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Testbericht

Elfriede Munsch/SP-X, 13. August 2016

Alter Name, neues Fahrzeug: Der seit Anfang Juni erhältliche Suzuki Baleno hat zwar den Namen von dem zwischen 1995 und 2001 gefertigten gleichnamigen Kompaktmodell übernommen, die Gemeinsamkeiten sind aber damit beendet. Der neue Namensträger ordnet sich mit seiner Länge von 4 Metern jetzt in die Kleinwagenliga ein, er ist ein komplett anderes Fahrzeug. Im Alltagstest durfte er zeigen, was er so zu bieten hat und trat dazu mit dem 82 kW/111 PS starken Dreizylinder an, der ausschließlich in der höchsten Ausstattungsstufe „Comfort“ (17.990 Euro) angeboten wird.
 
Das Design des Kleinwagens meidet jede Extravaganz. Der Eindruck drängt sich auf, dass die Suzuki-Verantwortlichen ihren Designer den Genuss von unerlaubten Stimulanzen, der bei vielen anderen japanischen Herstellern in den Kreativabteilungen durchaus Usus zu sein scheint, strikt verboten haben. Das Ergebnis: Der Baleno ist zwar unauffällig, man muss sich aber nicht für seine Formen bei anderen Verkehrsteilnehmern entschuldigen.
 
Das Interieur ist ebenfalls sachlich unaufgeregt gestaltet. Der Farbton Schwarz dominiert, aufgelockert wird das Ganze durch lebhafte Grautöne und silberne Applikationen. Bunt geht in der Instrumentenanzeige dank blau illuminierter Rundinstrumente sowie durch das Farbdisplay zu, das bei „Comfort“ Serie ist. Hier werden grafisch Informationen zur Motorleistung und Drehmoment sowie Gaspedal- oder Bremsbetätigung dargestellt. Dass dort auch die g-Kräfte visualisiert werden, beweist, dass japanische Ingenieure durchaus über Humor verfügen.
 
Selbst das von uns gefahrene Toptriebwerk mit 111 PS animiert nicht zu engagierter Kurvenhatz, um die Fliehkräfte spüren zu wollen. Der Dreizylinder-Benziner agiert zwar munter und beschleunigt – sofern man das etwas schwammige Fünfgang-Schaltgetriebe eifrig nutzt - den nur knapp 1.000 Kilogramm schweren Baleno in immerhin 11,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Aber der 1,0-Liter-Turbo macht aus dem kleinen Japaner trotz des vergleichbar üppigen Drehmoments von 170 Nm keinen Sportwagen. Wozu auch? Das Fahrwerk ist zudem auf Komfort und nicht auf Sportlichkeit ausgelegt. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 200 erreicht. Man kommt mit ihm also durchaus flott von A nach B und auf der Autobahn kann man locker im Verkehr mitschwimmen. Die G-Force-Anzeige macht aber auf jeden Fall gute Laune beim Betrachten. Auch beim Verbrauch kam kein Verdruss auf. Zwar konnten wir den Normwert von 4,5 Litern nicht erreichten, der Durchschnittsverbrauch von 6,5 Liter bei einem hohen Kurzstreckenanteil geht aber in Ordnung.
 
Mehr als in Ordnung geht das Platzangebot. Es gehört zu den großen Stärken des Baleno. Dank eines Radstands von 2,52 Metern konnten die Ingenieure luftige Raumverhältnisse für alle Insassen verwirklichen, bis auf den Mittelplatz im Fond vielleicht. Aber vier Personen sitzen kommod, manches Kompaktmodell bietet weniger Entfaltungsfreiraum. Dazu gibt es noch einen Kofferraum, der in der Grundstellung 355 Liter Ladevolumen bereitstellt. Das ist ebenfalls ein sehr guter Wert. Legt man die im Verhältnis 60:40 geteilten Rücksitzlehnen um, steigt das Volumen auf 1.085 Liter und es entsteht eine ebene Ladefläche. Reichlich Ablagen und Staufächer helfen, Ordnung im Fahrzeug zu halten.
 
Beim Thema Ausstattungs-Vielfalt gibt sich Suzuki nicht knauserig. In der Basisversion (ab 13.790 Euro und in Verbindung mit einem 1,2-Liter-Vierzylinder mit 66 kW/90 PS) gehören bei dem Fünftürer unter anderem eine Klimaanlage, ein höhenjustierbarer Fahrersitz, elektrisch verstellbare vordere Fensterheber und Außenspiegel zum Serienumfang. Legt man 1.000 Euro drauf, gibt es unter anderem noch Sitzheizung, einen doppelten Kofferraumboden, eine Audio-Anlage, beheizbare Außenspiegel und einen Drehzahlmesser.
 
In der von gefahrenen Top-Variante ist bis auf eine Metallic-Lackierung (Aufpreis: 490 Euro) alles vorhanden, was Suzuki in der Preisliste aufführt, darunter LED-Tagfahr- und Rücklicht, Xenon, Rückfahrkamera, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen sowie ein Audio-und Navigationssystem, das über einen 4,2-Zoll-Touchscreen bedient wird. Die Smartphone-Anbindung ist für Apple und Android ausgelegt. Außerdem wartet „Comfort“ noch mit einem adaptiven Tempomat und einem radargestützten Notbrems-Assistenten auf.
Der Baleno ist zwar ein Kleinwagen, aber hinsichtlich Platz und Ausstattung wirkt er deutlich größer.

Suzuki Baleno – Technische Daten:

Fünfsitzige, viertürige Kleinwagenlimousine, Länge: 4,00 Meter, Breite: 1,75 Meter(mit Außenspiegeln: 1,94 Meter), Höhe: 1,47 Meter, Radstand: 2,52 Meter, Kofferraumvolumen: 355 – 1.085 Liter
 
1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner, manuelles Fünfgang-Getriebe, 82 kW/111 PS, maximales Drehmoment: 170 Nm bei 2.000 – 3.500 U/min, 0-100 km/h: 11,4 s, Vmax: 200 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,5 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 105 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: C, Testverbrauch: 6,5 Liter/100 Kilometer

Preis: 17.990 Euro

Kurzcharakteristik:

Warum: weil Ausstattung und Platzangebot stimmen
Warum nicht: weil man die Fliehkräfte wirklich erfahren möchte
Was sonst: VW Polo, Toyota Yaris, Opel Corsa, Nissan Note, Honda Jazz

Mit dem Baleno will Suzuki im Kleinwagensegment überzeugen. Seine Pluspunkte sind viel Platz und eine gute Ausstattung. Dazu gibt es sogar noch ein Detail, das man nur in einem Sportwagen erwartet.

Fazit
Mit dem Baleno will Suzuki im Kleinwagensegment überzeugen. Seine Pluspunkte sind viel Platz und eine gute Ausstattung. Dazu gibt es sogar noch ein Detail, das man nur in einem Sportwagen erwartet.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-08-13

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