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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 7. November 2013
Dacia hat den SUV eine Modellpflege gegönnt und setzt den Hebel an den richtigen Stellen an. Vor allem die Sicherheitsausstattung bekommt ein dringend benötigtes Update.

Dacia ist gesellschaftsfähig. Und das nicht erst, seitdem der ehemalige Bayern-Profi Mehmet Scholl in Werbeclips für die Renault-Tochter auftritt. Das liegt vor allem an der Solidität und natürlich an den günstigen Preisen der Modelle des rumänischen Autobauers. Ein Paradebeispiel dafür ist der Dacia Duster, mit dem sich mittlerweile auch weibliche Lifestyle-Jünger auf die Flaniermeile wagen, ohne schief angeschaut zu werden. Jetzt hat der Rustikal-SUV ein Facelift bekommen. Die optischen Veränderungen erkennt man schon auf den ersten Blick: Die Front hat jetzt mehr "Bling". Die obere Hälfte des Kühlergrills hat jetzt verchromte Waben, die Scheinwerfer sind dreigeteilt und der . Auch die Rückleuchten sind marginal verändert und haben ebenfalls etwas Chrom dazubekommen. Die Schönheitskur hat dem rumänischen SUV gut getan und verleiht ihm mehr Dynamik.

Beim Interieur wurde großflächig Hand angelegt und das Armaturenbrett komplett neugestaltet. Die Mittelkonsole hat jetzt zwei Streben und auch einen Bildschirm für das Touchscreen-Navigationssystem, der aber recht tief sitzt, sodass bei ungünstigen Lichtverhältnissen die Sonne die Anzeige blendet. Darunter ist das Bedienfeld für die Klimaanlage, das für kleinere Menschen nicht ganz mühelos zu erreichen sein dürfte. Wer in einem Dacia unterschäumte Flächen sucht, wird auch im Duster enttäuscht werden. Hartplastik, wohin die Hand greift. Das ist aber für ein Fahrzeug, das ab 10.490 Euro zu haben ist, vollkommen in Ordnung. Wo wir gerade beim Thema "greifen" sind: Die Fensterheber sind in die Lehnen der Türen gewandert. Die Verarbeitung ist in Ordnung und selbst bei gröberen Schwellen knarzt und knistert nichts. Dass manche Hebel besser entgratet sein könnten, fällt wohl nur haptischen Feingeistern auf. Ostentativer sind dagegen die neuen Rundinstrumente, die jetzt als drei ineinander verschachtelte Kreise angeordnet sind. Wer sich die teueren Ausstattungslinien Lauréate und Prestige gönnt, findet in dem mittleren Segment die Anzeigen des Bordcomputers.

Die Sitzposition ist unverändert vernünftig. Nicht zu hoch und nicht zu tief. Das Gestühl ist durchaus bequem, aber die Polsterung dürfte auf längeren Strecken zu weich sein. Und der Sitzfläche täten ein paar Extra-Zentimeter ganz gut. Um die perfekte Sitzposition zu finden, wäre eine längsverstellbare Lenksäule durchaus hilfreich. Die hat es aber immer noch nicht in den Duster geschafft. Da sich die Länge des Vehikels mit 4,32 Metern nicht verändert hat, bleiben auch die Platzverhältnisse identisch - und das ist auch gut so. Hinten haben auch großgewachsene Mitteleuropäer vernünftig Platz. Der Kofferraum ist mit einer Ladekapazität von 475 bis 1.636 Litern unverändert geblieben. Das schließt auch die hohe Ladekante und die Stufe ein, die beim Umlegen der Rücksitzlehnen entsteht.

Technisch gab es eine dringend benötigte Aufrüstung: ESP und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer sind jetzt serienmäßig. Außerdem dürfen sich die Benziner-Fans über den TCe-Motor aus dem Renault-Technik--Regal freuen. Nur dass das Aggregat im Duster mit 125 PS fünf Pferdestärken mehr unter die Haube bringt, als zum Beispiel im Renault Clio. Bei aller Freude über die akustische Unaufdringlichkeit des Benziner, fehlt ihm doch der Punch. Das bedeutet: Viel schalten. Immerhin ist es ein Sechsganggetriebe. Soviel Gänge hat auch der Dieselmotor, aber der blieb unverändert. Da aber die Dämmung verbessert wurde, dringt das Verbrennungsgeräusch deutlich reduzierter in den Innenraum vor. Das ist gut so, denn der 109-PS-Selbstzünder passt dank seines maximalen Drehmoments von 240 Newtonmetern, das bereits bei 1.750 Newtonmetern anliegt, nach wie vor, wie die Faust auf\\\'s Auge zu dem SUV.

Das Triebwerk hat mit knapp 1,3 Tonnen schweren Duster keinerlei Probleme, zieht kräftig an und kann auch auf der Autobahn einigermaßen mithalten. Auch wenn schon bei 169 km/h das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Das Wedeln würde mehr Spaß bereiten, wenn die Lenkung direkter wäre. Bis sich etwas tut, ist schon ein ziemlich großer Lenkeinschlag von Nöten. Auch wenn das Fahrwerk naturgemäß etwas weicher abgestimmt ist, kann man dennoch schnell um die Ecken pfeifen, ohne gleich seekrank zu werden, weil sich das Autos derart neigt. Bei richtig schnell angefahrenen Kurven macht sich beim Einlenken sofort eine Untersteuerneigung bemerkbar, die aber durch einen behutsamen Umgang mit dem Gaspedal schnell reguliert werden kann. Außerdem wacht im Hintergrund das ESP, das im Falle des Falles schnell eingreift.

Das Bester am modellgepflegten Duster kommt zum Schluss: Trotz der Verbesserungen sind die Preise identisch geblieben. Auch wenn das Einstiegsmodell mit 10.490 Euro etwas karg bestückt ist und erst ab der zweithöchsten Ausstattungsstufe Lauréate Annehmlichkeiten wie Nebelscheinwerfer, höhenverstellbare Sicherheitsgurte, einen Bordcomputer, beheizbare Außenspiegel und eine asymmetrisch umlegbare Rückbank vorhanden sind, bekommt man ab Januar nächsten Jahres ein solides Auto, das gemessen am Preis, einiges bietet. Das gilt umso mehr für das gefahrene Top-Modell, das ohne Allrad 16.590 Euro kostet und mit 1.900 Euro teurer ist.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2013-11-07

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