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Testbericht

Stefan Grundhoff, 11. April 2008
Es ist schon seltsam: Ausgerechnet Allradspezialisten wie Subaru haben den SUV-Trend komplett verpennt. Jetzt endlich kommt von Subaru ein geräumiger Geländekombi auf den Markt. Gestatten, B9 Tribeca.

Subaru ist Allrad. Und Allrad heißt Subaru. Kaum zu glauben, dass die seit Jahr und Tag geländegängige Marke als eine der letzten einen SUV auf den europäischen Markt bringen. In den USA ist der 4,86 Meter lange Allradler schon seit einem Jahr am Start und wurde mehr als 20.000 Mal verkauft. Vor allem an der Westküste erfreut sich der B9 Tribeca großer Beliebtheit. In Deutschland hat der B9 (das Kürzel steht für "B"oxermotor und die interne Bezeichnung "9") wohl kaum eine Chance zum Allrad-Bestseller gegen die Platzhirsche BMW X3, VW Touareg und Audi Q7. Doch der elegante Geländekombi aus Asien ist mehr als eine müde Randerscheinung. Noch bevor man auf das sehenswerte Blechkleid aufmerksam wird, bleibt man an der ungewöhnlichen Bezeichnung hängen. "Tribeca" – wieder eine dieser unzähligen Designkreationen? Ja. Aber mit Hintergrund. Ähnlich wie SoHo (South of Houston Street) beschreibt TriBeCa ein Viertel New Yorks. Das "Triangle Below Canal Street" ist eines der coolen Szeneviertel von Big Apple. Hier entstehen viele Trends, hier pulsiert das Leben.

Das verspricht sich Subaru auch von dem neuen Familienmitglied. Bereits das Design hebt den Japaner angenehm aus der Masse heraus. Die Front mit dem leicht hämischen Grinsen und Hauch von Porsche Cayenne-Look ist ein Hingucker. Front- und Heckgestaltung zeigen sich im üblichen SUV-Design. Von der Seite vermisst man diesen Pfiff dann alleredings. Mit den anderen Subaru-Modellen hat der B9 kaum etwas gemein.

Der 2,75 Meter lange Radstand spendiert den Insassen üppigste Platzverhältnisse. Besonders auf der - verschiebbaren - Rückbank lässt sich prächtig reisen. Im Vergleich zu den Cockpits der anderen Subaru-Modelle ist das im Tribeca ein wahrer Augenschmaus. Die Bedienelemente liegen, abgesehen vom Lichtschalter am Lenkstockhebel, prächtig im Blick und lassen sich intuitiv bedienen. Besonders die elegant geschwungene Mittelkonsole gibt dem Allradler eine schneidige Optik – so sieht Premium aus. Wem die fünf Sitzplätze nicht reichen, der bestellt das Topmodell Tribeca 3.0R Exclusive, das im ansonsten 525 bis 1671 Liter großen Kofferraum zwei weitere Notsitze bereithält. Real können auf den Schwiegermutterstühlen in Reihe drei allerdings allenfalls Kleinkinder Platz nehmen. Bein- und Kopffreiheit liegen unter dem Klassenstandard. "Wir erwarten, dass sich die meisten Kunden für die mittlere Version, den fünfsitzigen Tribeca entscheiden", sagt Subaru-Geschäftsführer Jens Becker. "Selbst in den USA liegt der Anteil der Siebensitzer bei gerade mal 30 Prozent."

Einhundert Prozent der Kunden dagegen entscheiden sich für den Dreiliter-Boxermotor, denn ein weiteres Triebwerk ist bis Ende nächsten Jahres nicht verfügbar. Erst dann will Subaru den weltweit ersten Diesel-Boxermotor präsentieren. Becker: "Der Diesel-Boxer wird von Leistung und Hubraum mit den Aggregaten vergleichbar sein, die in BMW 3er und Audi A4 verbaut sind." Später soll der Diesel-Boxer dann auch in die Modelle Outback und B9 Tribeca kommen. Bis dahin müssen sich die Kunden mit dem drehfreudigen Sechszylinder zufrieden geben. Der leistet 180 kW/245 PS und bei 4.200 U/min ein maximales Drehmoment von 297 Nm. Den Spurt 0 auf 100 km/h erledigt der 1,9 Tonnen schwere Allradler in 9,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp 200 km/h.

Der Sechszylinder-Boxer wurde mit einer bisweilen etwas nervös hin- und herschaltenden Fünfgang-Automatik gekoppelt. Bei hohen Drehzahlen wirkt der ansonsten akustisch sehr zurückhaltende Motor angestrengt und nicht ideal auf die Automatik abgestimmt.

Auch beim Verbrauch kann man angesichts der sportlichen Fahrleistungen keine Wunder erwarten. Subaru verspricht einen Durchschnittsverbrauch von 12,3 Liter Super auf 100 Kilometern. Bei ersten Testfahrten pendelte sich der Bordcomputer eher bei über 14 Litern ein. Deshalb will Subaru - wie bei den anderen Modellen - schon bald einen Gasantrieb anbieten, der die Kosten im Rahmen halten soll.

Beim Fahrwerk spürt man die Herkunft des B9 Tribeca deutlich. Der 5+2-Sitzer wurde in erster Linie für den amerikanischen Markt konzipiert. Daher sollte man ihn am besten gleiten lassen. Während sich die Nickbewegungen angenehm zurückhalten, nervt in schnellen Kurven die starke Seitenneigung. Wer denkt, dass es mit der Fahrdynamik ein Ende hat, der irrt. Dank seines intelligenten Allradantriebs ist das elektronische Stabilitätsprogramm nahezu arbeitslos. Auch im Grenzbereich ist der B9 nicht aus der Ruhe zu bringen und schiebt allenfalls - leicht kalkulierbar - über alle vier Räder nach außen. Im Normalfall liegt die Kraftverteilung bei fahrdynamisch idealen 45:55 Prozent zugunsten der Hinterachse. Sollte es mit dem Tribeca doch mal ins leichte Gelände gehen, helfen der 4x4-Antrieb und eine Bodenfreiheit von 21 Zentimetern bei der Landpartie.

In den USA beginnt der Subaru B9 Tribeca bei günstigen 31.000 US-Dollar. Das voll ausgestattete Topmodel Tribeca Limited mit DVD-Entertainment, Navigation und Lederausstattung kostet 3.000 US-Dollar mehr. In Deutschland muss man marktüblich tiefer in die Tasche greifen. Der sehr gut ausgestattete Subaru B9 Tribeca 3.0R Comfort kostet hier mindestens 47.500 Euro. Außer Xenonlicht und einer Einparkhilfe fehlt dann nichts Wichtiges.

Quelle: Autoplenum, 2008-04-11

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