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Testbericht

12. Oktober 2006
Valencia, 12. Oktober 2006 – Toyotas größtes und erfolgreichstes Europamodell ist der Avensis. In drei Karosserievarianten startete Anfang 2003 die aktuelle Generation. Ein turnusgerechtes Facelift beschert der Baureihe jetzt einige Neuerungen. Zum einen wurde die Außenhaut dezent modifiziert und der Innenraum für das Modelljahr 2007 marginal aufgewertet. Zusätzlich hat Toyota Lenkung und Fahrwerk modifiziert und schließlich den 116-PS-Diesel durch ein moderneres Zweiliter-Triebwerk mit 126 PS ersetzt. Wir haben den aufgefrischten Mittelklässler mit neuem Motor in der beliebten Kombi-Variante gefahren.

Erkennbares Facelift Zwar diskret, doch erkennbar werten die äußeren Modifikationen den Avensis auf. Sein eher konservatives aber fraglos gefälliges Erscheinungsbild zeichnet sich durch eine dynamischere Front mit stärker ausgeformtem Kühlergrill aus. Weitere Details sind die in die Außenspiegelgehäuse integrierten Seitenblinker sowie eine geänderte Heckleuchten-Grafik. Außerdem bietet Toyota neue Farben wie das Maturorot unseres Testwagens.

Unsichtbare Aufwertung Anders als die äußeren Neuerungen fallen die Änderungen im gut verarbeiteten Innenraum kaum auf. Mit angeblich wertigeren Materialien soll das Interieur mehr Wohlfühl-Ambiente als bisher bieten. Doch ohne direkten Vergleich mit dem alten Modell konnten wir diesen Eindruck nicht bestätigen. Schick und bequem ist das Avensis-Innere in jedem Fall und mit sieben Airbags auch sehr sicher ausgestattet.

Verbesserte Basis Unverkennbar ist hingegen die verbesserte Basisausstattung des Avensis: Serienmäßig gibt es jetzt für alle Modelle eine im Verhältnis 60 zu 40 umklappbare Rückbank. Die Fondpassagiere können sich neuerdings über eine Armlehne mit zwei Getränkehaltern freuen. Darüber hinaus ist das obligatorische CD-Radio ab dem Modelljahr 2007 erstmalig MP3-fähig. Optional ist der überarbeitete Avensis im Fond für 2.500 Euro Aufpreis zum Kinosaal aufrüstbar. Für dieses Geld bekommt man ein DVD-Laufwerk und zwei in die Kopfstützen der Vordersitze integrierte Farbmonitore mit kabellosen Kopfhörern. Zwar elegant integriert, ist diese Lösung allerdings kein günstiges Vergnügen. Wer jedoch häufig mit Kindern fährt, ist mit einem solchen Fondkino deutlich entspannter unterwegs.

Kultiviert, doch nur mäßig druckvoll Entspannter als bisher fährt es sich auch mit dem neuen 2.0 D-4D. Der nur 147 Kilo schwere Zweiliter-Common-Rail-Turbodiesel gehört zu den sehr kultivierten Antrieben der Selbstzünder-Szene. Mit immerhin 300 Newtonmeter Drehmoment und 126 PS sorgt er für ein relativ sanftes und gleichmäßiges Anfahren und Beschleunigen. Bereits ab 1.500 Touren stehen 90 Prozent und zwischen 1.800 bis 2.400 Umdrehungen das volle Drehmoment zur Verfügung. Die bei Turbodieseln übliche Anfahrschwäche fällt gering aus, der Durchzug ist ordentlich, jedoch nicht so ruppig und spektakulär wie beim 177 PS starken Avensis-Diesel 2.2 D-Cat.

