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Testbericht

4. April 2011
„Feel the difference“ überschreibt Ford seine Werbung. Das macht neugierig. Vermutlich aber haben reifende Kaufentscheidungen ihren Ursprung zunächst darin, dass der Auftritt eines umworbenen Objekts spontan gefällt. Erst dann folgen gezielte Vergleiche im Detail mit anderen Offerten. Autokäufer, die mit einem Ford liebäugeln, werden aufgefordert, „den Unterschied zu fühlen“. Der Mondeo Turnier verschafft dazu durchaus Gelegenheit. Zuerst fällt dieses Auto mit stattlicher Größe auf. 4,83 Meter Länge sind nicht zu übersehen. Ein Mondeo Turnier verspricht von vornherein mehr Raum als andere Kombis verwandter Größenordnung. Er löst sein Versprechen ein. Ein zweiter Blick erfasst, dass der gestreckte Raumgleiter ein hübscher Anblick ist. Ford legt Wert auf die Feststellung, dass auch die große Kombilimousine der Marke von jenen besonderen Genen geprägt wird, die das sogenannte kinetic-Design ausmachen. Dessen Eckpunkte heißen Dynamik, Bewegung, Emotion. Von solcher Orientierung profitiert die Frontpartie offensichtlich mehr als das Heck. Ins strahlende Gesicht eines Mondeo mit seinen schmückenden Leuchteneinheiten (samt LED-Tagfahrlicht und Nebelscheinwerfern) und den beiden glänzenden, schwarz lackierten Grillpartien guckt man gern. Schnell ist das Urteil gefällt: Chic und sportlich kommt er daher, der Mondeo Turnier. Er kann spontan Reiselust wecken. Titanium, die sportlich-luxuriöse (drittbeste) Ausstattung (Testwagen), erfüllt sogleich viele Komforterwartungen, die vom gediegenen Auftritt des Autos abgeleitet werden. Womit beginnen? – Vorn gibt es Sportsitze mit wohltuend langer Auflagefläche für die Oberschenkel und manuell einstellbarer Lendenwirbelstütze. Beide Vordersitze können fünfstufig beheizt werden. Die Höhe des Fahrersitzes lässt sich elektrisch einstellen. In der Instrumententafel behauptet das Ford-Convers Fahrerinformationssystem mit Farbdisplay für Bordcomputer und andere Systeme den zentralen Platz. Es gibt ein Multifunktions-Lederlenkrad und auch einen Lederschaltknauf fürs leicht zu schaltende Sechsganggetriebe. Der Umgang mit dem versammelten reichhaltigen Instrumentarium an Anzeigen und Tasten klappt nicht auf Anhieb. Auch die Zuordnung der Funktionstasten auf dem Lenkrad will erst einmal ergründet und verinnerlicht werden. Schließlich gibt es auch Wahlmöglichkeiten per Touchscreen, hinter die man kommen muss. Anfangs ist das gut gemeinte große Angebot an Schalt- und Informationsmöglichweiten einigermaßen verwirrend. Das Handschuhfach im Mondeo Turnier ist beleuchtet und klimatisiert. Selbstverständlich gibt es auch über den Make-up-Spiegeln in der Sonnenblende auf der Fahrer- und Beifahrerseite eine Lichtquelle. Die Außenspiegel mit integrierten Blinkleuchten lassen sich elektrisch einstellen und – wie auch die Frontscheibe (!) – elektrisch beheizen. Von einem Regensensor werden die Scheibenwischer gesteuert, und ein Tag-Nacht-Sensor spielt den Scheinwerferassistenten. Dafür, dass sich alle Insassen wohlfühlen, sorgt beispielsweise eine 2-Zonen-Klimaautomatik, und Fondpassagiere registrieren zufrieden, dass auch sie über Lüftungsgitter an den B-Säulen von der Klimaanlage profitieren. Großzügig und wohnlich geht es zu im Turnier. Hinter der Rückbank (40:60 teilbar) erstreckt sich ein riesiger Gepäckraum, der am Boden zwischen Heckklappe und erster Sitzreihe 1,92 Meter (!) misst. Der Kombi empfiehlt sich für Fernreisen mit viel Gepäck! Sicher kann man sein, dass das ausgewogene Fahrwerk mit allen Unwägbarkeiten fertig wird, die der Straßenzustand bereithält. Einzelradaufhängungen vorn (McPherson-Federbeine, Dreiecksquerlenker) und hinten (Mehrlenkerachse) verwandeln sich in angenehmen Fahrkomfort. Vorderer Fahrschemel und hinterer Hilfsrahmen koppeln das Fahrwerk so von der Karosserie ab, dass nur wenig Vibrationen zu spüren sind. Dazu passend bemüht sich auch das Arbeitsgeräusch des Turbodiesels erfolgreich um Zurückhaltung. Bei hoher (Autobahn-)Geschwindigkeit begleiten eher Wind- als Motorgeräusche die Fahrt. Ein Mondeo Turnier bewegt sich sportlich agil, die Lenkung arbeitet direkt. Dass einen modernen Selbstzünder beispielhafte Sparsamkeit im Umgang mit Kraftstoff adelt, dafür trat auch der Testwagen den Beweis an, dessen 2.0 TDCi 103 kW (140 PS) leistet. Ab 1.750 U/min stellt der Vierzylinder ein Drehmoment von 320 Newtonmetern bereit. Als Durchschnittsverbrauch gibt Ford 5,3 l/100 km an (139 g CO2/km). In der Testzeit reifte die Erkenntnis, dass ein nur mit dem Fahrer besetzter Turnier, 1.575 Kilo schwer, bei anhaltend gelassenem Fahrtstil in der Tat sehr genügsam unterwegs sein kann. Unter solchen Bedingungen pendelte der Verbrauch zwischen rund fünf und etwa sieben Litern pro 100 Kilometer. Mit 70 Liter Diesel im Tank lässt sich also allerhand unternehmen. Außer Kraft setzt aber auch ein 2.0 TDCi die Regel nicht, dass hektischer Fahrstil und anhaltendes ICE-Tempo deutlichen Spritzuschlag kosten. Das Navigationssystem (das beim Testwagen offensichtlich ein Update nötig hatte) bietet die schnellste, die kürzeste oder die „Eco-Route“ an. Wie ökonomisch der eigene Fahrtstil ist, lässt sich vom Informationsdisplay ablesen. Mit zweckdienlichem Gangwechsel, vorausschauendem Fahren und einer effizienten Geschwindigkeit kann man sich als größtes Lob in den einzelnen Spardisziplinen maximal fünf Blütenblätter „verdienen“. Bei Testende offenbarte die Eco-Anzeige, dass der Mondeo Turnier durchaus sparsamer hätte bewegt werden können. Über zwei Blütenblätter auf dem Display kam die symbolische Anerkennung nicht hinaus. Man muss nicht bedauern, dass das Auto immer wieder zu anhaltend flottem Fahrstil verführt. Ein Makel ist das ja nicht. Fazit: Fords Mondeo Turnier 2.0 TDCi Titanium braucht einen Vergleich mit namhaften Mittelklasse-Wettbewerbern ganz und gar nicht zu fürchten. Er präsentiert sich gut ausgestattet, ist hübsch anzusehen und bewahrt auch als ausgesprochener Lademeister sportliches Temperament. Punkten kann er aber nicht zuletzt auch damit, dass er sich an der umkämpften Preisfront trotz ansprechender Serienausstattung wohltuend zurückhält. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel) Daten Ford Mondeo 2.0 TDCi: Länge x Breite x Höhe (Meter): 4,83 x 1,88 x 1,54 Motor (Bauart, Hubraum): Vierzylinder, Common-Rail-Turbo-Diesel, 1.997 ccm Max. Leistung: 103 kW/140 PS Max. Drehmoment: 320 Nm Kraftstoffverbrauch (nach NEFZ, kombiniert) 5,3 l/100 km CO2-Emission: 139 g/km Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 9,8 s Leergewicht/zul. Gesamtgewicht : 1.575/2.290 kg Gepäckraumvolumen: minimal 549, maximal 1.745 Liter Preis (Ausstattung Titanium): 27.850 Euro Testwagen: 37.080 Euro
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: auto-reporter.net, 2011-04-04

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