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Testbericht

Hans Bast, 2. September 2010
Nach der positiven Entwicklung der vergangen Jahre mit ihrem kontinuierlichen Umsatzwachstum, will man es bei Mercedes jetzt wissen. Mit den neuen Modellen Viano und Vito will Mercedes dem Branchenprimus T5 angreifen und VW Kunden abspenstig machen.

Die Chancen stehen dafür nicht schlecht. Mercedes-Benz Vans hat den Absatz in den ersten sechs Monaten gegenüber dem vergangenen Jahr um 50% auf mehr als 106.000 Fahrzeuge gesteigert. Gleichzeitig wurde trotz der Krise in den vergangenen drei Jahren kräftig investiert und über 250 Millionen Euro in die Entwicklung und den Produktionsstandort im spanischen Vitoria gesteckt. Im Resultat sind beide Fahrzeuge hinsichtlich ihrer speziellen Auslegung weiter optimiert worden. Beim Vito betrifft es hauptsächlich die Wirtschaftlichkeit des Fahrzeugs. Beim Viano lag das Hauptaugenmerk auf Komfort, Design und Fahrspaß.

Sämtliche Motoren des Vito erfüllen jetzt die Abgasstufe Euro 5. Die reduzierten Verbrauchswerte mindern gleichzeitig den CO2-Ausstoß je nach Motorenvariante um bis zu 15 Prozent. Der bisherige Benziner ist erstmal aus dem Angebot verschwunden. Dafür kann der Kunde zwischen drei Dieselaggregaten wählen: einer 70 kW, einer 100 kW und einer 120 kW-Maschine. Alle drei Motoren verbrauchen im Durchschnitt 7,4 Liter Diesel. In Verbindung mit der optionalen BlueEFFICIENCY-Technilogie lässt sich ein zusätzlicher halber Liter einsparen. Für den gehobenen Leistungsbedarf bietet Mercedes noch zwei V6-Diesel mit 165 und 190 kW für den Vito an. Alle Dieselmotoren verfügen über einen Oxidationskatalysator und einen Partikel¬filter.

Komplett überarbeitet wurde das Fahrwerk. Das zulässigen Gesamtgewicht stieg auf 2,8 Tonnen und die Nutzlast je nach Ausstattung um bis zu 100 kg. ESP, ABS, Antriebsschlupfregelung ASR und Bremsassistent BAS gehören zum Serienumfang. Bei Ausstattung mit Anhängerkupplung ab Werk kommt eine Anhängerstabilisierung noch hinzu. Als Zusatzausstattung gibt es einen Anfahrassistent AAS, ein auto¬matisches Reifendruck-Kontrollsystem, die Einpark- und Rangierhilfe PARKTRONIC sowie eine Rückfahrkamera. Fahrer- und Beifahrer-Frontairbag sind natürlich serienmäßig. Auf Wunsch kann der Kunde Thorax-Sidebags und Windowbags hinzuwählen. Alle Fahrgastplätze im Fond des Vito Kombi sind mit integrierten Dreipunkt-Sicherheitsgurten und Zweiwege-Kopfstützen ausgerüstet.

Der Vito ist in drei Längen verfügbar: mit 4763 mm (Vito kompakt), 5008 mm (Vito lang) und 5238 mm (Vito extralang). Zusätzlich gibt es den Vito als Kastenwagen, als Kombi mit unterschiedlichen Sitzkonfigurationen und als Mixto, einer Kombination von Kastenwagen und Kombi. Hinzu kommen unterschiedliche Türkombinationen und auch eine Langversion mit Hochdach. Hinter dem Lenkrad fällt sofort das neugestaltete Cockpit auf. Einige Designsünden des Vorgängers wurden stillschweigend bereinigt. Die Instumente sind übersichtlich angeordnet und intuitiv zu bedienen. Der Neue ist besser gedämmt als der alte Vito. Die Fahrt ist deutlich leiser und komfortabler – ein richtiger Mercedes halt.

