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Testbericht

20. September 2006
Paris/Mortefontaine, 12. September 2006 – Renault hat in der beliebten Liga der Kompaktvans zwei heiße Eisen im KFZ-Markt-Feuer. Scénic und Grand Scénic heißen die beiden Raum-Träume der Mégane-Familie, die jetzt deutlich renoviert die Straßen Europas befahren werden. Elliptischer Blick Laut Renault ist das Design des Scénic bei den Kunden sehr beliebt, was den Hersteller dazu bewogen hat, mit Änderungen vorsichtig umzugehen. Im Wesentlichen hat es Grill und Scheinwerfer erwischt. Bei den Front-Lichtern spricht Renault von einer leichten Ellipsenform. Zudem sind die Augen gewachsen und schauen durch Klarglas. Auch der Kühlergrill legte an Größe zu und kommt etwas V-förmiger daher. Eine Längsstrebe in der Front verbindet die beiden Nebelscheinwerfer. Stoßfänger und Außenspiegel bekommen jetzt schon in der Basisversion den Wagenlack. Die Heckleuchten beherbergen keine Glühfäden mehr. LEDs (Light Emitting Diode) erzeugen jetzt das Licht. Schubladen-Denken Innen glänzt der Scénic mit vielen Ablagen. Unter dem Kofferraumboden warten zwei 16-Liter-Fächer auf Beladung. Auch in der rechten und linken Kofferraumwand gibt es jeweils ein kleines Fach zu entdecken. Weiter geht es im hinteren und vorderen Fußraum. Auch dort können praktische Stauräume unter dem Boden genutzt werden. Unter den Vordersitzen lassen sich Schubladen hervorziehen. Und das Handschuhfach ist laut Renault das größte in der Kompaktvan-Klasse: 17 Liter gekühlter Raum stehen zum Beispiel zur Getränkeaufbewahrung bereit. 15 Liter passen zudem in das so genannte Vario-Modul der Mittelkonsole. Dieses in der Länge um 30 Zentimeter verschiebbare Fach gehört in der Ausstattungsvariante Privilége zur Serienausstattung. Keine billigen Plätze Die dritte Sitzreihe des Grand Scénic wanderte von der Serienausstattung in die Aufpreisliste. Tatsächlich ist es so, dass diese Zusatzreihe in Deutschland seltener gewünscht wird. Zum einen können dort ohnehin nur Kinder genügend Platz finden, zum anderen werden so viele Sitzplätze anscheinend einfach nicht gebraucht. Ansonsten wartet der Scénic mit einer 22 Millimeter niedrigeren Ladekante und 13 Millimetern mehr Kofferraum für die Gäste in der zweiten Reihe auf.

Stufen-Öffnung Um den Transport sperriger Gegenstände zu erleichtern, lässt sich der Glasteil der Heckklappe optional separat öffnen. Ist der gläserne Deckel oben, bleibt der Rest des Heckdeckels verschlossen. Dieser öffnet in zwei Stufen. Die erste, etwas niedrigere, Stufe soll verhindern, dass die Klappe in flachen Parkhäusern an die Decke stößt. Ist der Kofferraum erstmal geöffnet, lässt sich sein Boden auf zwei Niveaus arretieren und mit bis zu 70 Kilogramm belasten. Komfortables Schlüssel-Los Sportliches Motor-Starten mit Startknopf gehört jetzt auch beim Scénic zum guten Ton. Für die renaulttypische Schlüssel-Karte gibt es zwar einen Einschub-Schlitz, dieser kann aber getrost leer bleiben. Das Auto fühlt, wenn der Schlüssel in der Nähe ist und gibt dann bereitwillig alle seine Funktionen frei. Als weitere technische Raffinesse gibt es die entwickelste Variante des Navigationssystems Carminat. Das Carminat 3 orientiert den Fahrer mit einer perspektivischen Darstellung. Außerdem bringt es ein MP3-fähiges Radio mit Sechsfach-CD-Wechsler und Bluetooth-Funktion mit. Der iPod-Anschluss befindet sich im Handschuhfach. Schön straff Beim Fahren über die leicht hügeligen Straßen im ländlichen Dunstkreis von Paris zeigt sich der Scénic sportlich straff. Schlaglöcher und Risse nimmt der Van ziemlich streng. Uns hat dies gefallen, manch einem könnte das etwas zu sportiv erscheinen. Der große Vorteil dieser Abstimmung: Die bei Vans nicht selten üppige Wankneigung fällt hier äußerst gering aus. Renault hat sich bei der Überarbeitung des Scénic beziehungsweise Grand Scénic diesem Problem besonders gewidmet. Mit spürbarem Erfolg. Das Fahren um die Kurven macht richtig Spaß. Schnelle Kehren nimmt der Scénic wie eine gut abgestimmte Limousine. Dabei lauern ABS, Bremsassistent und ESP serienmäßig darauf, brenzlige Situationen zu meistern.

