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Testbericht

14. März 2011
Knapp ließe sich zunehmender Erkenntnisgewinn so formulieren: Tochter Kia holt auf, und Mutter Hyundai zeigt, wie’s geht. Die Zauberformel beider Marken lautet: attraktivere, sportlich konzipierte Modelle, hübsches Design, bessere Qualität und großzügige Herstellergarantie – über sieben Jahre oder 150.000 Kilometer Laufleistung! Auf diese Weise will der südkoreanische Konzern seine Position als fünftgrößter Autohersteller weltweit nicht nur weiter festigen. Das erklärte Ziel lautet, Wettbewerber mit Vorsprung von deren Position zu verdrängen. Einer der überzeugenden Entwürfe in jüngster Zeit, von dem Kia und Hyundai profitieren, ist der Venga alias Hyundai iX20. Die beiden Kompakten sind nahezu baugleich. Als Testwagen stand ein Kia Venga 1,6 CRDI zur Verfügung, in Europa entwickelt und produziert. Dessen Dieselmotor leistet 128 PS; es gibt eine Sechsgang-Handschaltung („6 MT“). Schon beim Probesitzen zeigt sich: Der kompakte Venga mit prägenden Van-Genen ist darauf bedacht, auch groß gewachsenen Personen mehr Raum anzubieten, als von einem nur 4,07 Meter langen Auto gemeinhin zu erwarten ist. Dank der gebotenen Bewegungsfreiheit in Höhe und Breite beschert der Venga angenehmes Raumgefühl. Auf der Bank können durchaus auch mal drei Erwachsene sitzen. Trotz der hohen Sitzposition, von Zusteigenden ausnahmslos als angenehm empfunden, bleibt auch auf den drei Fondplätzen ausreichend Kopffreiheit erhalten. Daran ändert sich auch nichts, wenn das optional erhältliche zweigeteilte Panoramaglasdach das Auto krönt. In Kombination mit einem elektrischen Schiebedach beschert die gläserne „Kuppel“ – Licht und gegebenenfalls Frischluft spendend – willkommenen Komfortzuschlag. Unterwegs gibt es ganz sicher immer mal wieder Momente, die empfinden lassen, dass ein Panoramadach die 900 Euro Aufpreis wert sein kann. Wohltuende Bewegungsfreiheit und Sitzhöhenverstellung sind allerdings nicht gleichbedeutend mit guter Übersicht über die Konturen des Venga, wie sie der Fahrer gern hätte. Dass man den Bug nicht sieht, daran kann man sich gewöhnen. Solche Einschränkung gibt es schließlich auch bei anderen Autos. Größere Aufmerksamkeit verlangt ein schräg nach vorn (rechts oder links) gerichteter Blick, den die stämmigen A-Säulen einschränken. Und beim seitlichen Rückblick in Richtung des „toten Winkels“ ist man nie ganz sicher, ob von hinten irgendeine Gefahr droht. Das kleine Zusatzfenster an der C-Säule erfüllt eine Design-Funktion, was gut gelingt, aber die Übersicht verbessert die Scheibe an dieser Stelle nicht. Großzügig ausgefallen ist das Gepäckraumangebot des Fünftürers, das sich nicht allein auf das eigentliche Volumen über dem Ladeboden hinter der geteilten Rückbank (314 Liter) beschränkt. Wird auf den Ladebodeneinsatz verzichtet, wächst das Volumen auf 440 Liter. Ein gewaltiges Gepäckraumvolumen bis zu 1.486 Liter (dachhohe Beladung) lässt sich bei umgeklappter Rückbank gewinnen: Zusätzliche kleine Stauräume gibt es dank diverser Ablagen im Auto; selbst im Deckel(!) des klimatisierten und beleuchteten Handschuhfaches. Auch Flaschen- bzw. Dosenhalter zwischen den Vordersitzen und in den Türen fehlen nicht. Das Cockpit, beim Testwagen in eine geschlossene schwarze Kunststoff-Landschaft eingebettet, präsentiert sich mit griffnahen, übersichtlich angeordneten Tasten und Drehknöpfen. Drehzahlmesser und Tachometer in Gestalt großer Rundinstrumente liegen gut im Blick. Die Logik aller Bedienfunktionen, auch die der Tasten in den Speichen des (doppelt verstellbaren) Lenkrads, erschließt sich rasch. Leider sind nicht alle Funktionstasten beleuchtet. Einige muss man erfühlen. Dass das sogar für die kleine Bedientaste des Bordcomputers zutrifft, ist ein ärgerlicher Mangel. Durchaus gediegen geht es beim Venga zu. In der dritten Ausstattungslinie SPIRIT (Testwagen) sorgen dafür Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, Bordcomputer, Audiosystem (sechs Lautsprecher), Radiofernbedienung am Lederlenkrad, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, USB-, AUX- und iPod-Anschluss, elektrisch einstellbare, beheizbare und abklappbare Außenspiegel mit integrierten Blinkern, elektrische Fensterheber auch hinten, Parksensoren und 16-Zoll-Leichtmetallfelgen. Auch mit dem Bremsassistenten und der Berganfahrhilfe wartete der Testwagen auf (wie grundsätzlich jeder Venga). Als Sonderausstattung hatte der Testwagen das „Sicht-Paket“ mit automatisch abblendendem Innenrückspiegel, getönten Scheiben und Rückfahrkamera. Wie fährt sich ein Kia Venga? – Das Fahrwerk nimmt auch weniger imponierende Qualitäten deutschen Straßenbaus hin, ohne dass die Insassen viel davon merken, abgesehen von der zum Poltern neigenden Hinterachse, wenn es holprig wird. Eine schwebende Sänfte erwartet man von einem Gefährt mit mehrzweckdienlichen Van-Ambitionen von vornherein nicht. Schließlich soll auch ein voll besetzter Venga in schnell durchfahrenen Kurven noch eine gute Figur machen, ohne sich nach der Seite zu verbeugen. Mit dem 1,6-Liter-Turbodiesel, der 94 kW/128 PS leistet, ist ein Venga durchaus so motorisiert, dass der Wunsch nach mehr Leistung nicht aufkommt. Sein Arbeitsgeräusch verwahrt der Selbstzünder keineswegs ängstlich unter der Motorhaube. Insassen bleibt nicht verborgen, dass in Front ein direkteinspritzender Dieseltriebsatz zu Werke geht. Bei höherer Autobahngeschwindigkeit bildet sich im Innenraum ein Mix aus Motor- und Windgeräuschen ab. Aus der „amtlichen“ Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h machte der Tacho auch schon mal großzügig 200 km/h. Vor allem praktisch will das Auto sein – und zurückhaltend beim Kraftstoffverbrauch. Der Testwagen bewältigte selbst bei ausgesprochen flotter Gangart 100 Kilometer auf der Autobahn mit rund 6,5 Liter Diesel. Der Venga ist nicht darauf aus, als Temperamentsbolzen zu imponieren. Zügig voran kommt man allemal. Das Sechsganggetriebe zeigt sich ein wenig knorrig, und die Schaltpunktanzeige scheint jemand programmiert zu haben, der den Umgang mit Ottomotoren gewöhnt ist. Beim Tempoabfall zurück auf 70 km/h (nach Tacho!) wird man aufgefordert, in den fünften Gang zu schalten, bei 60 km/h wird bereits der vierte Gang empfohlen. Der Selbstzünder zeigt sich durchaus willens, mit bescheidenen Drehzahlen ordentliche Arbeit zu leisten. Die über die ISG-Taste ein- und auszuschaltende Start-Stopp-Einrichtung (Sonderausstattung, 300 Euro) machte während der Testzeit zunächst glauben, ihren Dienst gelegentlich einzustellen. Aufklärung brachte der Hinweis zu Kias „eco Dynamcis: „Das Start-Stopp-System wird nicht aktiviert, wenn die Außentemperatur unter 3 Grad Celsius liegt.“ Kia lobt den kompakten Venga als „Raumriesen“. Solchem Urteil muss man nicht widersprechen, aber man sollte es so relativieren: Das Auto bietet mehr Raum als man erwartet. Unbedingt Gültigkeit behält, dass der Kia Venga als MPV (Multi Purpose Vehicle; sprich Vielzweckfahrzeug) ein gelungener Wurf ist, hübsch und praktisch zugleich. Kein Wunder, dass man in einen Venga gern einsteigt. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel) Daten Kia Venga 1.6 CRDI 6MT Spirit: Länge x Breite x Höhe (Meter): 4,07 x 1,76 x1,60 Motor (Bauart, Hubraum): Vierzylinder-Common-Rail-Turbodiesel,1.582 ccm Max. Leistung: 94 kW/128 PS Max. Drehmoment: 260 Nm Kraftstoffverbrauch (nach NEFZ, kombiniert): 4,9 l/100 km (mit Start-Stopp: 4,5 l) CO2-Emission: 129 g/km (mit Start-Stopp: 119 g/km) Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 11,1 s Leergewicht/zul. Gesamtgewicht: 1.356 bis 1.455 kg (ausstattungsabhängig)/1.810 kg Gepäckraumvolumen: 314/440 bis 1.486 Liter Basispreis Testwagen 20.210 Euro (mit Sonderausstattungen: 22.430 Euro)                                                                        

Quelle: auto-reporter.net, 2011-03-14

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