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Testbericht

Sebastian Viehmann, 8. November 2011
Der Fiat Freemont ist nicht gerade die handlichste Familienkutsche auf dem Markt und hat keinen besonders großen Kofferraum. Platz für sieben gibt es trotzdem, außerdem eine gute Ausstattung zum fairen Preis.

Jeder weiß es: Der Fiat Freemont ist eigentlich ein Dodge Journey. Den wollte in Europa kaum jemand haben, und er hatte der Konkurrenz auch nicht viel entgegenzusetzen. Der jetzige Chrysler- und damit auch Dodge-Besitzer Fiat hat den Journey generalüberholt. Motoren, Interieur, Ausstattung – alles neu. Jetzt heißt der 4,9 Meter lange Wagen Fiat Freemont und füllt zusammen mit dem größeren Lancia Voyager die Van-Lücke im Programm der Italiener.

So groß der Freemont auch von außen erscheint, der Kofferraum ist mit 472 Litern im Vergleich zu anderen Minivans nicht besonders üppig dimensioniert. Das maximale Ladevolumen bei umgelegten Rücksitzen ist mit 1461 Litern ebenfalls keine Bestleistung. Zu allem Überfluss hat der Freemont auch noch eine hohe Ladekante, was das Beladen im Vergleich zu VW Sharan, Renault Kangoo oder Mazda 5 deutlich erschwert. Ein weiteres Manko: Die extradicken D-Säulen und die schmalen hinteren Fenster machen das Rangieren zur Geduldsprobe, der große Wendekreis des Wagens ist dabei keine Hilfe. Immerhin sind im Gegensatz zum Dodge Journey hintere Parksensoren an Bord (ab Urban-Ausstattung).

Innen hat der Freemont im Vergleich zum Journey einen echten Sprung nach vorn gemacht. Die Verarbeitung macht einen soliden Eindruck, zahlreiche Bedienungselemente wie die vielen Multifunktionstasten am Lenkrad kennt man von Fiat. Der Freemont hat viele Ablagen sowie Flaschen- und Becherhalter, allerdings nur ein kleines Staufach in der Mittelkonsole. Dafür wartet reichlich Stauraum unter dem hochklappbaren Polster des Beifahrersitzes oder in großen Fächern unter den Fußmatten im Fond. Audiosystem, Klimaautomatik und Zusatzfunktionen wie USB-Medien oder Bluetooth-Freisprecheinrichtung werden größtenteils über den zentralen Touchscreen gesteuert.

Die erste Sitzreihe ist etwas erhöht. Das sorgt für gute Übersicht, kann für Erwachsene wegen des hohen Fußraums auf langen Strecken aber etwas unangenehm werden – dieses Phänomen kennt man von Franzosen-Vans wie dem Renault Espace. Lebensraum ist immerhin reichlich vorhanden, sowohl am Kopf als auch an den Knien. Die Lehne des schmalen Mittelsitzes dient alternativ nach dem Umklappen als Armablage mit Becherhaltern. Die dritte Sitzreihe lässt sich einfach mit zwei Kordeln aufklappen. Zum Einsteigen schwenken die Rücksitze der zweiten Reihe per Handgriff nach vorn und rücken gleichzeitig auf Schienen vor, so dass man die Plätze sechs und sieben überraschend bequem entern kann. Es passen sogar Erwachsene hin, glücklich wird man dort mangels Kniefreiheit aber nur im Kindesalter.

Der Freemont ist ausschließlich mit einem Zweiliter-Dieselmotor lieferbar, der entweder 103 kW / 140 PS oder 125 kW / 170 PS leistet. Für Vielfahrer ist der 170 PS-Diesel die bessere Wahl, auch wenn beide Versionen des Motors das gleiche Drehmoment haben (350 Nm ab 1750 Touren). Schnell wird der Italiener auch mit 170 PS nicht – für den Spurt von 0 auf 100 Km/h braucht er 11 Sekunden – aber für gelegentliche Überholmanöver und zügiges Reisen auf der Autobahn reicht die Leistung schon aus. Der Motor ist etwas brummig, aber auch bei hohem Tempo nicht zu laut und weitgehend vibrationsarm. Das Fahrwerk hat keine herausragenden Stärken oder Schwächen, auf kurzen Bodenwellen ist es manchmal etwas stößig.

Ein präzise abgestimmtes, wenn auch ziemlich lang übersetztes Sechsgang-Handschaltgetriebe übernimmt die Kraftübertragung. Zu frühes Hochschalten mag der Freemont nicht, man muss außerorts zum Beispiel relativ oft in den dritten oder vierten Gang zurückschalten. Den Durchschnittsverbrauch gibt Fiat mit 6,4 Litern pro 100 Kilometer an. In der Praxis ist je nach Fahrweise ein Durchschnittsdurst zwischen sieben und acht Litern machbar, dank des 77 Liter großen Tanks sind damit reisetaugliche Reichweiten drin.

Der Fiat Freemont ist ab 25.990 Euro zu haben (140 PS). Zum Vergleich: Einen VW Sharan 2.0 TDI (140 PS) gibt es ab 32.025 Euro und einen Ford Galaxy 2.0 TDCi (140 PS) ab 31.250 Euro. Ein gutes Stück kleiner, aber ebenfalls mit sieben Sitzen versehen ist der Chevrolet Orlando, der mit 163 Diesel-PS für 23.290 Euro dem Freemont denn auch das Krönchen für den größten Preishammer unter den Familienkutschen abjagt.

Die 170 PS-Variante des Freemont gibt es nur in der zweiten Ausstattungslinie Urban ab 28.790 Euro. An Bord sind zusätzlich zur Basisausstattung (Drei-Zonen-Klimaautomatik, CD-Radio, ESP, Nebelscheinwerfer, schlüsselloses Zugangssystem, Tempomat) noch Dinge wie elektrische Sitzverstellung, Multifunktionslenkrad, Parksensoren, Dachreling und beheizbare Außenspiegel. Für 32.290 Euro kann der Freemont sogar Allradantrieb ins Feld führen, dann wird aus dem Italiener eine Mischung aus Minivan und SUV.

Quelle: Autoplenum, 2011-11-08

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