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Testbericht

2. September 2010
München, 2. September 2010 - Über vier Millionen verkaufte Fahrzeuge weltweit seit 1984: Der Swift ist für Suzuki das, was für VW der Golf ist, nämlich ein Bestseller und Kernbestandteil der Marke. So verwundert es nicht, dass die Designer bei der Neuauflage des Mauerseglers, wie Swift auf deutsch übersetzt heißt, sehr diskret ans Werk gegangen sind. Evolution statt Revolution Auf den ersten Blick ist das neue Modell kaum vom Vorgänger zu unterscheiden. Erst bei näherem Hinsehen entdeckt man die größeren, weit in den Karosseriekörper gezogenen Leuchten. Kritiker mögen das Swift-Design schnell als langweilig abstempeln, wir finden die weiterentwickelte Linienführung gelungen. Besitzer des alten Modells werden sich freuen, dass ihr Auto nicht mit einem Schlag veraltet wirkt. Der neue Swift hat in fast allen Bereichen leicht zugelegt: Die Länge wächst um neun Zentimeter auf 3,85 Meter, der Radstand um fünf Zentimeter auf 2,43 Meter. Erstaunlich ist der Effekt bei der Breite: Obwohl sie nur um fünf Millimeter wächst, wirkt der Swift speziell in der Heckansicht stämmiger als bislang. Raumwunder gibt es woanders Leider kommt der Längenzuwachs nicht wirklich im Innenraum an: Der Kofferraum ist mit 211 Liter eher knapp bemessen, zudem muss das Gepäck über eine hohe Kante gewuchtet werden. Immerhin, die Wannenform verhindert, dass Einkäufe wild umherpurzeln. Maximal ist ein Stauvolumen von 902 Liter möglich, doch die geteilt umlegbaren Rücklehnen führen zu einer unpraktischen Stufe. Das Platzangebot auf der Rücksitzbank hängt stark von den vorne platzierten Mitfahrern ab: Schieben sie ihre Sitze weit nach hinten, bleibt dort nur Raum für Kinder. Bescheiden sie sich, kann man auch in Reihe zwei gut auskommen. Opulente Verhältnisse sind aber naturgemäß auf 3,85 Meter kaum machbar, eine lange Reise zu viert im Swift sollte wohlüberlegt sein. Abzüge gibt es für die wuchtige C-Säule, welche die Sicht nach hinten einschränkt.

Schöner wohnen Die Möblierung für Fahrer und Beifahrer überzeugt mit straffer Polsterung und vorzüglichem Seitenhalt, die Sitzflächen sind aber für Personen über 1,80 Meter Körperlänge zu kurz. Ein weiter Negativpunkt ist das nicht hoch genug verstellbare Lenkrad. Gut ist hingegen die Kopf- und Schulterfreiheit. Ein qualitativer Sprung nach vorne ist das nett gestaltete Armaturenbrett. Alle wichtige Bedienelemente sind klar verständlich und in Griffnähe, Kunststoff in Alu-Optik erfreut das Auge. Die Verarbeitung ist gut, das verwendete Plastik bemüht sich um einen hochwertigen Eindruck, auch wenn es bisweilen recht schlicht ausfällt. Prima ist das mit Leder ummantelte Multifunktionslenkrad der Topausstattung namens Comfort, mit dem sich das Radio und der Tempomat steuern lassen. Auch ist bei fast allen Swift-Varianten ein USB-Anschluss serienmäßig. Ein kleiner Kritikpunkt betrifft die Instrumente, welche in Sachen Optik etwas zu verspielt wirken. Insgesamt macht das Cockpit aber einen guten Eindruck auf uns, getreu dem Motto: einfach, aber anständig. Auf der Suche nach der Kraft Hinsichtlich der Motorisierung gibt es den Swift als Benziner mit 1,2 Liter Hubraum und 94 PS, während der Diesel 75 PS aus 1,3 Liter holt. Ende 2010 ergänzt eine Allradvariante das Programm. Prima: Beide Aggregate weisen eine haltbare Steuerkette auf. Da Suzuki selbst nur mit einem Anteil von gut fünf Prozent beim Selbstzünder rechnet, entscheiden wir uns für den Otto unter der Haube. Bis rund 80 km/h stürmt der Swift spritzig voran, zumal die niedrigen Gänge des Fünfganggetriebes kurz übersetzt sind. Der Griff zum Knüppel macht dank kurzer Wege und einer exakten Schaltung Spaß. Doch spätestens ab Tempo 100 ist Schluss mit lustig: Der lang übersetzte fünfte Gang raubt immens viel Elastizität, schon bald kommt der Wunsch nach einem Sechsgang-Getriebe auf. Von 100 bis 120 km/h dauert es trotz durchgetretenem Pedal gefühlt eine halbe Ewigkeit, die Maschine wirkt bestenfalls wie 75 PS. Die technischen Daten bestätigen unseren Eindruck: Erst bei 4.800 Umdrehungen steht das maximale Drehmoment von 118 Newtonmeter an. Pikant: Beim Vorgänger wurde es schon bei 4.200 Touren erreicht. So heißt es: entweder zurückschalten oder sich in Geduld üben, obwohl der Motor akustisch auf der Autobahn mit einer kehlig-dröhnigen Note präsent ist. Man gewöhnt sich aber recht schnell an die Geräuschkulisse, zumal wahrscheinlich nur die wenigsten Swift täglich über Schnellstraßen geprügelt werden.

