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Testbericht

Stefan Grundhoff, 25. Juni 2008
Aus dem Alfa Junior ist nichts geworden. Doch gestrichen wurde nur der Name. Ab Herbst kommt nun doch ein italienischer Mini-Jäger aus dem Hause Alfa Romeo. Sein Name: MiTo. Er ist schön und typisch italienisch.

Alfa Romeo will sich die kaufkräftige Klientel für schnittige Flitzer nicht länger vor der Nase wegschnappen lassen. Mini, Beetle und das Konzernbrüderchen Fiat 500 machten vor, wie erfolgreich eine Marke mit einem Einstiegsmodell sein kann. "Wir wollen mit dem MiTo eine neue Generation Alfisti schaffen", blickt Alfa-Chef Luca die Meo erwartungsvoll in die Zukunft: "Er ist für uns der erste Schritt eines Relaunchs der Marke Alfa Romeo." 4,06 Meter lang und mindestens 14.700 Euro teuer will Alfa Romeo mit dem MiTo dem Szenegänger Mini nacheilen, der bei BMW seit Jahren ein Lächeln auf die Gesichter des Vorstandes zaubert.

So werden die Alfa-Verantwortlichen nicht müde, die Gemeinsamkeiten des MiTo mit der Sportwagenschönheit Alfa 8C zu unterstreichen. Leuchten, Kühler und Proportionen lassen zumindest beim zweiten Hinsehen durchaus die ein oder andere Ähnlichkeit erkennen.

Der MiTo soll Agilität und Fahrfreude verbreiten und der sportlichste Kompakte seiner Klasse sein. Große Ziele für den neuen Alfa. Immerhin will man im nächsten Jahr einen MiTo GTA mit 230 PS auf den Markt bringen. Das ändert nichts daran, dass der auf der Plattform des Fiat Grande Punto basierende MiTo derzeit wohl der einzig ernst zu nehmende Konkurrent des Mini ist. Mercedes oder VW haben derzeit keinen Lifestyle-orientierten Flitzer im Vorlauf. Und auch die Hoffnungsträger Audi A1 und Saab 9-1 dürften noch einige Zeit auf sich warten lassen. Die Zeit ist günstig. Und so stehen die Vorzeichen für einen Erfolg des Alfa Romeo MiTo nicht schlecht – auch wenn man bei der Namensgebung alles andere als eine glückliche Hand hatte. "MiTo" setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Italo-Metropolen Milano und Torino zusammen. Ein mentaler Schlenker zur italienischen Kurzbezeichnung Mito für "Mythos" kommt da nicht ungelegen.

Dem neuen MiTo kommt bei dem Ziel, Alfa Romeo wieder ´fit zu machen, eine zentrale Bedeutung zu. Der neue Kunde, den man mit dem sehenswerten Kleinwagen ansprechen möchte, ist in erster Linie weiblich, urban und alles andere als preissensibel. So sollen sich allein auf dem deutschen Markt rund drei Viertel der Kunden für das mindestens 17.950 Euro teure Topmodell mit dem bekannten 1,4 Liter Turbotriebwerk entscheiden. Der leistet 114 kW/155 PS und ein maximales Drehmoment von 230 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit des 1,2 Tonnen schweren Fronttrieblers liegt bei 215 km/h.

Von der Dynamik des betont sportlich positionierten Flitzers ist jedoch gerade bei niedrigen Drehzahlen nichts zu spüren. Bevor der kleinvolumige Vierzylinder mit seinem Turbo zur Sache kommt, hat man die 3.500-Touren-Marke bereits deutlich hinter sich gelassen. Oben herum geht es flotter zur Sache. Nur mit dem sparsamen Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern Super auf 100 Kilometern ist es dann vorbei. Ebenfalls im Programm: ein 95 PS starker Basisbenziner für 14.700 Euro und ein 120 PS starker Diesel für ebenfalls 17.950 Euro. Gemeinsamkeiten zwischen Mini und MiTo gibt es nicht nur bei den ersten beiden Buchstaben des Produktnamens und bei der Positionierung, sondern auch beim Fahrwerk. Das des MiTo kommt auch mit der üppigen Motorleistung von 155 PS ausgezeichnet zurecht. Die Federung ist stramm, die Wank- und Lastwechselreaktionen sind überschaubar. Und abgesehen von der zu leichten Lenkung können sich selbst engagierte Piloten an kaum etwas reiben. Um zumindest subjektiv noch mehr Dynamik in den wieselflinken MiTo zu projizieren, gibt es einen "DNA-Schalter" am Mitteltunnel. Mit ihm kann man zwischen den Betriebsarten Dynamik, Neutral und All-Wheater wählen. Gerne dürfte sich die manuelle Sechsgang-Schaltung noch eine Ecke knackiger präsentieren. Aber so bleibt zumindest noch Spielraum, sich auf das Doppelkupplungsgetriebe zu freuen, das im nächsten Jahr ebenso erwartet wird wie die Start-Stopp-Automatik, die ab diesem Sommer zunächst Einzug in die Fiat-Modellpalette hält.

Mit dem Platzangebot ist es im MiTo klassenüblich nicht weit her. Doch zumindest Fahrer und Beifahrer sitzen ordentlich – wenn man auf Schulternähe steht. Auf der Beifahrerseite vermissen groß gewachsene Personen eine Sitzhöhenverstellung. Instrumente und Bedienelemente gefallen trotz ihres allgegenwärtigen Plastikcharmes. Der hat ja auch zwei Generationen Mini Cooper nicht geschadet.

Angesichts seines Kundenprofils dürften im Fond des MiTo nur selten Personen Platz nehmen. Das ist angesichts der überaus begrenzter Dimensionen dort auch sinnvoll. Allenfalls zwei Kindern ist der Platz zumutbar. Der Kofferraum des 1,72 Meter breiten Italieners schluckt 270 Liter. Die hohe Ladekante dürfte sich nicht nur für weibliche Passagiere als Stimmungskiller nach der Shoppingtour entpuppen. Der geneigte MiTo-Kunde soll sich nach den Vorstellungen der Marketingexperten nicht nur für den Turbomotor, sondern auch die höhere Ausstattungsvariante Turismo entscheiden. Dann verfügt der Einstiegs-Alfa unter anderem über Klimaanlage, Lederlenkrad und 16-Zoll-Alufelgen. Auch bei der Aufpreisgestaltung hat man sich zwischen Mailand und Turin den Hauptkonkurrenten Mini Cooper S ganz genau angesehen. Mit Ledersitzen, Xenonlicht oder 18-Zoll-Felgen lassen sich die MiTo fast so feinteilig personalisieren, wie es der Kunde wünscht. Auch Navigationssystem, eine geteilte Rückbank oder gelochte Sportpedale als Extras sollten bei den meisten Kunden reißenden Absatz finden. Zehn Farben, zahlreiche Felgen-Kombinationen und die beliebten Karosserieaufkleber bringen Farbe ins Spiel und Zufriedenheit in die Seele. Gut, dass trotz aller Nebenschauplätze auch auf die Sicherheit geschaut wurde. ESP, sieben Airbags und Aktiv-Kopfstützen beruhigen nicht nur den Fahrer.

Quelle: Autoplenum, 2008-06-25

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