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Testbericht

Stefan Grundhoff, 24. Januar 2008
Skandinavien hat prachtvolle Wälder, Seen und Berge. Bevor man sie mit Wanderstiefeln in Angriff nehmen kann, tut man gut daran auf 4x4 Technik zu setzen. Ideales Terrain für den neuen Allradkombi Volvo XC70.

Volvo stellt sein Volumenmodell V70 zum Herbst neu auf. Kein Volvo ist typischer. Kein anderes Auto kommt einem ähnlich stark in den Sinn, wenn man an Skandinavien, Elche und blauen Seen denkt. Wenn schon ein neuer V70, dann ist selbstverständlich auch sein Bruder XC70 nicht fern. Kreiert für alle diejenigen, denen ein V70 zu langweilig und ein echter SUV zu mächtig ist. Der neue Cross-Country ist dabei auch in der zweiten Generation genauso wenig Geländewagen wie der alte XC70 oder der große XC90. Doch er bietet Allradantrieb, rustikale Planken und eine mit rund 20 Zentimetern allemal nennenswerte Bodenfreiheit. Nichts für das harte Leben in den Bergen - aber allemal genug, um dorthin zu kommen oder seine Nachbarn in der Gartenstadt zumindest optisch zu beeindrucken.

Das robust-rustikale Outfit erfreut sich bei immer mehr Kunden großer Beliebtheit. Und so lange man noch auf den neuen XC60 als kleinen Bruder des XC90 warten muss, kommt vielen der V70-Ableger gerade recht. Außer dem Audi A6 Allroad oder dem kleineren Skoda Octavia Scout gibt es nicht viel Konkurrenz - gerade wenn die Motorleistung klassentypisch etwas üppiger sein soll.

Das ab September auf dem Markt zu findende gemischte Doppel Volvo V70/XC70 muss mit den schon bekannte Triebwerken auskommen. Hier schmerzt besonders, dass der Diesel trotz eines kraftvollen Antritts in der Oberklasse hinterherfährt. Die meisten setzen seit langem auf kraftvolle Commonrail-Sechszylinder - Volvo muss nach wie vor mit seinem D5-Fünfzylinder mit 2,4 Litern Hubraum auskommen. 400 Nm maximales Drehmoment bei 2.000 U/min und 132 kW/185 PS wären ja gute Werte für einen Einstiegsdiesel - wenn da nur ein größeres Selbstzündermodell verfügbar wäre. Besonders das laute Geräuschniveau des bullig hochdrehenden Fünfzylinders passt nur mit Abstrichen in die heutige, von Hightech geprägte Diesellandschaft. Volvo läßt die Wahl zwischen manuellem Getriebe oder einer Automatik, beides mit sechs Stufen - und beides passt, wenngleich die Automatik den stimmigeren Eindruck macht. 0 auf 100 km/h in 9,9 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h sind für ein Fahrzeug dieser Liga jedoch bescheidene Werte. Dafür soll sich der Durchschnittsverbrauch mit acht Litern Diesel auf 100 Kilometern im Rahmen halten und Dank des Tankvolumens von 70 Litern für Reichweiten von bis zu 900 Kilometern sorgen. Wer mehr Dampf möchte und einen deutlich höheren Verbrauch nicht scheut, kann sich für den Reihensechszylinder mit 3,2 Litern Hubraum und 238 PS entscheiden.

Das Fahrwerk ist wie beim Vorgänger betont komfortabel abgestimmt. Volvo kennt seine Kunden: Sie stehen besonders auf dem Volumenmarkt USA auf allem anderen als harten Varianten. Während sich die Nickbewegungen im Vergleich zum Vorgänger reduziert haben, stört auch bei der neuen Generation das starke Wanken des 4,84 Meter langen Schweden in schnell durchfahrenen Kurven. Der insbesondere durch den Allradantrieb negativ beeinflusste Wendekreis ist mit zwölf Metern jenseits von Gut und Böse und eine harte Prüfung für die enge City. Im Normalbetrieb wird fast ausschließlich die Vorderachse angetrieben. Das spürt der Fahrer deutlich im Lenkrad. Verliert eines dieser beiden Räder die Haftung, wird die Motorleistung per Visco-Kupplung anteilig an die Hinterachse übertragen.

Für zusätzliche Hilfe auf befestigten und unbefestigten Straßen sorgt das Fahrstabilitätsprogramm DSTC. Droht das Fahrzeug auszubrechen, werden die Räder einzeln abgebremst. Die Sicherheitsausstattung ist auch abseits von DSTC und ABS komplett. Airbags, optionales Xenonlicht mit Kurvenfunktion, integrierte Kindersitze und der Überholassistent BLIS sorgen für eine geruhsame Tour.

Dafür sorgen auch die weichen Ledersitze, die nach wie vor Seitenhalt und Beinauflage vermissen lassen, aber klasse aussehen und nunmehr auf Wunsch belüftet werden können - an heißen Sommertage genau das richtige. Im Innenraum gefällt der XC70 mit dem bekannt eleganten Volvo-Look. Hochwertige Materialien, problemlose Bedienung und eine vorbildliche Ergonomie – davon könnten sich auch in der Oberklasse noch einige andere ein Beispiel nehmen. Der Kofferraum ist genauso groß wie beim V70. Im Normalzustand stehen hinter der - endlich auch elektrisch zu öffnenden - Heckklappe 575 Liter zur Verfügung. Wer die Sitzbank umklappt, nutzt bis zu 1.600 Liter. Beim Vorgänger war es sogar noch etwas mehr. Die maximale Anhängelast liegt bei 2,1 Tonnen.

Der Einstandspreis für den Volvo XC70 D5 liegt bei fairen 42.840 Euro. Im Preis enthalten sind neben dem kompletten Sicherheitspaket das Soundsystem, Tempomat, schmale 16-Zoll-Alufelgen und eine Dachreling. Um die mittlere Modellvariante Momentum kommt man kaum herum. Sie bietet anklappbare Außenspiegel, beheizbare Ledersitze, elektrische Heckklappe und einen Regensensor – macht unter dem Strich mindestens 45.230 Euro. Die ebenfalls optional erhältliche Dämpferregelung Four-C kostet 1.540 Euro und lässt dem Fahrer die Wahl zwischen sportlich und komfortabel - wobei nur der mittlere Sportmodus eine gelungene Mischung darstellt. Im Comfort-Modus ist der V70 zu weich und im Advanced-Modus nur unbequem und polternd hart ohne dadurch genügend straff zu sein. Muss also nicht sein – lieber Xenonlicht und Navigationssystem ordern.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-24

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