Damit ist auch das Stichwort für den Zweiten im Bunde gegeben. Der Viano ist kein Lieferwagen mehr sonder ein will vor allem in Hinsicht auf Komfort, Design und Fahrspaß punkten. Das zeigt sich schon bei der Motorisierung. Die schwächste Motorisierung entfällt für den Viano. Zur Auswahl stehen die drei Common-Rail-Diesel mit 100, 120 und 165 kW. Die Topmotorisierung ist ein 3,5-Liter V6-Benzinmotor mit 190 kW. Diese Motoren sind noch leiser und im Innenraum hört man sie bei normaler Fahrt kaum noch. Für alle Aggregate gibt es die BlueEFFICIENCY-Technologie.

Zahl¬reiche neue Ausstattungen werten den Viano auf und individualisieren ihn weiter: z. B. mit der Lederausstattung Lugano. Zum Serienstandard gehört nun ein Vierspeichen-Multifunktionslenkrad mit neuen Bedientasten und matt verchromten Speichenblenden. Die Sitzheizung arbeitet mit nun drei statt zwei Stufen feinfühliger. Lenkrad sowie Schalthebelknauf sind mit einem besonders griffsympathischen Nappaleder überzogen. Die Sitze im Fond lassen sich auf im Boden eingelassenen Schienen variabel verschieben. Die optionale Vorbereitung für ein „Rear Seat Enter¬tainment“ bietet die Basis für Information und Unterhaltung der Fahrgäste im Fond. Über Mercedes-Benz Accessoires sind klappbare Dach¬himmelsysteme, Monitore, DVD-Spieler und Infrarot-Kopfhörer erhältlich. Viele kleine Detailverbesserungen lassen sich unter der Überschrift zusammenfassen: mehr Komfort und eine noch gediegenere Anmutung.

Die Ausstattungsvariante Marco Polo von Westfalia verwandelt den Viano in ein kompaktes Reisemobil. Ausgestattet mit einer Küchen- und Schrankzeile und den verschiebbaren Einzelsitzen. So lassen sich die Einzelsitze leicht zu einer Schlafebene zusammen schieben. Durch die elektropneumatisch aufblasbaren Sitzwangen geben die Sitze dem aufrecht sitzenden Passagier den notwendigen Seitenhalt. Im Dachbereich hat der Marco Polo ein elektrisch aufstellbares Klappdach mit einer großzügigen Schlafgelegenheit. Alle die gern in unwegsamen Gegenden verreisen oder mit langen schneereichen Wintern rechnen müssen, wird es freuen. Den Viano gibt es auch weiterhin mit permanentem Allradantrieb. Der Viano 4Matic mit variabler Kraftverteilung ist aber wie bisher ausschlie߬lich in Verbindung mit beiden Vierzylinder-Dieselmotoren und dem Automatikgetriebe lieferbar. Auch der Viano 4MATIC erfüllt die Abgasstufe EU 5.

Viano und Vito werden im spanischen Vitoria gebaut. Alles deutet darauf hin, dass die beiden neuen Modelle die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre fortsetzen. Vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage und der Markterholung im Transportergeschäft erwartet Mercedes-Benz einen deutlichen Anstieg des Absatzes gegenüber dem Vorjahr. Die Richtung hat Volker Morhinweg, der Chef von Mercedes-Benz Vans schon vorgegeben: "Unser Ziel ist es, mittelfristig global so erfolgreich zu sein wie heute schon in Europa. Aus diesem Grund werden wir unsere Strategie weiter konsequent umsetzen und beständig in die Zukunft des Geschäftsfelds investieren…“. Die Schwaben gehen auf diesem Weg unbeirrbar voran. Für den chinesischen Markt werden seit April Viano und Vito bei der Fujian Daimler Automotive (FDJA) produziert - einem Joint Venture von Mercedes-Benz und der Fujian Motors Group. Ab 2011 soll dort auch noch der Sprinter als Mini-Bus gebaut werden. Gleichzeitig soll das Sortiment bis 2012 durch einen komplett neuen Stadtlieferwagen nach unten hin abgerundet werden, den Mercedes zusammen mit Renault für Europa entwickelt. Zu guter Letzt bietet auch Russland noch sehr interessante Wachstumschancen für Transporter. Das Marktvolumen für mittelgroße und große Transporter lag im Jahr 2009 bei 87.000 Einheiten. Bereits 2020 könnte es Prognosen zufolge bei 300.000 Transportern liegen. Da ergeben sich Möglichkeiten auch für die Stuttgarter.

Quelle: Autoplenum, 2010-09-02

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