Bis zu 1.000 Kilometer Reichweite Mit dem neuen Zweiliter-Aggregat wird der 1,5-Tonner laut Toyota 200 km/h schnell und eilt in 10,6 Sekunden auf Tempo 100. Im letzten Gang des gut abgestuften und lang übersetzten Sechsgang-Getriebes ist zugleich ruhiges und flottes Gleiten angesagt. Wer es nicht eilig hat, dürfte den von Toyota angegebenen Durchschnittsverbrauch von 5,9 Litern erreichen. Dank des 60-Liter-Tanks sind theoretisch sogar Reichweiten jenseits der 1.000 Kilometer möglich. Der neue 2.0 D-4D ist nicht nur sparsam, sondern dank des serienmäßigen Rußpartikelfilters außerdem recht sauber. Ein Automatik-Getriebe bietet Toyota für die Avensis-Diesel hingegen grundsätzlich nicht an.

Kein Dynamiker Zwar kann der neue Avensis 2.0 D-4D nicht mit dem Komfort einer Automatik verwöhnen. Dafür sorgt das Fahrwerk für ein besonders bequemes Fahrerlebnis. Das Modelljahr 2007 kam uns trotz einiger Änderungen hin zu einem direkteren Fahrgefühl unterm Strich weiterhin weich ausgelegt vor. Zumindest der neue Diesel schneidet trotz neu abgestimmter Lenkung im Kapitel Fahrdynamik nicht so gut wie ein Mazda 6 oder Honda Accord ab. In schnellen Kurven wankt der Avensis eben doch spürbar zur Seite.

Mit dem Diesel ein Familien-Cruiser Insofern empfiehlt sich der kleine Diesel-Avensis eher für die gemütliche Gangart. Dank des geringen Geräuschniveaus eignet er sich als angenehmer Familien-Cruiser. Vor allem auf dieses Klientel hat es Toyota wohl auch abgesehen. Wer hingegen lieber ambitionierter unterwegs sein will, sollte sich – wenn überhaupt für einen Avensis – dann am besten für die 2,4-Liter-Benzinvariante entscheiden. Der seidige und 166 PS starke Vierzylinder empfiehlt sich selbst in Kombination mit einer Fünfstufen-Automatik mit dem agilsten Fahrverhalten in der Avensis-Familie.

Voll ausgestattet für 35.000 Euro Noch gerade familienfreundlich erscheint der Preis des Avensis. Der Combi kostet mit neuem Spar-Diesel 24.300 Euro. Bereits die Basisversion kann mit einer sehr umfangreichen Sicherheitsausstattung aufwarten. Reichlich Komfort bieten die Ausstattungspakete Sol und Executive. Der Zweiliter-Diesel-Combi in der Topversion Executive ist 27.400 Euro teuer. Maximal 35.000 Euro kommen zusammen, bestellt man sich die Vollausstattung mit Kino-Fond, Ledersitzen, Metallic-Lack und DVD-Navigation. Etwas günstigere Dieselkombis bieten übrigens Mazda mit dem 6 2.0 MZR-CD für 23.700 Euro und Skoda mit dem Octavia 2.0 TDI ab 22.840 Euro. Deutlich mehr als der Avensis kostet der Honda Accord Tourer mit dem zwar genialen aber auch mindestens 28.350 Euro teuren 2.2 CDTi. (mh)
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung und Turboaufladung
Hubraum:1.995
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:93 kW (126 PS) bei UPM
Drehmoment:300 Nm bei 1.800 - 2.400 UPM
Preis
Neupreis: 24.300 € (Stand: Oktober 2006)
Fazit
Die Neuerungen zum Modelljahr 2007 fallen beim Avensis gering aus. Dennoch machen sie in der Summe den Mittelklässler nochmals attraktiver. Attraktiv ist auch der neue Dieselmotor 2.0 D-4D. Er kann mit geringem Geräuschniveau, niedrigem Verbrauch, serienmäßigem Rußpartikelfilter und ordentlichen Fahrleistungen überzeugen. Damit qualifiziert sich der Avensis Combi 2.0 D-4D als hervorragender Familienwagen. Wer hingegen ein betont sportliches Dieselfahrzeug wünscht, wird sich kaum mit dem neuen Avensis-Motor anfreunden.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2006-10-12

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