten aus. Dennoch ist das Setup straff genug abgestimmt, um enge Kurven zügig zu nehmen, ohne dass der Sportage dabei ins Wanken gerät. Lediglich die Lenkung agiert etwas indirekt, hier wäre ein wenig mehr an Präzision wünschenswert. Bereits in der Basis ist viel dabei Wie von den koreanischen Herstellern gewohnt, wartet der Sportage bereits in der Basisversion "Attract" mit einer sehr umfangreichen Serienausstattung auf. Immer mit an Bord sind sechs Airbags, elektrische Fensterheber vorn und hinten, eine Klimaanlage, ein MP3-fähiges CD-Radio, Leichtmetallfelgen sowie eine Bergabfahr- und Berganfahrhilfe. Der Sportage "Vision" verfügt darüber hinaus über zusätzliche Chromelemente außen, eine Dachreling, Nebelscheinwerfer und Parksensoren hinten. Nahezu eine Vollausstattung bietet die Ausführung "Spirit", die auch Xenon-Scheinwerfer, eine Klimaautomatik, ein Navigationssystem, eine Rückfahrkamera sowie eine Sitzheizung für vorne und hinten beinhaltet. Start für unter 20.000 Euro Marktstart für den neuen Kia Sportage ist am 6. August 2010. In der günstigsten Variante als frontgetriebener Benziner kostet er 21.300 Euro, der Zweiliter-Diesel ist ab 24.100 Euro zu haben. Das Basismodell 1.6 GDI kommt Ende 2010 für knapp unter 20.000 Euro zu den Händlern. Preislich befindet sich der Sportage damit auf Augenhöhe mit dem Schwestermodell Hyundai ix35 oder dem Nissan Qashqai, aber eindeutig unter dem VW Tiguan oder dem Ford Kuga. Für diese beiden Mitbewerber werden jeweils deutlich mehr als 25.000 Euro fällig.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Dieselmotor mit Turboaufladung und Common-Rail-Direkteinspritzung
Hubraum:1.995
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:100 kW (136 PS) bei UPM
Drehmoment:319 Nm bei 1.800 bis 2.500 UPM
Preis
Neupreis: 24.100 € (Stand: Juli 2010)
Fazit
Mit der Neuauflage des Sportage macht Kia im Bereich der Kompakt-SUVs einen großen Sprung nach vorne. Der Wagen sieht gut aus, kann qualitativ überzeugen und bietet vor allem ein angemessenes Preis-/Leistungsverhältnis. Mit dem 136-PS-Turbodiesel ist man auf alle Fälle adäquat motorisiert. Benziner-Freunde sollten auf den neuen Benzin-Direkteinspritzer warten.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-07-16

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