Zweimal vier Triebwerke Insgesamt acht Motoren buhlen um die Gunst, im Scénic ihr Werk verrichten zu dürfen. Vier Selbst- und ebenso viele Fremdzünder stehen zur Wahl. Die Benziner leisten von 98 bis 163 PS. Der kleinste Diesel, der 1.5 dCi, liefert 106 PS, die stärkste Variante, der 2.0 dCi bringt 150 PS mit. Dabei gestaltet sich die Ausrüstung der Selbstbrenner mit Rußpartikelfiltern zum Zeitpunkt recht kompliziert. Während der Einstiegs-Diesel laut Renault wahrscheinlich erst ab Anfang 2007 mit dem gesundheitsschützenden Filter ausgerüstet werden kann, ist er beim 1.9 dCi sympathischer Dauergast. In der Top-Variante 2.0 dCi gibt es den Partikel-Klärer nur in Kombination mit der Automatik. Für den manuell beschalteten Zwei-Liter-Motor soll im nächsten Jahr das Rußsieb zur Verfügung stehen. Wir waren mit dem neuen, in Zusammenarbeit mit Nissan entwickelten, 1,9-Liter-Diesel unterwegs. Selbst ist der Zünder Und dieses Aggregat ist ausgesprochen gut geeignet, den Scénic auf Reisen zu schicken. Die Beschleunigung presst die Insassen nicht gerade in die Sitze, aber dafür, dass ein recht großer Kompaktvan vom Motor über die Straße gezerrt wird, ist der Geschwindigkeitsanstieg ganz beachtlich. Jederzeit zugbereit und angenehm kernig verrichtet der Diesel seinen Job, ohne zu sehr Nägel in den Asphalt zu hämmern. 130 PS helfen hier beim Reisen. Von null auf 100 geht es so in beachtlichen 9,6 Sekunden. Verbrannt werden dabei 6,0 Liter auf 100 Kilometern. Sein schon erwähnter großer Vorteil: Ein serienmäßiger Rußpartikelfilter sorgt hier für ein gutes Gewissen. Beim 2.0 dCi mit Automatik mit 150 PS fiel uns die etwas weichere Federung auf, wobei Renault betont, dass es sich um identische Fahrwerke handelt. Der 2.0er geht noch etwas spritziger zu Werke, braucht aber von null auf 100 immer noch sehr gute 9,7 Sekunden. Bei uns übernahm die Automatik den Schalthebel der Maschine und hinterließ einen durchweg guten Eindruck. Genau 7,0 Liter Marschierflüssigkeit sind auf 100 Kilometer fällig.

Wann geht’s los Ab 16. September 2006 stehen die neuen Scénic-Modelle in den Läden. Das Benzin-Einstiegsmodell mit 1,4-Liter-Motor schlägt mit 17.500 Euro zu Buche. Mit dem kleinen 1,5-Liter-Diesel ist der Scénic für 21.350 Euro zu haben. Direkte Konkurrenten sind beispielsweise der Citroën Xsara Picasso für 18.450 Euro und der Ford Focus C-Max für 17.975 Euro. Dafür bekommt man beim Xsara 109 PS und 100 PS beim C-Max. (gh)
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:4
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Reihen-Turbo-Diesel
Hubraum:1.870
Anzahl Ventile:2
Anzahl Zylinder:4
Leistung:96 kW (130 PS) bei UPM
Drehmoment:250 Nm bei 1.600 UPM
Preis
Neupreis: 17.500 € (Stand: September 2006)
Fazit
Mit dem Scénic ist Renault ein feines Auto im hart umkämpften Markt der Kompaktvans gelungen. Die gesamte Abstimmung passt gut, die Federung vermittelt ein sicheres Gefühl. Uns hat der 1,9-Liter-Diesel mit Partikelfilter besonders gut gefallen. Die unzähligen großzügigen Ablagen fügen sich gut in den clever gestalteten Innenraum. Familien mit Kindern sind mit dem wendigen Gefährt auf Reisen wie auch in der Stadt bestens unterwegs.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2006-09-20

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