Flinker Sparer In der Stadt und auf kurvigen Landstraßen kann das gute Fahrwerk des Swift seine Stärken ausspielen. In Verbindung mit der direkt ansprechenden Lenkung wetzt der Suzuki flott um die Ecken, man meint, einen Hauch von Mini zu spüren. Abzüge gibt es für den Abrollkomfort, speziell bei groben Unebenheiten ist eine Polterneigung deutlich zu spüren. Lobenswert ist die Ausrüstung mit einem Start-Stopp-System in der Topversion, welches den Gesamtverbrauch auf 4,9 Liter pro 100 Kilometer drücken soll. 0,7 Liter mehr schluckt der Swift mit Vier-Stufen-Automatik, die wir für die Fahrt im Münchner Großstadtgewimmel wählen. Bei starker Gasannahme dreht das Getriebe die einzelnen Gänge weit aus, doch schnell hat man den Kniff raus, über die Stellung des Gaspedals die Drehzahl zu steuern. Insgesamt macht der Automat seine Arbeit besser als erwartet. Swift-Piloten, die sich hauptsächlich in der Stadt bewegen, sollten sich den Aufpreis von 1.300 Euro durchaus überlegen. Alles drin, alles dran Der Begriff Aufpreis liefert uns ein gutes Stichwort, denn Aufpreise sind in der Swift-Preisliste praktisch nicht vorgesehen. Los geht es für 10.990 Euro mit dem ausschließlich dreitürig lieferbaren Swift Basic. Er richtet sich primär an Kunden wie Krankenpflegedienste oder Kurierfahrer und weist eine eher spartanische Ausstattung auf. Serienmäßig sind aber schon hier sieben Airbags und ein ESP, dafür ein Lob an Suzuki. Ab dem Swift Club für 12.990 Euro kann man die sinnvolle Mehrausgabe von 600 Euro für hintere Türen investieren. Inklusive ist alles, was man zum Leben braucht: eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber, ein CD-Radio, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Extras? Welche Extras? Als echter Preisknüller entpuppt sich die Topversion Comfort. Inklusive hinterer Türen kostet sie 14.990 Euro. Dafür gibt es zusätzlich eine Klimaautomatik, einen Tempomat, eine Sitzheizung vorne, einen Lichtsensor, Nebelscheinwerfer, ein Multifunktionslenkrad und ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem. Einzige Extras sind die Metalliclackierung für 380 Euro und ein elektrisches Schiebedach für 690 Euro. Im Zubehör findet der Swift-Freund zudem noch diverse Spoiler und Aufkleber zur Individualisierung. Dass der kleine Suzuki ein echter Preisschlager ist, zeigt der Blick auf die Konkurrenz: Der fünftürige Hyundai i20 1.4 Style mit 101 PS kostet 17.110 Euro, für einen annähernd gleich ausgestatteten VW Polo 1.2 TSI Comfortline mit 105 PS muss man sogar knapp 6.000 Euro mehr ausgeben.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Benziner mit variabler Ventilsteuerung
Hubraum:1.242
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:69 kW (94 PS) bei UPM
Drehmoment:118 Nm bei 4.800 UPM
Preis
Neupreis: 14.390 € (Stand: September 2010)
Fazit
Die Optik des neuen Suzuki Swift mag Geschmackssache sein, dafür punktet der Japaner mit inneren Qualitäten. Der Mix aus Schaltung, Lenkung und Fahrwerk machen den Wagen zum flinken Begleiter. Bestenfalls Durchschnitt ist das Raumangebot, hier hätte man mehr erwartet. Gleiches gilt für den durchzugsschwachen Motor, 2011 wird aber noch ein kräftigeres Sportmodell nachgereicht. Viele Pluspunkte sammelt der Swift jedoch für seine komplette Sicherheitsausstattung und vor allen Dingen für das fast unschlagbare Preis-Leistungs-Verhältnis.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2010-09-02

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