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Testbericht

Sebastian Viehmann, 15. Juni 2009
Wer das Segelboot mit einem Porsche ziehen will, musste bislang den Cayenne kaufen. Nun geht es auch mit dem Panamera. Ist der 4-Türer die ideale Kreuzung aus Familienkutsche und Sportwagen?

"Denken Sie ruhig weiter über Ihr berufliches Vorankommen nach. Die Frage nach dem Wie hat sich ja nun erledigt." Wer eine Werbebroschüre mit solchen Sprüchen bestückt, muss sich seiner Sache sicher sein. Und in Zuffenhausen scheint man davon überzeugt, dass in den Vorstandsetagen der Welt als ultimatives Statussymbols bald nur noch ein Name gilt: Panamera. "Wir wollen das Segment der sportlichen Limousinen klar im Griff haben", hat sich Baureihen-Chef Michael Steiner vorgenommen. Und zielt damit auf BMW M5, Maserati Quattroporte oder AMG. Aber auch im Luxus-Segment der S-Klasse und anderen Chauffer-Boliden will Porsche räubern. In aufstrebenden Märkten wie China schließlich sitzen die wichtigen Leute meistens hinten.

Platz zum Ausstrecken hat man in der 4,97 Meter langen, 2,11 Meter breiten und 1,41 Meter hohen Schwaben-Flunder in der Tat reichlich. Der Verzicht auf einen fünften Sitzplatz ermöglicht auch im Fond sportliche Schalensitze, die viel Beinfreiheit und auch großen Passagieren genügend Kopffreiheit bieten. Der Kofferraum des Panamera schluckt 445 Liter, bei umgelegten Rücksitzen stehen satte 1263 Liter zur Verfügung (beim Turbo ein paar Liter weniger). Die hohe und schmale Ladeluke erfordert allerdings Ideenreichtum beim Einladen sperriger Gegenstände.

Der Fahrer sitzt vor einer klassischen Porsche-Uhrensammlung. Eingebettet in den Instrumententräger ist ein Multifunktionsbildschirm, in den sich auch ein Kartenausschnitt des Navigationssystems einblenden lässt. Pilot und Beifahrer sind durch eine gewaltige Mittelkonsole voneinander getrennt, die mit einer Armada von Schaltern und Reglern gespickt ist. Unter anderem kann man dort die verschiedenen Fahrprogramme und Fahrwerkseinstellungen auswählen. Die sekundären Funktionen kann der Fahrer auch seinem Copiloten überlassen: An der rechten Seite der Konsole sitzt zum Beispiel der Knopf zum Ausfahren des Heckspoilers. Ab 90 km/h entfaltet der sich automatisch – und sorgt ab 205 km/h mit einer zusätzlichen Verstellung für ordentlichen Abtrieb.

Und es gibt wenige Autos, in denen man derart rasant und trotzdem fast unmerklich in solche Geschwindigkeitsregionen vordringt wie im Panamera Turbo. Tempo 100 sind aus dem Stand in 4,2 Sekunden erreicht, Schluss ist erst bei 303 km/h. Der Achtzylinder leistet 368 kW/500 PS, ab 2250 Touren liegen 700 Newtonmeter Drehmoment an. Das Doppelkupplungsgetriebe ist auf möglichst weiche Gangwechsel erpicht, dank Allradantrieb gibt der Wagen seine geballte Kraft kontrolliert an den Asphalt ab. Im Panamera wird man nicht schlagartig in die Sitze gepresst, sondern kontinuierlich und fast schon sanft hinein geschoben. Die Straßenlage ist nicht nur mit Wankstabilisierung, sondern allein schon durch den tiefen Schwerpunkt des Wagens grandios und sorgt für ein wenig 911er-Feeling. Bei schnellen Kurvenfahrten dürfte im Sport-Plus-Modus allerdings die Lenkung ein wenig knackiger abgestimmt sein.

Zumindest laut Werksangabe ist der Panamera S mit Doppelkupplungsgetriebe im Vergleich zu anderen Sportlimousinen genügsam: Ihm reichen im Schnitt 10,8 Liter auf 100 Kilometer - wenn auch Super Plus. Das Top-Modell Turbo genehmigt sich 12,2 Liter (Maserati Quattroporte GT S: 15,7 Liter; BMW M5: 14,4 Liter; Mercedes E63 AMG: 12,6 Liter; Jaguar XF-R: 12,5 Liter).

Alle Panameras mit PDK haben zudem eine Start-Stopp-Funktion an Bord. Das System schaltet den Motor aus, sobald der Wagen zum Stehen gekommen ist und stellt ihn wieder an, sobald man die Bremse loslässt. Weitere "Sparameras" sind in Vorbereitung – 2010 kommt die V6-Version mit 300 PS, danach rollt ein Vollhybrid an. 94.575 Euro kostet der Panamera S (294 kW/400 PS, Hinterradantrieb). Für den gleich starken 4S mit Allradantrieb muss man 102.251 Euro auf den Tisch legen, für den Turbo 135.154 Euro. Zur Serienausstattung des Basismodells gehören unter anderem adaptives Fahrwerk, elektrische Parkbremse, Einparkhilfe hinten, Bi-Xenonscheinwerfer, Lichtautomatik, Zweizonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorn und Teillederausstattung. Die Aufpreisliste umfasst rund 50 Seiten und macht deutlich, wie schnell man das Basismodell über die sechsstellige Schallgrenze manövrieren kann. Ein paar Beispiele: Multimedia-Navigationssystem 3141 Euro (beim Turbo serienmäßig), Entertainment-System für die Fond-Passagiere 3558 Euro, Wankstabilisierung mit Hinterachs-Quersperre 4343 Euro, Doppelkupplungsgetriebe 3510 Euro (beim Turbo und 4S serienmäßig), Keramikbremsen 8032 Euro.

Es stehen auch ein paar Extras parat, die man von einem Sportwagen nicht gewohnt ist. Wem zum Beispiel der Laderaum beim Ikea-Einkauf nicht reicht, der kann ihn massiv erweitern: Für 1172 Euro gibt es eine elektrisch ausklappbare Anhängerkupplung. Der Panamera kann 2,2 Tonnen ziehen. Nur der passende Trailer im Porsche-Design lässt noch auf sich warten.

Quelle: Autoplenum, 2009-06-15

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