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Testbericht

Mario Hommen/SP-X, 24. Mai 2016

Der Boom bei den Kompakt-SUV dauert bereits etliche Jahre an. Entsprechend tummeln sich mittlerweile diverse Baureihen im Gebrauchtwagenmarkt, die viel Auto für kleines Geld bieten. Wer ein solches Schnäppchen aus zweiter Hand mit Langzeitqualitäten sucht, ist mit einem Exemplar der zwischen 2007 bis 2012 angebotenen zweiten Generation des Mitsubishi Outlander gut bedient. Der zuverlässige Allrounder wird bereits für mittlere vierstellige Summen angeboten.
 
Karosserie und Innenraum: Optisch ist der Outlander der zweiten Generation eine eher unauffällige Erscheinung - ein wenig aggressiv, aber dennoch irgendwie austauschbar. Für etwas mehr Charakter sorgte das Facelift 2010, welches dem SUV die leicht martialisch wirkende Jet-Fighter-Front bescherte.
 
Innen bietet der mit über 4,60 Meter etwas über das Kompaktmaß hinausragende Fünftürer viel Platz. Gut 1.700 Liter lassen sich durch die nach oben und unten öffnende Hintertür ins Heck einladen. Alternativ können bis zu sieben Passagiere mitreisen; auf den Notsitzen im Kofferraum werden sich allerdings nur kleine Passagiere wohlfühlen. Apropos wohlfühlen: Wer es übersichtlich und aufgeräumt mag, wird am Cockpitdesign wenig auszusetzen haben. Voll ausgestattet bietet der Outlander natürlich Nettigkeiten wie ein Navi, Ledersitze und eine Klimaautomatik.
 
Motor und Fahrwerk: Ähnlich übersichtlich wie das Cockpit ist das Motorenangebot. Die Benziner sind auf dem Gebrauchtmarkt relativ selten. Während der gesamten Bauzeit wurde ein 2,4-Liter-Ottomotor mit 170 PS angeboten, ab 2010 gab es alternativ einen 2,0-Liter-Vierzylinder mit 147 PS, der ausschließlich als Fronttriebler zu haben war. Eigentlich handelt es sich bei den Benzinern um anständige Motoren, die allerdings mit höheren Verbrauchswerten im Vergleich zu den deutlich beliebteren Dieselmotoren nerven können.
 
Bis zum Facelift gab es für den Outlander II zwei Dieselmotoren, die allerdings nicht von Mitsubishi stammen. Zum Marktstart hatten die Japaner zunächst einen 2.0 TDI von VW angeboten, der 140 PS und 310 Nm mobilisierte. Kurze Zeit später erweiterte ein 2,2-Liter-Selbstzünder aus dem PSA-Konzern mit 156 PS das Angebot, der übrigens ab 2010 als einziger Motor auch mit Doppelkupplungsgetriebe angeboten wurde. Mit dem Facelift 2010 löste ein von Mitsubishi gebauter 2,3-Liter-Diesel mit 130 kW/177 PS und 380 Nm den VW-TDI ab. Das Mitsubishi-Eigengewächs bietet den besten Kompromiss aus Fahrleistungen und Verbrauch, zumal es ihn als einzigen Diesel auch in einer 2WD-Version gab. In den anderen Fällen ist beim Outlander Allradantrieb obligatorisch. Trotz 4WD: Der Japaner ist kein Auto für anspruchsvolles Gelände.
 
Das Fahrwerk des Outlander II bietet für den Asphaltbetrieb einen guten Kompromiss aus Agilität und Komfort und eignet sich von daher für den Langstreckeneinsatz. Allerdings kann der Unterbau laut TÜV-Report 2016 schon nach wenigen Jahren für Ärger sorgen. Die klein dimensionierten Spurstangeköpfe werden hier als Schwachpunkt genannt, was bereits bei vier Jahre jungen Exemplaren zu Spiel in der Lenkung führen kann. Ebenso sind die Bremsen bei älteren Exemplaren oft stark beansprucht. Das ist allerdings ein häufig anzutreffendes Phänomen bei schweren Autos mit starken Motoren.
 
Ausstattung und Sicherheit: Mit den feinen Luxuswelten von Premium-Angeboten kann der Outlander nicht mithalten. Dennoch verfügt der bei EuroNCAP mit vier Sternen versehene Outlander bereits in der Basis Invite über eine komplette Sicherheitsausstattung und außerdem über Komfortnettigkeiten wie Klima, Tempomat, CD-Radio sowie Regen- und Lichtsensor. Die höheren Versionen Intense und Instyle verfügen zusätzlich noch über die dritte Sitzreihe.
 
Qualität: Neben dem Fahrwerk können die VW-Diesel gelegentlich mit defekten Turboladern nerven. Auch Ventilatoren der Motorkühlung neigen manchmal dazu, den Geist aufgeben. Trotz seiner Problemzonen schneidet der Outlander bei den TÜV-Checks überdurchschnittlich gut ab. Auch in Hinblick auf Ölverluste zeigt sich das Nippon-SUV relativ sauber.
 
Fazit: Für rund 5.000 Euro kann man bereits Exemplare des Mitsubishi Outlander II auf dem deutschen Gebrauchtmarkt abgreifen. Das optional auch als Siebensitzer angebotene SUV kann mit Zuverlässigkeit und einem großzügigen Platzangebot punkten. Wer sich ein üppig dimensioniertes SUV zu überschaubaren Preisen wünscht, wird mit dem Outlander also kaum etwas falsch machen. Bei Exemplaren mit gehobener Laufleistung ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Bremsen und Fahrwerk nach technischen Nachbesserungen verlangen. Wer sich auf die Suche nach einem Outlander II macht, könnte übrigens auch bei den weitgehend baugleichen Modellen Peugeot 4007 und Citroen C-Crosser fündig werden.

Fazit
Groß, zuverlässig und günstig: Wer ein stattliches SUV mit viel Platz für Gepäck und Passagiere sucht, sollte einen Blick auf den Outlander II von Mitsubishi werfen. Mittlerweile gibt es Exemplare für rund 5.000 Euro.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-05-24

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