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Testbericht

Stefan Grundhoff, 27. Januar 2008
Das fast vergessene Erdbeerkörbchen bekommt jetzt einen legitimen Nachfolger. Der offene Neue kommt von Audi, hört auf den Gattungsbegriff A3 und dürfte besonders beim weiblichen Teil der Cabrio-Fans einschlagen.

Audi und Cabrio – das waren bisher der schneidige A4 und der sportlich-runde TT Roadster. Bevor der offene R8 kommt, wird die Cabriopalette nun erst einmal von unten aufgefüllt: Zwölf Jahre nach seiner Markteinführung wurde dem erfolgreichen A3 der zweiten Generation nun kurzerhand das Dach geklaut. Ganz gegen den Trend und zur großen Freunde der breiten Cabriogemeinde ist der offene Audi A3 ein waschechtes Cabriolet mit Stoffdach und auch sonst allem drum und dran. Da das Dach - abgesehen von einem kleinen Bürzel - nahezu bündig mit dem Fahrzeugende abschließt, lassen sich Ähnlichkeiten zum ehemaligen Cabriobestseller Golf I kaum verbergen: "Das ist unser Geschenk für den Sommer", lässt Audis Entwicklungsvorstand Michael Dick seinen Frühlingsgefühlen freien Lauf. Noch bevor die Cabriosaison beginnt, will man sich effizient gegen den Hauptkonkurrenten aus München durchsetzen - BMW mit seinem ebenfalls brandneuen 1er Cabriolet.

"Das neue A3 Cabriolet haben wir bewusst mit einem klassischen Stoffverdeck umgesetzt", erklärt Dick. "Mit seiner Z-Faltung öffnet das Dach elektrisch in nur neun Sekunden – und das bis Tempo 30." Serienmäßig gibt es für den offenen Dreier, der in zwei Benzin- und zwei Dieselversionen mit Leistungen zwischen 105 und 200 PS erhältlich ist, ein teilelektrisches Dach. Das vollelektrische Akustikverdeck kostet 795 Euro Aufpreis und ist neben beheizbaren Ledersitzen, Xenonlicht und Navigationssystem eine allemal sinnvolle Ergänzung.

Mit einem Basispreis von 27.950 Euro für den 1.9 TDI will man jene Kunden locken, die sich durch die Welle der Klappdach-Cabriolets nicht verstanden fühlten und einen Bogen um VW Eos, Renault Megane CC und Ford Focus CC machten. Das exzellent verarbeitete Stoffdach des Audi A3 Cabriolets sieht nicht nur gut aus, es ist allemal auch praktisch. Das kann man auch über die Durchreiche sagen, die den 260 Liter großen Kofferraum mit einem Griff auf ansehnliche 674 Liter vergrößert. Das Plus an Praktikabilität muss man sich mit einem optischen Makel erkaufen: Die beiden statischen Überrollbügel sehen nicht nur wenig schmuck aus - sie wurden durch die helle Lackierung auch nochmal optisch herausgehoben. Designer Dany Gerand ist dagegen zufrieden mit der optischen Gesamtkreation und den beiden erhabenen Heckbügel. Keine Frage - sie sind gut für eine steife Karosserie und das subjektive wie objektive Sicherheitsgefühl. Doch schön ist bei einem Cabriolet nun einmal anders.

Damit der A3-Kofferraum nicht auf Minimalmaß schrumpft, bleibt ein Allradantrieb ebenso außen vor wie eine PS-starke Sportversion. Doch gerade die beiden Benzinversionen bieten im offenen wie geschlossenen A3 Cabriolet jede Menge Freude. Zum Marktstart im März wird das junge 1,8-TFSI-Aggregat (Grundpreis 29.100 Euro) mit 118 kW/160 PS die Basis sein. 250 Nm maximales Drehmoment zwischen 1.500 bis 4.200 Touren bieten genügend Spaß. 218 km/h Spitze und 0 auf 100 km/h in 8,3 Sekunden sowieso.

Durchschnittlich soll sich der 1,4 Tonnen schwere Fronttriebler mit 7,3 Litern Super auf 100 Kilometern zufrieden geben. Wer es noch sportlicher will, wird sich für den sportlichen Zweiliter-Turbo mit 200 Pferden begeistern können. Gerade in Verbindung mit der optionalen S-Tronic bildet er ein gelungenes Paket. Die 120 Kilogramm Mehrgewicht des A3 tun Fahrdynamik und Komfortempfinden keinen Abbruch. Nicht nur auf Autobahnen und lang gezogenen Landstraßen macht das 4,24 Meter lange A3 Cabriolet eine gute Figur. Auch auf kurvenreicher und schlechter Piste sorgt der offene Dreier für tiefe Zufriedenheit. Wer sparen will und auf Dieseltechnik setzt, der wartet auf einen erst später kommenden Basisbenziner oder entscheidet sich für eines der beiden Dieseltriebwerke. Allen Modellen gemein ist die überzeugende Verarbeitung, eine exzellente Bedienbarkeit - und das geringe Platzangebot im Fond. Doch angesichts der überschaubaren Gesamtlänge darf man hier eh keine Wunder erwarten. Und zwei Erwachsene reisen allemal bequem. Das optionale Akustikverdeck tut sein übriges, dass man sich auch bei höheren Geschwindigkeiten alles andere als unwohl fühlt. Das war beim Golf I Cabriolet deutlich anders.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-27

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